Die Geschäftsstelle des Gutachterausschusses für Grundstückswerte in Berlin hat den aktuellen lmmobilienmarktbericht für 2022 veröffentlicht.
Der Immobilienmarktbericht 2022/23 basiert auf den Daten aller in Berlin notariell beurkundeten lmmobilienverkäufe. Aufgeführt werden für das Jahr 2022 insbesondere Umsatzzahlen, Durchschnittspreise und Preisveränderungen einzelner Teilmärkte, Zahlen über neu begründetes Wohnungs- und Teileigentum. Zudem wagt der Marktbericht Tendenzaussagen aufgrund bereits erfasster lmmobilienverkäufe des Jahres 2023 - und diese fallen sehr besorgniserregend aus.
Die Entwicklung des Berliner Immobilienmarkts 2022
Nach zunächst weiter steigenden Kaufpreisen im ersten Halbjahr 2022, ist der Immobilienmarkt wegen gestiegener Bau- und Finanzierungskosten ab Mitte 2022 im Vergleich zum Vorjahr deutlich eingebrochen. Die wichtigsten Kennzahlen:
- Deutlicher Rückgang beim Geldumsatz (-27 Prozent) auf 17,5 Milliarden Euro.
- Ein ebenso deutlicher Rückgang wurde bei der Anzahl der Kauffälle (-21 Prozent) auf 21.708 verzeichnet.
- Flächenumsatz bei Grundstücken ist nur leicht auf rund. 823 Hektar (+2 Prozent) gestiegen.
- Flächenumsatz bei Wohnungs- und Teileigentum ist um -18 Prozent auf rund 1,2 Millionen Quadratmeter gesunken.
- Rückgang der Kauffälle bei Baulandflächen für den Geschosswohnungsbau um -34 Prozent auf 95 Kauffälle, beim Geldumsatz um -45 Prozent auf rund 346 Millionen Euro sowie beim Flächenumsatz um -34 Prozent auf 18,6 Hektar.
- Absenkung der Bodenrichtwerte zum 01.01.2023 in den renditeorientierten Teilmärkten für Geschosswohnen, Büro- und Einzelhandelsnutzungen zwischen -10 bis -20 Prozent.
- Unverändertes Bodenrichtwertniveau zum 01.01.2023 bei Bauland für die Errichtung von Ein- und Zweifamilienhäusern sowie für höherwertige gewerbliche Nutzungen; Anstieg der Bodenrichtwerte bei Bauland für einfache gewerbliche Nutzungen.
- Leichter Rückgang der Kauffallzahlen bei Ein- und Zweifamilienhäusern um -11 Prozent auf 2.416 Kauffälle, des Geldumsatzes um -10 Prozent auf rund 1.707 Millionen Euro und des Flächenumsatzes um -15 Prozent auf etwa 142 Hektar.
- Mittlerer Kaufpreis für Ein- und Zweifamilienhäuser liegen bei 4.660 Euro pro Quadratmeter wertrelevante Geschossfläche; dies bedeutet im Jahresvergleich einen Anstieg um +7 Prozent. Das höchste Preisniveau mit durchschnittlich 12.153 Euro pro Quadratmeter Wohnfläche wird im Ortsteil Grunewald erreicht.
- Mittlere Kaufpreise für reine Mietwohnhäuser liegen bei 2.455 Euro pro Quadratmeter wertrelevante Geschossfläche (±0 Prozent) und für Wohn- und Geschäftshäuser bei 2.660 Euro pro Quadratmeter wertrelevante Geschossfläche (+4 Prozent).
- Anstieg des mittleren Kaufpreises für Eigentumswohnungen auf 5.646 Euro pro Quadratmeter (+5 Prozent); bei Eigentumswohnungen im Neubau auf 7.937 Euro pro Quadratmeter (+9 Prozent).
- Deutlicher Rückgang der Umwandlungen von Miet- in Eigentumswohnungen auf 17.123 Wohneinheiten (-40 Prozent); Spitzenreiter sind hier die Altbezirke Wedding mit 1.659 Wohneinheiten und Schöneberg mit 1.504 Wohneinheiten.
Ausblick auf das Marktgeschehen im laufenden Jahr
Der Gutachterausschusses für Grundstückswerte beobachtetet einen dramatischen Rückgang der Umsatzzahlen zu Beginn des Jahres 2023 um rund 40 Prozent. Die Kauffallzahlen sind über alle Teilmärkte hinweg im ersten Quartal 2023 deutlich rückläufig und Preisrückgänge sind in allen Teilmärkten zu beobachten, lediglich neugebaute Eigentumswohnungen erfahren noch einen Preisanstieg. Der Gutachterausschusses für Grundstückswerte sieht deutliche Hinweise auf eine Marktbeeinflussung aufgrund aktueller geopolitischer und wirtschaftlicher Rahmenbedingungen. Hier finden Sie weitere erste Tendenzaussagen des Gutachterausschusses für Grundstückswerte anhand Analysedaten des ersten Quartals 2023.