Jahrelang bewegte sich auf den Flächen neben dem ALEXA nichts. Jetzt ist der Dornröschenschlaf beendet. Wenige Meter von dem Shoppingcenter entfernt entstand ein Hybridgebäude, das Büro-, Hotel- und Studentenwohnheimflächen unter einem Dach vereint: Das Alexander Quartier.
Die Banane wird bebaut“, hieß es im Juli 2017, als bekannt wurde, dass für eines DER Berliner Filetgrundstücke neben dem Shoppingcenter ALEXA endlich ein Bauantrag eingereicht worden war. Ursprünglich hatte 1999 die degewo AG das gesamte charakteristisch gekrümmte Baugrundstück zwischen S-Bahn-Trasse, Grunerstraße, Alexanderstraße und Stralauer Straße in der Nähe des Alexanderplatzes erworben, um es in einem Zug neu zu gestalten.
Der lange Weg zum Alexander Quartier
Doch als im September 2007 ALEXA seine Pforten öffnete, lagen einige direkt an das Shoppingcenter angrenzende Baufelder mangels Käufer und Investoren weiterhin brach. Über die Jahre gab es vor allem um das Areal E3B, das von der Alexanderstraße, der Schicklerstraße und der Dircksenstraße begrenzt wird, immer wieder Baugerüchte. Konkreter wurden diese jedoch nicht. Im Juli 2017 verkündete die JEB Investment Advisory GmbH, dass das Baufeld von einem angelsächsischen Investor erworben worden sei. Dieser plante, das Grundstück entsprechend eines bereits 2013 von der OFB Projektentwicklung GmbH entwickelten Konzeptes mit einem Hotel- und Büroensemble inklusive Tiefgarage zu bebauen.
Als Auftraggeber für den Bürotrakt fungierte eine Projektgesellschaft des European Student Housing Fund und für den Hotelteil ein Joint Venture aus European Student Housing Fund (70 Prozent), vertreten durch die BaseCamp Student GmbH mit Sitz in Frankfurt am Main, und The Student Hotel (30 Prozent). Die Entwürfe für das Objekt kamen von der KSP Jürgen Engel Architekten GmbH. Das Bauunternehmen Ed. Züblin AG wurde damit betraut, die Tiefgarage und den Hoteltrakt schlüsselfertig zu übergeben. Der Bürotrakt sollte als veredelter Rohbau fertiggestellt werden.
Der Standort des neuen Quartiers, ein ehemaliger Trabant-Parkplatz, musste vor Beginn des Bauvorhabens dekontaminiert werden. Danach ging es ganz schnell. Im August 2017 starteten die Tiefbauarbeiten. Am 10. April 2018 wurde die Grundsteinlegung, am 3. April 2019 das Richtfest gefeiert. Für Bauverzögerungen sorgten die Arbeiten der Berliner Verkehrsbetriebe an dem U-Bahntunnel, welcher direkt unter dem Gelände verläuft. Dennoch wurde das Alexander Quartier getaufte Gebäude wie geplant in der zweiten Hälfte 2019 fertiggestellt.
The Student Hotel Berlin kombiniert Hotellerie mit Studentischem Wohnen
Entstanden ist ein modernes, elfgeschossiges Quartiersgebäude, das auf einer Grundstücksfläche von 4.900 Quadratmetern eine Bruttogeschossfläche von 29.560 Quadratmetern bietet. 8.300 Quadratmeter sind dabei Büroflächen vorbehalten. Davon wurden 7.500 Quadratmeter an den Coworking-Anbieter WeWork vermietet. Der Hotelbereich wartet mit 475 Hotelzimmern auf. Dieser firmiert unter dem Namen: The Student Hotel Berlin. Als Betreiber des Hotels agiert die holländische "The Student Hotel"-Gruppe, die bereits über 10.000 Hotelzimmer unter anderem in Dresden, Amsterdam, Rotterdam, Barcelona und Paris verfügt.
Mit dem neuen The Student Hotel im Alexander Quartier stiegen die Investitionen des in Amsterdam ansässigen Hotel-Bauträgers/-Investors und -Betreibers in den deutschsprachigen (DACH-)Märkten auf rund 20 Prozent des Wertes des gesamten europäischen Portfolios, der laut Prognosen in den nächsten fünf Jahren die Zwei-Milliarden-Euro-Marke überschreiten wird. Der Betreiber unterteilt die im Alexander Quartier zur Verfügung stehenden Hotelzimmer grundlegend in drei Kategorien. Die ersten zwei sind dem Bereich Hotellerie (40 Prozent aller Zimmer), die dritte dem Bereich studentisches Wohnen (60 Prozent) zugeordnet:
- Hotel Rooms: Ausgelegt auf ein bis zwei Gäste (eine Ausnahme bilden die auf bis zu vier Personen ausgelegten Family Rooms) sind diese Zimmer für einen 1–13-tägigen Aufenthalt gedacht und in unterschiedlichen Preis-, Größen- und Ausstattungskategorien verfügbar.
- Short Stay Rooms: Diese sind um die 25 Quadratmeter groß, verfügen über eine eigene Küchenzeile und empfehlen sich Gästen, die sich mindestens 14 Tage in Berlin aufhalten.
- Student Rooms: Diese Zimmer gibt es in den Kategorien Standard und Standard Plus, die sich in Größe und Ausstattung unterscheiden. Entsprechend eines Zimmers in einem studentischen Wohnheim sind sie semesterweise beziehungsweise bis zu einem Jahr buchbar. Das Bad befindet sich im Zimmer, und jeweils zehn Student Rooms gruppieren sich um eine Gemeinschaftsküche.
Dem Community-Ansatz der Hotelkette geschuldet, gesellen sich zu den Zimmern ein Fitnessstudio, ein Restaurant mit Bar, Lounges, Coworking-Spaces, eine Wäscherei, ein Fahrradverleih, Bibliotheks- und Lernbereiche sowie Gaming-Areas. Diese sind von Hotelgästen und Studenten gleichermaßen nutzbar. Denn man soll sich begegnen im neuen Berliner Studentenhotel, gemeinsam leben, kommunizieren, studieren und sich vernetzen. Am 9. Oktober 2019 hat das Hotel seine Pforten für seine Gäste geöffnet.
The Student Hotel - Erfolg dank Versorgungslücken bei Studentenunterkünften
Die Unterversorgung mit zweckgebundenen Studentenunterkünften ist der Motor für eine der größten Wachstumsgeschichten in der europäischen Immobilienbranche. Aufgrund der sicheren Einkommensströme, hohen Auslastungsraten (über 90 Prozent) und defensiven Eigenschaften durch die Konjunkturzyklen zieht es immer mehr institutionelle Anleger in diese Anlageklasse.
Charlie MacGregor, Gründer und CEO von The Student Hotel: "Unser Ziel ist es, in mindestens sechs deutschen Städten ein The Student Hotel zu eröffnen, und wir suchen aktiv nach Standorten in Hamburg, München, Frankfurt, Leipzig und Köln. Wir wollen unseren studentischen Geist auch in andere lebendige Städte mit der richtigen Mischung aus Universitäten, (internationalen) Studenten und Kultur bringen. Die deutschen Universitätsstädte sind wettbewerbsfähige Immobilienmärkte, und ihre kommunalen Behörden halten Ausschau nach Bauprojekten, die verschiedene Nutzungsarten vereinen und für lebendige Stadtviertel sorgen."