Ein Kommentar von Peter Starke, Mitglied der Aengevelt-Geschäftsleitung und Niederlassungsleiter Berlin, zum Wohnungsmarkt in Berlin.
Zur Zeit erleben wir bedeutende Umbrüche und eine steigende Unsicherheit. Digitalisierung, Klimawandel sowie demographische Alterung prägen die Gesellschaft. Dramatisch verstärkt wird dies durch den Ukraine-Krieg und die Corona-Pandemie. Die Folgen sind steigende Inflationsraten, Bauzinsen und Energiepreise, Materialengpässe und fehlende Fachkräfte sowie ein Abkühlen des Immobilienmarktes.
Doch gerade jetzt braucht Berlin dringend neuen Wohnraum angesichts des anhaltenden Stroms ukrainischer Flüchtlinge. Allein in Berlin sind bereits rund 280.000 Ukrainer angekommen. Hiervon haben sich etwa 70.000 in der Stadt registriert, 27.000 wurde eine Aufenthaltsgenehmigung erteilt. Weitere circa 6.000 Anträge sind gestellt und in Bearbeitung.
Bezahlbarer Wohnraum immer dringender benötigt
Die erste Unterbringung der Geflüchteten in Notunterkünften ist nach Angaben der Stadt gesichert. Aber viele Menschen benötigen dauerhaften Wohnraum – ein weiterer Schub für die Wohnungsnachfrage bei ohnehin schon angespanntem Wohnungsmarkt.
Bezahlbarer Wohnraum wird somit dringender benötigt denn je. Laut Berliner Mieterverein hätten theoretisch ungefähr 50 Prozent der Berliner einen Anspruch auf eine Sozialwohnung. In der Realität sind diese Wohnungen jedoch nicht vorhanden. Das Bündnis Wohnungsneubau und bezahlbares Wohnen liefert als Lösungsvorschlag Absichtserklärungen und freiwillige Selbstverpflichtungen... die dringend benötigten Wohnungen entstehen dadurch jedoch nicht.
Problemlösung sieht anders aus! Aus der Immobilienwirtschaft gibt es seit Monaten zahlreiche konstruktive Ansätze – die Politik muss sie lediglich aufgreifen und umsetzen.