Die Rauchfuss et Socii GmbH saniert den historischen Bestand auf einem zwölf Hektar großen Gelände und kombiniert ihn in dem Quartier Anglicus mit Neubau. Was eines der größten Projekte in Krefeld auszeichnet und warum sich die Großstadt am Niederrhein für Investoren lohnt.
Der Kölner Projektentwickler Rauchfuss et Socii GmbH, ein Ableger der Goldstein-Gruppe, entwickelt in Krefeld auf dem Areal der ehemaligen Militärkaserne Bradbury Barracks das Quartier Anglicus. Auf dem zwölf Hektar großen brachliegenden Gelände soll der historische Bestand ökologisch saniert und durch Neubauten ergänzt werden. Bis 2028 entstehen 725 Wohnungen und mehr als 17.000 Quadratmeter Gewerbeflächen. „Noch in diesem Jahr starten wir mit den Bauarbeiten. Unser Ziel ist ein lebendiges und nachhaltiges Stadtviertel, in dem rund 2.200 Menschen wohnen und arbeiten werden“, erklärt Stefan Rauchfuss, Gründer und CEO der Rauchfuss et Socii GmbH. „Eine nachhaltige Quartierszertifizierung bietet uns dabei eine hervorragende Orientierung, um unser Vorhaben auf konkrete Nachhaltigkeitskriterien hin zu prüfen und zu optimieren.“ Unterstützt auf dem Weg zur DGNB-Zertifizierung werden er und sein Team von Drees & Sommer.
Quartier Anglicus: Baustart ab Herbst 2023
In einem der größten Projekte der Großstadt sind Senioren- und Pflegeheime, eine Kita, ein Supermarkt sowie Büro- und kleinteiliges Gewerbe geplant. Damit sind eingestaubte Backsteingebäude, verwilderte Gehwege und Metallzäune an der Krefelder Kempener Allee bald passé. Im ersten von drei Bauabschnitten werden ab Herbst 2023 drei denkmalgeschützte Kasernengebäude saniert. Zeitgleich läuft die Planung weiterer denkmalgeschützter Baufelder und des Neubauteils.
Bestandsmieten nahezu unverändert
Krefeld war in den letzten Wochen immer wieder im Fokus. Die Zeitung Wirtschaftswoche analysierte, dass es sich als Privatperson lohne in der Stadt zu investieren. Denn sie gehört zu elf von 50 unter die Lupe genommenen Kommunen, in denen trotz steigender Bauzinsen ein Investment überaus attraktiv ist. Laut einer Studie des Immobilienverbandes Deutschland IVD West bewegen sich die Verkaufspreise für Einfamilienhäuser und Eigentumswohnungen auf ähnlichem Niveau wie Anfang 2022 und liegen am Niederrhein für Einfamilienhäuser noch häufig bei Preise um 200.000 Euro. Die Untersuchung des IVD zeigt zudem, dass in Krefeld die Bestandsmieten über die letzten zwölf Monate nahezu unverändert blieben.
Neuansiedlungen befeuern den Gewerbemarkt
Trotz gestiegener Zinsen konnte Krefeld im vergangenen Jahr vor allem im gewerblichen Bereich punkten. Das zeigt die Grundstücksvermarktung von KREFELD BUSINESS. Sechs verkaufte Grundstücke von insgesamt 30.255 Quadratmetern spiegeln den besten Wert seit 2017. „Und damals war die Vermarktung noch um einiges ‚einfacher‘, weil wir deutlich mehr Flächen anbieten konnten, etwa im Europark Fichtenhain B“, sagt Eckart Preen, Leiter von KREFELD BUSINESS. Damit verbunden: vier Neuansiedlungen aus dem Umland. „Das attraktive Risiko-Rendite-Verhältnis spricht sich auch bei unseren Anrainern herum; hinzu kommt die strategisch günstige Lage unserer Gewerbegebiete im Krefelder Süden.“
Der Mangel an weiteren Flächen zeigt sich genau wie anderswo als Problem. Anfang des Jahres mietete die Stadt im Gewerbegebiet Bockum, für seine entomologischen Sammlungen. Bevor die über 1.700 Quadratmeter für den Umzug bereit sind, werden die Flächen revitalisiert und modernisiert. „Wir haben uns sehr gefreut, dass wir allen Mieterwünschen gerecht werden konnten, indem wir eine passende Fläche in einem Gewerbegebiet identifizieren konnten, das sich sowohl in Nähe der Innenstadt als auch der Autobahn befindet. Das ermöglicht dem Entomologischen Verein, die imposante Sammlung noch besser der breiten Öffentlichkeit präsentieren zu können“, sagt Daniel Hartmann, Geschäftsführer von RUHR REAL, der verantwortlich für die Vermittlung zeichnete.