130 Wohnungen sind in dem ehemaligen „Gästehaus des Ministerrates der DDR“ im Leipziger Musikviertel am Clara-Zetkin-Park geplant. Bis Ende 2025 sollen die beiden bestehenden Gebäude saniert und um einen Neubau ergänzt werden.
Das Leipziger Musikviertel wird spätestens Ende des Jahres 2025 um einen modernen Wohnkomplex reicher sein. Auf 10.600 Quadratmetern entstehen 130 Wohnungen unterschiedlicher Größe. Nach Jahren des Leerstandes und mehreren Versuchen die Gebäude wieder zum Leben zu erwecken, werden nun die beiden 1968 eröffneten Gebäude in der Schwägrichenstraße 14 denkmalgerecht saniert und ausgebaut.
Herberge für etliche DDR-Größen
Was damals noch als „Gästehaus des Ministerrates und Politbüros der DDR“ galt und etliche DDR-Größen und ausländische Staatsgäste beherbergte, ist heute eine baufällige Ruine. Die Fassade übersäht mit Graffiti, Vandalen zerstörten Fenster und Türen der Speise-, Kino- und Konferenzsäle sowie Repräsentationsappartements. Dennoch gelten die Bauten als Musterbeispiel für die Architektur der DDR.
1995 hatte die Treuhandanstalt die Gebäude an die Hamburger Restaurant-Kette Block verkauft. Der Plan einer Luxushoteleröffnung ging schief. Nach weiterem Eigentumswechsel ist nun die Leipziger Firma Lewo Gästehaus am Park GmbH, vertreten durch die Komplementärin EBV Projekt GmbH, Neuinvestor. 2016 wurde das Grundstück von EBV Chef Stephan Praus für über neun Millionen Euro erworben.
So sieht das „Gästehaus des Ministerrates und Politbüros der DDR“ heute aus
Wandrelief von Leipziger Maler wird rekonstruiert
Für den geplanten Bau sollen die vorhandenen Gebäude genutzt werden. Der zweigeschossige Flachbau und das sechsgeschossige Bestandsgebäude werden um jeweils ein Staffelgeschoss erweitert. Besonderer Wert wird dabei auf eine originalgetreue Fassadengestaltung und die Rekonstruktion des sechs Meter langen Wandreliefs des Leipziger Malers Bernhard Heisig (1925–2011) gelegt. Ein zusätzlicher siebengeschossiger Neubau wird an der Ecke Karl-Tauchnitz-/ Haydnstraße entstehen. Familienfreundliche und barrierefreie Wohnungen mit Grundrissen von 70 bis 120 Quadratmetern, eine Tiefgarage für die Autos der Nutzer sowie begrünte Dächer sind fest eingeplant.
Aufgrund der noch nötigen formalen Schritte haben sich die Sanierungsarbeiten mehrfach verzögert. Ende 2020 rollten die ersten Bagger auf dem Gelände und konkretisierte die federführende Lewo AG ihre Pläne.