In einem Joint-Venture mit der Stadt Heidelberg arbeitet die Gustav Zech Stiftung Management GmbH an einem neuem Stadtzugang unter dem Namen Europaplatz. Die Planungen für das rund 24.000 Quadratmeter große Grundstück südlich des Hauptbahnhofs sehen einen fünfteiligen Gebäudekomplex sowie eine komplette Neugestaltung des Bahnhofplatzes vor. Das ist der Stand bei dem Großvorhaben.
Ziel des Unterfangens ist es, ein Verbindungsstück zwischen dem Stadtteil Bahnstadt, der Heidelberger Innenstadt, dem Congress Center und dem Hauptbahnhof zu schaffen. Die Stadt Heidelberg nimmt rund 75 Prozent der ausgewiesenen Fläche in Anspruch und investiert circa 3,1 Millionen Euro in die Platzfläche, während Zech für den Hochbaukomplex mit 300 Millionen Euro Investitionsvolumen verantwortlich ist.
Europaplatz künftig zweitgrößter Platz
Mit seinen 8.000 Quadratmetern Fläche wird der Europaplatz nach Fertigstellung so groß wie die drei Altstadt-Plätze Marktplatz, Kornmarkt und Karlsplatz zusammen und damit der zweitgrößte Platz Heidelbergs sein. Die Stadt verlegt neue, großflächige Bodenplatten, errichtet Sitzmöglichkeiten und pflanzt Bäume, um den Bahnhofsvorplatz in einen zeitgemäßen und einladenden Stadtzugang zu verwandeln. Dieser wird mit einem neu angelegtem Verbindungssteg über den Max-Planck-Ring an den Heidelberger Hauptbahnhof angebunden.
Um die Barrierefreiheit zu gewährleisten, wird der Europaplatz dafür erhöht, da aktuell noch ein Höhenunterschied von 6,40 Metern zwischen den Gleisen und dem angrenzenden Czernyring besteht. Architektonisch wird der Verbindungssteg um einen als Stadtloggia bezeichneten überdachten Säulengang ergänzt, der die Besucher vor Regen schützt. Die Bauarbeiten auf dem Europaplatz laufen nach Angaben der Stadt seit Oktober 2022.
Gustav Zech baut Gebäudensemble für 300 Millionen Euro
Die Arbeiten am fünfteiligen Gebäudekomplex durch Gustav Zech laufen hingegen bereits seit Dezember 2019. Hier entstehen derzeit drei Mixed-Use-Immobilien, ein Hotelgebäude sowie ein unterirdisches Fahrrad- und Pkw-Parkhaus. Im westlich gelegenen Wohn- und Geschäftshaus sind 105 Eins- bis Fünf-Zimmerwohnungen mit einer Gesamtfläche von rund 8.000 Quadratmeter vorgesehen.
Etwa 30 davon sind als geförderter Wohnraum ausgewiesen, welcher für zwei Drittel der ortsüblichen Miete angeboten wird. Die Bürogebäude nehmen mit einer oberirdischen Bruttogeschossfläche von rund 70.200 Quadratmetern den größten Anteil am Ensemble ein. Alle Gebäude werden im Passivhaus-Standard errichtet, welcher im angrenzenden Stadtteil Bahnstadt bereits üblich und im Betrieb besonders klimaschonend ist. Die Fertigstellung des Platzes und der Bezug der ersten Objekte werden seitens der Verantwortlichen für das zweite Quartal 2023 avisiert.