Insolvenzwelle: 48 Büroprojekte in Top-7-Bürostandorten betroffen

Insolvenzwelle: 48 Büroprojekte in Top-7-Bürostandorten betroffen

Insolvenzwelle: 48 Büroprojekte in Top-7-Bürostandorten betroffen
Die Entwickler von Büroflächen wurden von einer heftigen Insolvenzwelle erfasst. Copyright: Kohji Asakawa auf Pixabay

Der Immobilienberater Colliers hat untersucht, welche Folgen die Insolvenzwelle der vergangenen Monate unter Projektentwicklern für den Büroimmobilienmarkt in Deutschland hat. Dazu hat das Market Intelligence & Foresight Team des Unternehmens an den Top-7-Bürostandorten exemplarisch die Projekte der sechs größten Entwickler analysiert, die in Folge des rasanten Zinsanstieges und der insgesamt erschwerten Marktbedingungen Insolvenz anmelden mussten. Das Ergebnis: 48 Projekte mit dem Schwerpunkt auf Büro sind von der Insolvenz betroffen.

IMMOBILÉROS - Der Podcast für die Immobilienbranche

Die Krise in Zahlen

Das Investionsvolumen der von den Insolvenzen betroffenen Projekte beläuft sich auf 6,2 Milliarden Euro und die Mietfläche beträgt 940.000 Quadratmeter. Rund die Hälfte des Investitionsvolumens für etwa 400.000 Quadratmeter Mietfläche entfällt auf Projekte mit aktuellem Baustopp. Außerdem wurden Projekte mit einer Mietfläche von 265.000 Quadratmetern aufgegeben. Diese hätten ein Investitionsvolumen von 816 Millionen Euro auf sich vereint.

Insolvenzwelle: Projektstatus und betroffene Mietflächen in Quadratmetern. Copyright: Colliers
Insolvenzwelle: Projektstatus und betroffene Mietflächen in Quadratmetern. Copyright: Colliers

 

Insolvenzwelle unter Büroprojektentwicklern trifft Branche hart

„Die Insolvenzwelle unter den Büroprojektentwicklern, die wir untersucht haben, trifft die gesamte Branche hart. Jetzt gilt es, gemeinsam schnell gute Lösungen zu erarbeiten. Dazu sollten Insolvenzverwalter, Transaktionsberater und Investoren, die Projekte unterstützen oder übernehmen könnten, eng kooperieren. Die zum Stillstand gekommenen Projekte haben in der Regel eine hohe öffentliche Aufmerksamkeit. Auch die lokalen Bauämter können mit einer schnellen Bearbeitung der Plananpassungen, die durch die veränderte Marktsituation häufig notwendig geworden sind, gesellschaftliche Verantwortung für den öffentlichen Raum übernehmen“, sagt Achim Degen, CEO von Colliers in Deutschland.

Insolvenzwelle: Betroffene Mietflächen pro Stadt. Copyright: Colliers
Insolvenzwelle: Betroffene Mietflächen pro Stadt in Quadratmeter. Copyright: Colliers

Insolvenz-Auswirkungen auf die Top-7-Städte unterschiedlich verteilt

Ihrer Marktgröße entsprechend sind die Standorte Berlin und Hamburg in besonderer Weise von der jüngsten Insolvenzwelle betroffen. Die Projekte in Berlin summieren sich auf ein Investitionsvolumen von rund zwei Milliarden Euro verteilt auf 306.000 Quadratmeter, gefolgt von Hamburg mit einem Investitionsvolumen von 1,8 Milliarden Euro für 174.000 Quadratmeter Mietfläche.

Die Top-7-Städte Frankfurt und Stuttgart spüren die Insolvenzwelle hingegen im Bürosegment bislang nur in sehr geringem Ausmaß. In Frankfurt entfällt ein Investitionsvolumen von 205 Millionen Euro auf Projekte mit 22.100 Quadratmetern Mietfläche. In Stuttgart sind es gerade einmal 50 Millionen Euro für 5.000 Quadratmeter Mietfläche.

Insolvenzwelle: Betroffenes Investitionsvolumen pro Stadt. Copyright: Colliers
Insolvenzwelle: Betroffenes Investitionsvolumen pro Stadt in Millionen Euro. Copyright: Colliers
„COCOON“: Düsseldorfer Bürogebäude wird zu Wohnprojekt revitalisiert: Unmittelbar am Düsseldorfer Zoopark gelegen, wird ein ehemaliges Bürogebäude zu der innovativen Wohnanlage „COCOON“ transformiert.
NRW/Ruhrgebiet / Nordrhein-Westfalen / Düsseldorf

„COCOON“: Düsseldorfer Bürogebäude wird zu Wohnprojekt revitalisiert

Nachhaltigkeit: Druck zur Dekarbonisierung von Büroimmobilien steigt: An der Dekarbonisierung des Büroimmobilienbestands führt kaum ein Weg vorbei. Welche Handlungsoptionen es trotz schwieriger Rahmenbedingungen gibt ...
Trend

Nachhaltigkeit: Druck zur Dekarbonisierung von Büroimmobilien steigt