Im Potsdamer Kirchsteigfeld, entlang der Autobahn 115, entsteht ein neuer Stadtteil: 120.000 Quadratmeter Gewerbefläche sowie 750 Wohnungen wollen die Projektentwickler Egenter & Czischka, Open Space Development und eine Investorengemeinschaft realisieren. Das neue Quartier soll der Landeshauptstadt neben dringend benötigten Gewerbeflächen und Wohnungen auch einen weiteren Baustein für die Infrastruktur bringen.
Visionen im besten Sinne
Schon lange warten die 80.000 Quadratmeter auf Erschließung. Zwischen Potsdam-Kirchsteig und der Autobahn 115 haben Egenter & Czischka, Open Space Development und eine Investorengemeinschaft Großes vor: einen neuen Stadtteil mit circa 120.000 Quadratmetern Gewerbefläche und rund 750 Wohnungen. Für die Brache gab es immer wieder verschiedene Konzepte. Das letzte scheiterte 2010 am Widerstand gegen die geplante Rodung von neun Hektar Wald. Nach dem jetzigen Entwurf können die meisten Bäume stehen bleiben.
Hochhäuser als Blickfang
Auf der riesigen Gewerbefläche sind Bürogebäude geplant: fünf davon zehn Stockwerke hoch, eines sogar 16, alle gut sichtbar von der Autobahn. Anlocken sollen die Büros Unternehmen, die sich in der Nähe der Hauptstadt ansiedeln oder expandieren wollen. Der leergefegte Büromarkt in der Bundeshauptstadt spielt dem Projekt perfekt in die Hände. Dort gibt es mit zwei Prozent fast keinen Leerstand und ungezügelten Bedarf: Berlin wird im Jahr 2022 nach einer Studie des Branchenspezialisten bulwiengesa etwa 850.000 Bürobeschäftigte haben. Seit 2008 ist das ein Wachstum von 42 Prozent.
Der Mix ist der Schlüssel
Bei der Entwicklung des Projektes geht es nicht einfach nur um die Ansiedlung von Gewerbeflächen für große Unternehmen, sondern um einen Mix aus Arbeiten, Wohnen und Freizeit. Egenter & Czischka, Open Space Development und eine Investorengemeinschaft verwandeln den Standort in ein urbanes Quartier. Insgesamt werden hier 4.500 Menschen ihren Arbeitsplatz finden und vielleicht gleich als Nachbarn in die fünf- und sechsgeschossigen Wohngebäude ziehen. Man will sich am sogenannten „Potsdamer Modell“ orientieren. Das bedeutet: bis zu 30 Prozent mietpreisgebundene Wohnungen. Auch eine Kita und betreutes Wohnen stehen in Ergänzung auf dem Plan.
Konzept gegen Lärm
Da Unternehmer, Angestellte, Kunden und Mieter da erst einmal hin- und auch wieder wegkommen müssen, ist ein Autobahnanschluss konzipiert. Für diesen hat die Potsdamer Stadtverordnetenversammlung Anfang des Jahres die Änderung des vorhandenen Bebauungsplan in Auftrag gegeben. Großen Wert legen die Planer auf Lärmschutz. Die Wohngebäude sind durch den Riegel der höheren Bürohäuser gut abgeschirmt von der Autobahn. Wenn im Jahr 2025 alles fertig ist, rollt der Berufsverkehr nicht durch das Wohngebiet, sondern über eine Straße zwischen der Autobahn und den Bürogebäuden. Fürs Parken werden Tiefgaragen konzipiert.