Aengevelt Research blickt zurück auf das Jahr 2022 und analysierte für den Leipziger Grundstücksmarkt ein sehr gutes Ergebnis mit einem Geldumsatz von rund 3,2 Milliarden Euro. Wie der Investmarkt der Messestadt performte und wie es um die Rendite bestellt war, erfahren Sie hier.
Transaktionsvolumen am Leipziger Grundstücksmarkt
Der Leipziger Grundstücksmarkt erreichte 2022 ein ungeachtet der schwierigen Rahmenbedingungen sehr gutes Ergebnis mit einem Geldumsatz von rund 3,2 Milliarden Euro. Damit wird laut Aengevelt Research zwar der Rekordwert des Vorjahres (2021: 4,7 Milliarden Euro) um 32 Prozent verfehlt, dafür der Mittelwert der jüngsten zehn Jahre (Durschschnitt von 2012 bis 2021: 3,08 Milliarden Euro) um vier Prozent übertroffen.
Von dem Transaktionsvolumen entfielen etwa 2,9 Milliarden Euro auf Asset-Deals (2021: 4,3 Milliarden Euro). Mittels Share-Deals, also dem Verkauf von Gesellschaftsanteilen, wurden weitere rund 325 Millionen Euro kontrahiert (2021: rund 380 Millionen Euro). Für 2023 prognostiziert Aengevelt Research indessen einen deutlich geringeren Geldumsatz von plus / minus 2,5 Milliarden Euro am Leipziger Grundstücksmarkt.
Transaktionsvolumen am Leipziger Investmentmarkt ist rückläufig
Der 2022 am Leipziger Investmentmarkt erzielte Geldumsatz in Höhe von 1,9 Milliarden Euro liegt zwar 17 Prozent unter dem Vorjahreswert (2021: 2,3 Milliarden Euro), dennoch handelt es sich um den zweithöchsten Wert nach dem 2019er Rekord (2019: 2,43 Milliarden Euro). Das Dekadenmittel (Durchschnitt von 2012 bis 2021: 1,7 Milliarden Euro) übertrifft er um neun Prozent.
Der Geldumsatz im Bereich der Gewerbeinvestments (Asset- und Share-Deals) legte sogar leicht um drei Prozent auf eine Milliarde Euro zu (2021: 983 Millionen).
Im Segment der Wohninvestments (inklusive Wohn-/Geschäftshäuser) gab das Transaktionsvolumen indessen um 32 Prozent beziehungsweise um 420 Millionen Euro auf 893 Millionen Euro nach (2021: 1,314 Milliarden Euro) und liegt damit auch elf Prozent unter dem Zehnjahresmittel (Durchschnitt 2012 bis 2021: rund eine Milliarde Euro).
Trendwende bei den Spitzenrenditen in Leipzig
In Leipzig sind die Spitzenrenditen in den letzten Jahren analog zu anderen Investmentmärkten in allen Asset-Klassen kontinuierlich gesunken. 2022 setzte dann ab der zweiten Jahreshälfte im Kontext rasant steigender Kreditzinsen die Trendwende ein:
Lediglich für erstklassige Geschäftshäuser in Leipziger Top-Lagen stellt sich die Spitzenrendite stabil zum Vorjahr auf rund 3,7 Prozent pro Jahr.
Die Spitzenrendite für top Wohnimmobilien stieg dagegen binnen Jahresfrist um rund 20 Basispunkte auf 2,9 Prozent pro Jahr. Ungeachtet dieses Anstiegs bleiben Wohninvestments die Assetklasse in Leipzig mit den niedrigsten Spitzenverzinsungen.
Für reine Büroobjekte in Top-A-Lagen stieg die Spitzenrendite ebenfalls um 20 Basispunkte auf aktuell 3,7 Prozent pro Jahr (2021: 3,5 Prozent pro Jahr).
Die deutlichste Veränderung zeigt sich bei top Logistikobjekten: Sank ihre Spitzenrendite von 2020 auf 2021, also zum Höhepunkt der Pandemie, als unter anderem der Online-Handel dramatisch wuchs, gaben die Kaufpreismultiplikatoren am Leipziger Investmentmarkt in 2022 deutlich um 50 Basispunkte nach. Entsprechend stellt sich die Spitzenrendite für Logistikobjekte aktuell auf 4,3 Prozent pro Jahr.
Für 2023 prognostiziert Aengevelt Research für alle Assetklassen des Leipziger Investmentmarktes einen weiteren Anstieg der Spitzenrenditen, allerdings in einem relativ moderaten Umfang von 20 bis 30 Basispunkten. Gleichzeitig bietet Leipzig damit eigenkapitalstarken Investoren wie zum Beispiel Family Offices attraktive Anlagemöglichkeiten.