Horst Lieder, Managing Partner bei audere. Gesellschaftsimmobilien, plant ein Headquarter als Visitenkarte und begibt sich in Workshops mit seinem Team auf den Weg zur Nachhaltigkeit. Natürlich entwickelt das Unternehmen auch weiterhin Sozialimmobilien.
„Wir gestalten Gemeinschaft“ lautet der Slogan von audere. Gesellschaftsimmobilien. Das Unternehmen legt als inhabergeführter Projektentwickler und Investmentmanager den Fokus auf Projekte mit systemischen Lösungen kommunaler Probleme in den Bereichen Betreuung, (Aus-)Bildung, Pflege und preisgünstiges Wohnen. Bundesweit fehlen rund 350.000 Kita-Plätze, audere. zeichnet für eben solche Entwicklungen unter anderem in Stuttgart, Augsburg oder Duisburg verantwortlich.
Headquarter als Visitenkarte für audere.
Nun arbeitet audere. an einer ganz besonderen Visitenkarte: Dem eigenen Headquarter. Das wird in Fellbach sein, direkt gegenüber vom jetzigen Büro. Als Lab will es Horst Lieder sehen. „Auch dieses Projekt zahlt auf unsere DNA ein“, sagt er. „Wir haben bereits über ESG nachgedacht und mit ESG gearbeitet, als viele noch gar nicht wussten, was diese drei Buchstaben bedeuten. Bis heute wird ESG missverstanden, erschöpft sich nicht in Photovoltaik auf dem Dach und einer Wärmepumpe.“
So integriert audere. beispielsweise eine Betriebskita. „Die Befragung der mittelständischen Betriebe um uns herum sowie die Wünsche unserer eigenen Mitarbeiter haben klar einen Bedarf angezeigt. Wir haben dazu bereits einen Betreiber, mit dem wir schon andere Projekte gemacht haben. Das wird ein Showcase für uns, den wir für andere Projekte in unterschiedlichen Städten anwenden wollen.“
Cradle to Cradle als Ziel für den Entwickler von Gesellschaftsimmobilien
Zugleich arbeitet audere. an der Zukunft: Mit EPEA, einem international tätigen Forschungs- und Beratungsinstitut für die Implementierung von Cradle to Cradle-Lösungen. Dabei stehen Fragen im Mittelpunkt, die derzeit alle beschäftigen: Wie bauen wir, welche TGA nutzen wir, wie sehen Arbeitswelten aus? „Das, was wir dort erfahren, transformieren wir auf unsere Projekte“, sagt Horst Lieder. Für die unterschiedlichen Nutzungsklassen wie beispielsweise Kitas oder Betreutes Wohnen. Ziel sei, dass es Gebäudepässe gebe. Planung und Ausführung sollen unkompliziert an sich ändernde Umgebungsvariablen angepasst werden können.
Ein Beispiel ist Beton. audere. recycelt ihn beim Abriss, führt ihn – sofern er nicht verschmutzt ist, beispielsweise mit Asbest – wieder in den Werkstoffkreislauf zurück. „Mittlerweile gibt es Unternehmen, die genau diesen Beton in seine einzelnen Bestandteile zerlegen können. Das Interesse daran wird immer größer.“
ESG gehört bei audere. zur DNA, ist aber ebenso ein Vorteil im Geschäftsleben: „Die Finanzierungen werden von ESG-konformen Projekten geprägt sein. Banken und Sparkassen fragen jetzt bereits danach. Wir haben ein eigenes Team, das sich mit diesen Themen beschäftigt“, so Horst Lieder. Es sei nicht alles neu, wiederholt der erfahrene Immobilienexperte. „Über BIM reden wir seit zehn Jahren, aber erst jetzt kommt ein Druck auf, dass es auch genutzt wird.“