Das Bauen mit Holz erlebt aktuell ein furioses Comeback. In der Hauptstadt werden seit etwa zehn Jahren vermehrt neue Projekte mit dem nachwachsenden und recyclebaren Baustoff angestoßen. Wir stellen Ihnen einige spannende Projekte näher vor.
Holzbauweise im Wohnungsbau
MUEN
Bauherr/Projektträger: | BUWOG |
Architekten: | schäferwenningerprojekt gmbh |
Was: | Wohnensemble mit 166 Wohnungen |
Wo: | Münsterberger Weg 91-95, 12621 Berlin-Kaulsdorf |
Wie: | Mischung aus Holzrahmenbauweise und Massivholzbauweise |
Baujahr: | Baustart 2022, geplante Fertigstellung 2024 |
Die BUWOG realisiert auf einem circa 13.800 Quadratmeter großen Areal 18 Reihen- und Doppelhäuser sowie sieben Mehrfamilienhäuser für Mietwohnungen – mit teilweise innen sichtbaren Holzbauteilen. Es ist das derzeit größte Holzbauprojekt in Deutschland, das von einem einzelnen Projektentwickler aus einer Hand umgesetzt wird. Insgesamt rund 5.200 Tonnen CO2 werden bei der Holzbauweise im Vergleich zum Bauen mit herkömmlichem Stahlbeton eingespart, wie die BUWOG vorab hat berechnen lassen. Dies entspricht der Menge an CO2, die ein PKW bei 800 Erdumrundungen ausstoßen würde. Die Einsparung gegenüber herkömmlicher Massivbauweise liegt bei rund 64 Prozent.
Die BUWOG setzt mit Holz nicht nur auf einen nachhaltigen Rohstoff: Die Wohngebäude erfüllen den Standard KfW Effizienzhaus 55 EE. Die Wärmegewinnung im Quartier erfolgt überwiegend mit erneuerbaren Energien durch eine Luft-Wasser-Wärmepumpe und Photovoltaik-Anlagen. Ein moderner Gasbrennwertkessel wird lediglich punktuell zur Spitzlastabdeckung eingesetzt. Durch das Neubauprojekt wird zudem Boden entsiegelt: Das vorher zu 100 Prozent versiegeltes Grundstück wird nur mit 35 Prozent neu versiegelt. Damit kann das Niederschlagswasser vollständig auf dem Grundstück versickern oder durch Verdunstung in den natürlichen Wasserkreislauf zurückgelangen. Es muss nicht mehr in das öffentliche Abwassernetz eingeleitet werden.
Kokoni One
Bauherr/Projektträger: | INCEPT GmbH, Teil der Ziegert Group |
Architekten: | ZRS Architekten |
Was: | 84 Doppel- und Reihenhäuser mit 95 bis 169 Quadratmetern Wohnfläche |
Wo: | Gravensteinstraße 47; Berlin-Pankow |
Wie: | Holztafelbauweise |
Baujahr: | Fertigstellung geplant für 2024 |
Inspiriert wurde die Planung des Quartiers von historischen Konzepten wie der Hufeisensiedlung von Bruno Taut sowie der ursprünglich englischen Gartenstadt. Das Wohnquartier besticht durch großzügige Grünflächen und eine Streuobstwiese im Inneren. Die Architektur der Doppel- und Reihenhäuser ist vom sogenannten „Berliner Dach“ inspiriert. Sie spiegelt eine enge Verbundenheit mit Berlin wider – und setzt einen Kontrast zur üblichen Eigenheim-Architektur. Verwendet wird ausschließlich Holz aus nachhaltiger, europäischer Forstwirtschaft. Die Außenhülle der Häuser sowie die Fassaden, Fenster und Türen werden vom renommierten nordrhein-westfälischen Holzbau-Spezialisten Terhalle im Werk in Ahaus gefertigt und auf dem Grundstück montiert.
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WoHo - Deutschlands höchstes Haus aus Holz
Bauherr/Projektträger: | UTB Projektmanagement GmbH |
Architekten: | Mad arkitekter/Oslo |
Was: | Wohnhochhaus mit 98 Metern und 29 Etagen |
Wo: | Schöneberger Str. 21A/22; Berlin-Kreuzberg |
Wie: | Holzhybrid-Bauweise |
Planungsstand/Baujahr: | Bebauungsplanverfahren/Fertigstellung frühestens 2026 |
Kiez im Kiez – vertikal, nicht horizontal. Der Entwurf umfasst vier Baukörper unterschiedlicher Höhen für eine optimale Flächennutzung und ebensolche Licht- und Klimaverhältnisse. Von den 18.000 Quadratmetern Nutzfläche sind 15 Prozent für die soziale Infrastruktur geplant, 25 Prozent für gewerbliche Einrichtungen und 60 Prozent für das Wohnen. Gemischte Wohnungstypologien stehen für eine gemischte Nachbarschaft. Das öffentliche Erdgeschoss hat kleine Läden, Lese-Café, Ateliers und Almenderäume. Sieben Sockelgeschosse beinhalten Kita, Hort, Kiezkantine und urban gardening. Ganz oben sind Wellness-Bereich, Sauna, Bar und ein öffentlicher Dachgarten zu finden.
Quartier WIR
Bauherr/Projektträger: | UTB Projektmanagement GmbH |
Architekten: | Deimel Oelschläger Architekten |
Was: | 5 Mehrfamilienhäuser mit insgesamt 160 Wohneinheiten |
Wo: | Brodebacher Weg/Piesporter Straße; Berlin Weißensee |
Wie: | Holzhybrid-Bauweise |
Planungsstand/Baujahr: | fertiggestellt 2020 |
Preis: | Bundespreis UMWELT & BAUEN 2020 |
Treppenhauskerne und Keller sind aus Beton, Außen- und Innenwände, Decken und Fußböden der Wohnbereiche wurden aus Holzbauteilen gebaut. Die Gebäudehülle in Holz hat eine recycelte Zellulosefüllung – die Häuser erreichen mit Lüftungsanlage und Wärmerückgewinnung nahezu Passivhausstandard (KfW 40 Standard). Die fünf Gebäude bieten verschiedene Wohnformen: Genossenschaftliches Eigentum bei vier Häusern, Wohneigentum in einem Objekt. Es gibt Gemeinschaftsflächen drinnen und draußen für eine lebendige und vielfältige Nachbarschaft, wie Bewohnerwerkstatt, Schwimmbad, Quartiersplatz und Kita.
BUWOG KOMPASSHÄUSER und BUWOG LOTSENHÄUSER
Bauherr/Projektträger: | BUWOG |
Architekten: | Kampmann Fiedler Fabianski Architekten |
Was: | 8 Mehrfamilienhäuser mit insgesamt 94 Eigentumswohnungen |
Wo: | Regattastraße und Teichmummelring im Quartier 52° Nord; Berlin-Grünau |
Wie: | Holzhybrid-Bauweise |
Planungsstand/Baujahr: | Fertigstellung 2020 und 2022 |
Bei den nachhaltigen KOMPASSHÄUSERN (KfW-40) steht der nachwachsende Rohstoff Holz im Mittelpunkt. Das Naturmaterial findet hier vielfachen Einsatz: Die gut isolierten Holz-Alu-Fenster, die Bodenbeläge der Balkone und die Holzverschalung der Fassaden werden aus europäischem Holz gefertigt. Die Fassadendämmung besteht aus Zellulose-Fasern und erreicht sehr gute Dämmwerte bei minimaler Temperatur-Übertragung in beide Richtungen.
Die LOTSENHÄUSER sind eine Weiterentwicklung. Die Zeilen-Struktur wird fortgeführt, die Häuser durch unterschiedliche Höhen, vorgestellte Balkontürme, auskragende Elemente deutlich akzentuiert. Die holzverschalten Fassaden bekommen durch unterschiedliche Lasuren, unterschiedliche Schalungsbreiten und mit offener und geschlossener Fuge durch Licht und Schattenspiele eine lebhafte, aber zugleich dezente Optik.
SCHÖNEBERGER LINSE
Bauherr/Projektträger: | UCB Blaue Insel eG |
Architekten: | DGA Architekten |
Was: | Mehrfamilienhaus mit 50 Wohneinheiten |
Wo: | Gotenstraße 44-49; Berlin-Schöneberg |
Wie: | Holzhybrid-Bauweise |
Planungsstand/Baujahr: | Baustart 2021, Fertigstellung 2023 |
Das Gebäude ist Teil des Quartiers Schöneberger Linse, das zwischen den S-Bahnhöfen Südkreuz und Schöneberg entsteht. Die Genossenschaft UCB Blaue Insel hat das Grundstück über Erbbaurecht gepachtet. In dem Gebäude mit KfW 55 Standard werden verschiedene Wohnungstypen realisiert: von Ein- und Mehrzimmer-Apartments bis hin zu betreutem Wohnen und Clusterwohnungen. Bei den Clusterwohnungen sind Privat-Apartments mit Bad und eigener Kochnische über einen gemeinsam genutzten Wohnraum verbunden. Das bietet den Bewohnern mehr Aufenthaltsmöglichkeiten, ohne dass eine große Wohnung gemietet werden muss: Privatheit und Gemeinschaft, als Gegenmodell zur klassischen Familienwohnung. Zum Gebäude gehören circa 300 Quadratmeter Gemeinschaftsflächen und -räume, Balkone, eine Dachterrasse und ein Garten.
HOLZHAUS LINSE
Bauherr/Projektträger: | Baugemeinschaft Holzhaus SL GbR |
Architekten: | Scharabi Architekten PartG mbB |
Was: | Mehrfamilienhaus mit 18 Wohneinheiten |
Wo: | Gotenstraße 43, Berlin-Schöneberg |
Wie: | Holzmassivbauweise |
Planungsstand/Baujahr: | Baustart 2020, Fertigstellung 2022 |
Das Holzhaus befindet sich im Quartier Schöneberger Linse und ist ein KfW 40+ Holzhaus. Von den 18 Wohnungen wird eine als Clusterwohnung realisiert. Hinzu kommen ein Jugendtreff und mehrere Gemeinschaftsräume. Das Objekt wird in massiver Holzbauweise aus Brettsperrholz errichtet. Alle Holzbauteile an Decken und Wänden verbleiben holzsichtig mit ihrer unbehandelten natürlichen Oberfläche. Die Fassaden sind zur Straße mit Faserzementplatten und zum Hof hin mit unbehandeltem Lärchenholz bekleidet.
WALDEN 48
Bauherr/Projektträger: | Baugemeinschaft Walden 48 |
Architekten: | Scharabi Architekten + Anne Raupach |
Was: | Mehrfamilienhaus mit 43 Wohnungen |
Wo: | Landsberger Allee 48; Berlin-Friedrichshain |
Wie: | Hybrid mit Schwerpunkt Holzmassivbauweise |
Planungsstand/Baujahr: | Fertigstellung 2020 |
Die Konstruktion des sechzig Meter langen, sechsgeschossigen Wohngebäudes besteht ab der Kellerdecke hauptsächlich aus Holz. Sogar die Aufzugsschächte und Treppenläufe sind aus Massivholz gefertigt, die Geschossdecken ein Verbund aus Holz und Beton. Nur die Treppenhaus- und Brandwände bestehen aus Stahlbeton. Die Außenwände sind in Holzrahmenbauweise ausgeführt und holzfasergedämmt. Das Gebäude erreicht KfW 55 Standard. Zur Straßenseite hin ist die Fassade mit Schieferplatten verkleidet und das Ständerwerk zum Schallschutz zweischichtig konzipiert. Die Balkone sind auf der Rückseite angebracht und bieten einen Blick ins Grüne. Die Dachterrasse kann gemeinschaftlich genutzt werden, im Erdgeschoss gibt es einen Gemeinschaftsraum. Im Kellergeschoss befindet sich eine Fahrradgarage. Das Walden 48 wurde für den Architekturpreis Berlin 2020 und den Deutschen Nachhaltigkeitspreis 2021 nominiert.
URBANER HOLZBAU
Bauherr/Projektträger: | HOWOGE Wohnungsbaugesellschaft mbH |
Architekten: | Kaden+Lager GmbH |
Was: | 3 Punkthäuser mit insgesamt 42 Wohnungen |
Wo: | Newtonstraße/Alexander-von-Humboldt-Weg; Berlin Treptow-Köpenick |
Wie: | Holzhybrid-Bauweise |
Planungsstand/Baujahr: | Fertigstellung 2019 |
Viergeschossige Wohnbauten mit Staffelgeschoss wurden in Holzhybridbauweise mit Holzbetonverbunddecken und Außenwänden in Holzrahmenbau ausgeführt. Die Decken bestehen aus sichtbaren Stahlbeton-Hohlkörperelementen. Auch der Treppenkern besteht aus Stahlbeton. Alle Holzelemente werden vorgefertigt und sorgen für einen schnellen Bauablauf. Das Erdgeschoss wurde als Sockel aus Mauerwerk hergestellt, auf dem die Holzelemente geschossweise aufgebaut werden. Die Fassade ist mit einer vertikalen vor-vergrauten Wechselfalz-Holzschalung verkleidet. Damit ist eine gleichbleibende Erscheinung aller Fassaden sichergestellt. Das Erdgeschoss hebt sich mit einem hellgrauen Putz vom Rest des Gebäudes ab.
JOHANNISGÄRTEN
Bauherr/Projektträger: | HOWOGE Wohnungsbaugesellschaft mbH |
Architekten: | roedig.schop architekten berlin, Rubner Holzbau |
Was: | 6 Häuser mit 114 Wohnungen |
Wo: | Straße Am Flugplatz; Berlin-Johannisthal |
Wie: | Holzhybrid-Bauweise |
Planungsstand/Baujahr: | Fertigstellung 2021 |
Das neue Quartier auf dem Gelände von Berlin Chemie, am Rand des Landschaftsparkes Johannisthal, umfasst 20 Gebäude mit je drei bis vier Geschossen und insgesamt 314 Wohnungen. Die Häuser wurden in Holzhybrid- und Massivbauweise errichtet. Fünf Gebäudetypen wurden realisiert.
Mühlengrund
Bauherr/Projektträger: | HOWOGE Wohnungsbaugesellschaft mbH |
Architekten: | Petersen Architekten Gesellschaft für Architektur + urbane Strategien mbH |
Was: | 3 Häuser mit insgesamt 388 Wohnungen |
Wo: | Rüdickenstraße 33, Rotkamp 2, 6; Berlin-Hohenschönhausen |
Wie: | Holzhybrid-Bauweise |
Planungsstand/Baujahr: | Fertigstellung 2021 |
Die Gebäude sind sechs bis acht Geschosse hoch und als Holzhybrid-Bauten geplant: Der Rohbau besteht aus einer effizienten Stahlbeton-Skelettkonstruktion, die Fassaden aus vorgefertigten Holztafelelementen. Sie werden mit Holz und Trapezblech gestaltet, die versetzte Anordnung der Fenster lockert das Erscheinungsbild auf.
EISBERG
Bauherr/Projektträger: | privat |
Architekten: | rundzwei Architekten |
Was: | Lückenbau mit elf Wohnungen |
Wo: | Bugenhagenstraße 11; Berlin-Moabit |
Wie: | Holzhybrid-Bauweise |
Planungsstand/Baujahr: | Fertigstellung 2019 |
Preis: | Bester Deutscher Wohnungsbau Award 2020 (Anerkennung) |
In Holzhybridbauweise wurde eine Baulücke mit einem Wohnhaus geschlossen und dabei Holz vielfältig verwendet. Der EISBERG besteht aus einem Holzskelettbau mit Vollholzdecken, Fassadenelementen in Holztafelbauweise, Kalksandstein und Stahlbetonwänden sowie Stahl- und Holzstützen. Das Gebäude erreicht den Niedrigenergie-Standard KfW 55. Zur Straße ist es mit einer Aluminium-Fassade versehen. Das Niedrigenergiehaus wurde größtenteils aus wiederverwertbaren Materialien erbaut. Auch durch den Erker und das herausstehende Treppenhaus wurde das Grundstück optimal genutzt.
Müggelstraße
Bauherr/Projektträger: | privat |
Architekten: | Clarke, Kuhn, Rozynski, Sturm Architekten |
Was: | Mehrfamilienhaus mit 42 Wohnungen |
Wo: | Müggelstraße 15; Berlin-Friedrichshain |
Wie: | Holzhybrid-Bauweise |
Planungsstand/Baujahr: | Fertigstellung 2017 |
Mit dem Gebäude wurde eine Baulücke geschlossen. Die Konstruktion des Wohnhauses mit sieben Geschossen besteht aus tragenden Stahl-Beton-Wänden, Holz-Beton-Verbunddecken und wärmedämmenden Holzwänden mit Schindelfassade. Das Gebäude hat ein Gründach und erfüllt den KfW 40-Standard.
Lynar 38-39
Bauherr/Projektträger: | Wohnungsbaugenossenschaft „Am Ostseeplatz“ eG |
Architekten: | Architektur- und Ingenieurbüro schäferwenniger projekt |
Was: | Mehrfamilienhaus mit 98 Wohnungen/Cluster und sieben Gewerbeeinheiten |
Wo: | Lynarstraße 38-39; Berlin-Wedding |
Wie: | Holzbauweise |
Planungsstand/Baujahr: | Fertigstellung 2018 |
Preis: | Berliner Holzbaupreis 2019, 1. Platz Kategorie Neubau |
Die ersten sechs Geschosse sind in reiner Holzbauweise errichtet, nur der Sockel besteht aus Stahlbeton. Die Außenwand ist eine Rahmenständerkonstruktion mit hinterlüfteter unbehandelter Vorhangfassade aus Douglasie. Die Innenwände, Stützen und Unterzüge sind aus Fichten Brettsperr oder Schichtholz gefertigt. Das Holz der Decken, Stützen und Unterzüge wurde nicht behandelt. Auch die beiden Aufzugschächte wurden aus Holz gefertigt. Das Haus gilt als ein wegweisendes Holzbauprojekt in Berlin.
C13
Bauherr/Projektträger: | Stiftung für Bildung, Werte und Leben, Berlin |
Architekten: | Kaden Klingbeil Architekten | Entwurf Tom Kaden |
Was: | Lückenbau, gemischt genutzt für Wohnen, Gewerbe, Soziales |
Wo: | Christburger Straße 13; Berlin-Prenzlauer Berg |
Wie: | Holzhybrid-Bauweise |
Planungsstand/Baujahr: | Fertigstellung 2013 |
Das siebengeschossige Vorderhaus und das fünfgeschossige Hinterhaus schließen eine Baulücke. Der Gebäudekomplex mit rund 2.350 Quadratmetern wird gemischt genutzt. Grundidee des Entwurfes ist das „Prinzip der kurzen Wege”. Neben Sälen für Begegnungen der unterschiedlichsten Art sind auch Räume für ein Bistro, die Mensa der benachbarten Schule, eine Kita, ein Familienzentrum, verschiedene Praxen und Büros, Wohnungen und eine Senioren-Wohngruppe entstanden. Das Objekt ist als Pfosten-Riegel-Konstruktion in Brettschichtholz mit massiven Brettsperrholzwänden ausgeführt. Das Kellergeschoss samt Kellerdecke, Stützen, Brandwänden und Aufzugschächten besteht aus Stahlbeton.
Alte Post Neukölln
Bauherr/Projektträger: | Ivanhoé Cambridge und Coros |
Architekten: | OOW Architektur und Stöckert Architekten |
Was: | Aufstockung von elf Wohnungen auf dem Erweiterungsbau |
Wo: | Karl-Marx-Straße 97-99, Berlin-Neukölln |
Wie: | Holzständerbauweise |
Planungsstand/Baujahr: | Fertigstellung 2021 |
Die Holzständerkonstruktion mit Baubuchenträgern ist eine Aufstockung im fünften und sechsten Obergeschoss des Erweiterungsbaus, der den Lückenschluss zwischen der Alten Post Neukölln und dem Fernmeldeamt bildet. Es entstehen elf zweistöckige Maisonette-Wohnungen mit einer Gesamtfläche von 1.600 Quadratmetern. Die Wohnungen mit drei bis vier Zimmer, einer Terrasse und einer Dachterrasse bieten einen Blick auf Berlin. Die Holzbodenplatten im fünften Obergeschoss wurden auf den historischen Bestand gesetzt. Die erste Ebene besteht aus vorgefertigten Holzelementen.
Büro und Verwaltung
Edge Südkreuz
Bauherr/Projektträger: | OVG Real Estate I Edge Technologies |
Architekten: | Tschoban Voss Architekten |
Was: | Bürokomplex aus zwei Gebäuden, 32.000 Quadratmeter Grundfläche |
Wo: | Hildegard-Knef-Platz 2 und 3, Berlin-Schöneberg |
Wie: | Holzhybrid-Baumweise |
Planungsstand/Baujahr: | Fertigstellung 2022 |
Zertifikat: | DGNB Platin |
Der Bürokomplex am S-Bahnhof Südkreuz umfasst zwei Gebäude – das Careé und das Solitär. Die Außenverkleidung besteht aus Faserbeton, das Innere aus einer Holz-Beton-Verbundhybridkonstruktion. Insgesamt wurden rund 3.500 Kubikmeter Fichtenholz verarbeitet und damit die CO2-Emissionen um 80 Prozent gesenkt – im Vergleich zu herkömmlichen aus Beton gefertigten Bauteilen. Vattenfall zieht mit seiner Zentrale in das Careé ein. Es bietet rund 22.000 Quadratmeter Miefläche und besticht durch ein 25 Meter hohes Atrium mit transparentem Foliendach sowie baumartigen, unterschiedlich hohen Gebilden aus Holz, die über Treppen die Büroetagen verbinden.
Luisenblock West
Bauherr/Projektträger: | Bundesrepublik Deutschland/Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung |
Architekten: | Sauerbruch Hutton Gesellschaft von Architekten mbH |
Was: | Bürobau für den Deutschen Bundestag mit sieben Geschossen |
Wo: | Luisenstraße, Berlin-Mitte |
Wie: | Holzmodul-Bauweise |
Planungsstand/Baujahr: | Fertigstellung: 2021 |
Das neue Bürogebäude mit H-Grundriss für den Deutschen Bundestag im Parlamentsviertel hat eine Nutzfläche von rund 9.000 Quadratmetern und insgesamt 400 Büros. Die Büromodule messen 3,20 mal 6,75 Meter. Sie liegen in den vier Gebäudeflügeln jeweils an einem zentralen Flur. Die Bodenplatte einschließlich der Fundamente, das Erdgeschoss mit Technik- und Abstellräumen und die beiden Erschließungskerne werden aus Stahlbetonfertigteilen und Ortbeton erstellt. Die sechs Obergeschosse mit ihren farbigen Fassadenpaneelen bestehen überwiegend aus vorgefertigten Holzmodulen. Das Gebäude ist mit Holz-Alu-Fenstern ausgestattet. Das Innere des Gebäudes wird von Holz geprägt.
Mehr zum NEubau für den Deutschen Bundestag
Spark Berlin
Bauherr/Projektträger: | Townscape |
Architekten: | K6Architekten Düsseldorf |
Was: | Bürokomplex mit rund 15.000 Quadratmetern Bruttogeschossfläche |
Wo: | Storkower Straße 140, Berlin-Prenzlauer Berg |
Wie: | Holzhybrid-Bauweise |
Planungsstand/Baujahr: | Fertigstellung 2. Quartal 2024 |
Der Bürokomplex bietet 13.600 Quadratmetern Mietfläche auf fünf bis sieben Etagen. Es handelt sich um das erste Hochhaus in Holz-Hybrid-Bauweise der K6Architekten Düsseldorf. Die Elementfassade zeichnet sich durch großzügige Glasflächen aus. Die Büroflächen können flexibel geteilt und gestaltet werden. Vorgesehen sind auch drei Dachterrassen für die Mieter. Im Erdgeschoss ist Gastronomie und Gewerbe geplant, die öffentlich zugänglich sind.
Kitas und Schulen
Ergänzungsbau in Holzmodulbauweise (HOMEB) für die Bernhard-Grzimek-Schule
Bauherr/Projektträger: | Land Berlin |
Architekten: | NKBAK-Architekten Frankfurt |
Was: | Ergänzungsbau für die Bernhard-Grzimek-Schule |
Wo: | Sewanstraße 184, Berlin-Lichtenberg |
Wie: | Holzmodul-Bauweise |
Planungsstand/Baujahr: | Fertigstellung 2021 |
Es ist der erste Schulergänzungsbau einer Typenserie aus Holz. Ein HOMEB besteht aus 96 vorgefertigten Modulen der Firma Kaufmann Bausysteme. Die Nutzfläche liegt bei rund 2.700 Quadratmetern. Die Aufteilung lässt sich an den jeweiligen Bedarf vor Ort anpassen. Ein weiteres HOMEB wurde bereits fertiggestellt, insgesamt werden bis zu 32 HOMEBS gebaut.
Mehr zum Ergänzungsbau der Bernhard-Grzimek-Schule
Kindergarten Kummerower Ring
Bauherr/Projektträger: | Land Berlin |
Architekten: | Kersten+Kopp Architekten GmbH |
Was: | zweigeschossige Kita-Variante MOKIB Typ P120 |
Wo: | Kummerower Ring 30, Berlin-Hellersdorf |
Wie: | Holzmodul-Bauweise |
Planungsstand/Baujahr: | Fertigstellung 2021 |
Die MOKIB Typ P120 bietet bis zu 136 Kitaplätze und eine Zubereitungsküche. Die Typenbauserie wird durch den Generalunternehmer Terhalle realisiert. Für die Decken werden Massivholzbalken von bis zu 19 Meter Spannweite eingesetzt. Auch die tragenden Wände bestehen aus massivem Holz. Die Fassade wird von einer Kombination aus sibirischer Lärche und farbigen Glaselementen geprägt. Nach außen ergänzen Terrassen aus unbehandeltem Eichenholz das Gebäude.
ISS Mahlsdorf
Bauherr/Projektträger: | Land Berlin |
Architekten: | NKBAK-Architekten Frankfurt |
Was: | Integrierte Sekundarschule mit 32 Klassenräumen |
Wo: | An der Schule 41-59, Berlin-Mahlsdorf |
Wie: | Holzmodul-Bauweise |
Planungsstand/Baujahr: | Fertigstellung 2019 |
Auszeichnung: | Berliner Holzbaupreis 2019 |
Innerhalb eines Jahres entstand aus 290 vorgefertigten Modulen der Firma Kaufmann Bausysteme mit bodentiefen Fenstern dieses Gebäude. Die Schule mit einer Bruttogeschossfläche von rund 9.000 Quadratmetern und drei Stockwerken bietet Platz für 550 Schülerinnen und Schüler. Jeder Klassenraum ist aus drei Modulen zusammengesetzt und hat eine Größe von 67 Quadratmetern. Die Innenwände bestehen aus Fichte, die tragenden Balken aus Buche. Die Flurflächen sind mit einer transparenten Pfosten-Riegel-Fassade geschlossen. Die Fassade ist mit großformatigen Aluminiumblechen verkleidet.
Grundschule Konrad-Wolf-Straße
Bauherr/Projektträger: | Land Berlin |
Architekten: | NKBAK-Architekten Frankfurt |
Was: | Dreizügige Grundschule mit Zwei-Feld-Sporthalle |
Wo: | Konrad-Wolf-Straße 11, Berlin-Lichtenberg |
Wie: | Holzmodul-Bauweise |
Planungsstand/Baujahr: | Fertigstellung 2019 |
Es handelt sich um eine Schnellbauschule aus Holz im Rahmen der Berliner Schulbauoffensive. Innerhalb von elf Monaten – vom Spatenstich bis zum Bezug – wurde aus 187 vorgefertigten Modulen mit bodentiefen Fenstern ein Haus. Das Schulgebäude mit einer Bruttogeschossfläche von rund 6.000 Quadratmetern, einem Erdgeschoss und zwei Obergeschossen bietet Platz für 504 Schülerinnen und Schüler. Die Grundrisse der Klassenräume sind meist quadratisch und haben eine Größe von 67 Quadratmetern. Sie bestehen in der Regel aus drei Modulen, es gibt bunte Ruheoasen. Die Innenwände sind aus Fichte, die tragenden Balken aus Buche. Die Flurflächen schließen mit einer transparenten Pfosten-Riegel-Fassade ab.
Grundschule Sewanstraße
Bauherr/Projektträger: | Land Berlin |
Architekten: | NKBAK-Architekten Frankfurt |
Was: | Dreizügige Grundschule mit Zwei-Feld-Sporthalle |
Wo: | Sewanstraße 43, Berlin-Lichtenberg |
Wie: | Holzmodul-Bauweise |
Planungsstand/Baujahr: | Fertigstellung 2019 |
Diese Schnellbauschule aus Holz im Rahmen der Berliner Schulbauoffensive wurde innerhalb von zwölf Monaten ab Spatenstich fertiggestellt. Die Bruttogeschossfläche beträgt rund 6.000 Quadratmeter, errichtet wurde das Haus aus 181 vorgefertigten Holzmodulen. Die Schule bietet auf drei Stockwerken Platz für 504 Schülerinnen und Schüler. Jeder der 26 Klassenräume hat eine Größe von 67 Quadratmetern. Die Innenwände bestehen aus Fichte, die tragenden Balken aus Buche. Die Flurflächen sind mit einer transparenten Pfosten-Riegel-Fassade geschlossen. Die Fassade wurde mit vertikalen Brettern aus Douglasie verkleidet.
Kita Schatzkiste im Bundesfinanzministerium
Bauherr/Projektträger: | Bund/BBR |
Architekten: | de+ architekten gmbh |
Was: | Kita für 20 Kinder von null bis drei Jahre |
Wo: | Leipziger Straße 13, Berlin-Mitte |
Wie: | Holzmodul-Bauweise |
Planungsstand/Baujahr: | Fertigstellung 2020 |
Die Interims-Kita für zwei Gruppen mit je zehn Kindern besteht aus 16 Modulen der Max Holzbau Unternehmensgruppe, die auch demontiert und an anderer Stelle wieder neu zusammengesetzt werden können. 14 Module von drei mal sechs Metern sowie zwei Module von zwölf mal drei Metern bieten Platz für zwei Gruppenräume, zwei Schlafräume, Büro, Küche und zwei Sanitärräume für Kinder und Erzieher. Die Bauzeit betrug zwölf Wochen. Die Wände sind aus Fichte mit Holzfaserdämmung. Es wurden zur Herstellung der Module auch Holzreste und Sägespäne verwertet.
Kita NEO
Bauherr/Projektträger: | SozDia-Stiftung Berlin |
Architekten: | Hinz Architekten |
Was: | Natur-Erlebnis-Ort für 130 Kinder |
Wo: | Liebenwalder Str. 16, Berlin-Hohenschönhausen |
Wie: | Holzständerbauweise |
Planungsstand/Baujahr: | Fertigstellung 2021 |
Der zweigeschossige Riegel mit einer Bruttogeschossfläche von 1.520 Quadratmetern steht im Plattenbauviertel nördlich der Landsberger Allee. Die Holzständerkonstruktion mit Holzfassade und Gründächern wurde von Oktober 2019 bis Januar 2021 errichtet. Der Baukörper nimmt die Proportionen der Wohnblöcke auf. Die Räume sind flexibel kombinierbar. Alle Gruppenräume im Erdgeschoss haben einen Zugang zum Garten. Die Kita ist barrierefrei. Das Niedrigenergiehaus hat Pelletheizung. Die Gesamtbaukosten betrugen 4,1 Millionen Euro.
Berlin Metropolitan School
Bauherr/Projektträger: | Berlin Metropolitan School (BMS) |
Architekten: | sauerbruch hutton |
Was: | Aufstockung und Erweiterung eines Plattenbaus |
Wo: | Linienstraße 122, Berlin-Mitte |
Wie: | Holzrahmenbau |
Planungsstand/Baujahr: | Fertigstellung 2020 |
Die BMS nutzt einen Plattenbau von 1987, der im Flächendenkmal Spandauer Vorstadt liegt. Das Gebäude sollte aufgestockt und erweitert werden. Die Dachaufbauten aus Holz haben ein geringes Eigengewicht. Eine Verstärkung der Fundamente oder des Tragwerks waren nicht nötig. Der Baustoff Holz wurde im Inneren sichtbar belassen. Die Verkleidung des Dachaufbaus mit Kupfer passt farblich zu den Ziegeln an der Fassade.