Simon Kempf von DLE: Die Vor- und Nachteile von partizipativen Projektentwicklungen

Simon Kempf von DLE: Die Vor- und Nachteile von partizipativen Projektentwicklungen

Simon Kempf von DLE: Die Vor- und Nachteile von partizipativen Projektentwicklungen
Ivette Wagner von IMMOBILIEN AKTUELL mit Dr. Simon Kempf. Copyright: IMMOCOM

Dr. Simon Kempf, Geschäftsführer und Co-Founder DLE Land Development, spricht über Partizipation, die Chancen eines Quartieres, Flexibilität als eine Grundlage für Entwicklung von Arealen, Planungshoheit und den Erfolg in Teltow.

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„Am Anfang kommt viel Gutes heraus“, sagt Dr. Simon Kempf über Partizipation. Diese hält er an ganz vielen Stellen für notwendig. Es geht um Mitgestaltung, Begeisterung, um die Wünsche der Städte und Gemeinden, der Nachbarn, der zukünftigen Bewohner, um den besten Nutzungsmix. „Wenn es aber von Stakeholdern für negative Aktionen und Dagegensein genutzt wird, gerät Partizipation sehr oft an ihre Grenzen.“ Es gehe bei diesen Prozessen nicht um Lautstärke und auch nicht um Ideologie.

Das Team der DLE vereint Experten für Partizipation und alle anderen Aufgaben innerhalb der Immobilienwertschöpfungskette. Das Unternehmen ist ein international agierender Investmentmanager mit Sitz in Berlin und etwa 2,5 Milliarden Assets under Management, entwickelt individuelle Lösungen und Konzepte für meist sehr großflächige und damit komplizierte Projekte. In der Bearbeitung sind über 40 Projekte. Quartier ist nicht nur ein Begriff, sondern „eine Chance für Gemeinden“. Sie könnten damit „das ausbessern, was sie vorher nicht beachtet haben“. Allerdings tun das nur wenige.

„Die Zeit zwischen Partizipation und Festsetzung des Bebauungsplanes ist oft viel zu lang.“

In Teltow hat die DLE gerade ein sehr ambitioniertes Projekt im Auftrag des Eigentümers zu einem Aufstellungsbeschluss gebracht. Grundlage war die Rahmenplanung für das ehemalige Speichergelände im brandenburgischen Teltow. „Hier haben wir nun planungsrechtlich ein urbanes Gebiet, das sehr viele Möglichkeiten bietet, aber viel zu selten genutzt wird“, so Dr. Simon Kempf. „Das bringt die Flexibilität, die unbedingt benötigt wird, um zukunftsfähig zu bleiben.“ Hier ist es ein Mischgebiet aus Wohnen und Gewerbe geplant. Von 60.000 Quadratmetern zu realisierender Bruttogeschossfläche entfallen etwa 40.000 Quadratmeter auf Wohnnutzung und etwa 20.000 Quadratmeter auf gewerbliche Nutzung. Im Bereich der gewerblichen Nutzung sind unter anderem vollstationäre Pflege oder ein Aparthotel möglich.

Ein ehemaliges Speichergelände in Teltow wird zum Mischgebiet aus Wohnen und Gewerbe. Copyright: dreigegeneinen
Ein ehemaliges Speichergelände in Teltow wird zum Mischgebiet aus Wohnen und Gewerbe. Copyright: dreigegeneinen

Flexibilität. Dr. Simon Kempf nutzt dieses Wort sehr häufig als Garant für Gelingen und Nachhaltigkeit. „Gerade bei Quartieren ist es unerlässlich, dass Nutzungsarten, die Anzahl der Stellplätze beispielsweise, nicht in Stein gemeißelt werden.“ Stattdessen müsse sondern auf aktuelle Entwicklungen reagiert werden können. Prinzipiell mache es zudem keinen Sinn, soziale Infrastruktur gegen Wirtschaftlichkeit auszuspielen. „Leider passiert das immer noch viel zu häufig.“

Und noch ein anderes Problem benennt Dr. Simon Kempf sehr deutlich. „Die Zeit zwischen Partizipation und Festsetzung des Bebauungsplanes ist oft viel zu lang.“ Zum einen haben sich oft die politischen Gegebenheiten geändert, zum anderen sind an der Partizipation beteiligte Personen sind nicht mehr da oder der Zeitgeist hat sich verändert. Als Beispiel nennt er den Bahnhof Stuttgart 21. „Wenn wir immer wieder von vorn anfangen müssen, bedeutet das auch Kosten.“

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