Leipzig veröffentlicht Bodenrichtwerte und Grundstücksmarktbericht 2020

Leipzig veröffentlicht Bodenrichtwerte und Grundstücksmarktbericht 2020

Leipzig veröffentlicht Bodenrichtwerte und Grundstücksmarktbericht 2020
Wohneigentum in Leipzig wird weiterhin immer teurer. Copyright: Christian Reselski auf Pixabay

Der Gutachterausschuss der Stadt Leipzig hat jetzt die Bodenrichtwerte zum Stichtag 31. Dezember 2020 beschlossen und die wesentlichen Daten zum Leipziger Immobilienmarkt in seinem Grundstücksmarktbericht veröffentlicht. Wohneigentum wird demnach weiterhin teurer, verzeichnet aber keine derart immensen Preissteigerungen mehr wie in den Vorjahren.

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„Der Grundstücksmarktbericht zeigt nicht mehr die immensen Preissteigerungen, die wir noch vor wenigen Jahren zu verzeichnen hatten. Mit zum Teil zweistelligen Steigerungsraten in verschiedenen Marktsegmenten wird Wohneigentum jedoch weiter teurer“, kommentiert Baubürgermeister Thomas Dienberg. „Wir haben uns zum Ziel gesetzt, dass alle Leipzigerinnen und Leipziger über bezahlbaren Wohnraum verfügen. Deshalb müssen wir alle unsere kommunalen Möglichkeiten nutzen, damit sich diese Entwicklung so wenig wie möglich auf dem Mietmarkt niederschlägt.“

Leipziger Immobilienmarkt verfehlt laut Grundstücksmarktbericht 2020 knapp Rekordumsatz

Der Gutachterausschuss in der Stadt Leipzig ist eine unabhängige Behörde mit dem Auftrag den Leipziger Grundstücks- und Immobilienmarkt transparent zu machen. Entsprechend des aktuellen Berichtes des Gutachterausschusses zeigte sich der Leipziger Immobilienmarkt 2020 sehr robust. Gegenüber dem Vorjahr stieg die Anzahl der Kauffälle um sechs Prozent. Mit 7.369 Transaktionen wurde 2020 das zweithöchste Ergebnis nach 1998 registriert. Mit einem Umsatz von 3,279 Milliarden Euro wurde der Rekordumsatz von 2019 (3,431 Milliarden Euro) nur knapp verfehlt.

Der Umsatz bei den unbebauten Grundstücken stieg deutlich

Im Teilmarkt der unbebauten Grundstücke lag die Anzahl der erfassten Transaktionen auf dem Vorjahresniveau, wobei der Umsatz deutlich – um 25 Prozent – stieg. Die Preise für Baugrundstücke im Marksegment des individuellen Wohnungsbaus, des Geschosswohnungsbaus sowie bei Gewerbegrundstücken stiegen nach der dynamischen Entwicklung in den Vorjahren nochmals um mehr als zehn Prozent. Der durchschnittliche Preis für ein Einfamilienhausgrundstück in Leipzig betrug 2020 etwa 171.000 Euro (bei einer Grundstücksfläche von rund 630 Quadratmeter). Der durchschnittliche Bodenwert für Geschossbaugrundstücke liegt mittlerweile bei fast 800 Euro je Quadratmeter.

Umsatz bei bebauten Grundstücken sinkt laut Grundstücksmarktbericht um 19 Prozent

Bei fast konstantem Transaktionsvolumen (-3 Prozent) lag der Geldumsatz bei den bebauten Grundstücken 19 Prozent unter dem Vorjahresniveau. Das ist jedoch nicht auf fallende Preise zurückzuführen, sondern resultiert daraus, dass wesentlich weniger umsatzstarke Objekte im Vergleich zu 2019 veräußert wurden. Für sanierte Mehrfamilienhäuser wurden im Schnitt 1.963 Euro pro Quadratmeter Wohnfläche, für unsanierte Mehrfamilienhäuser durchschnittlich 1.385 Euro pro Quadratmeter-Wohnfläche erzielt, was einer Preissteigerung von etwa 15 beziehungsweise 20 Prozent im Vergleich zum Vorjahr entspricht.

Preise rund um Eigentumswohnungen ziehen in Leipzig weiter an

Traditionell dominiert dieser Teilmarkt, ähnlich wie in anderen Großstädten, den Leipziger Immobilienmarkt. Im Jahr 2020 liegt der Anteil der Verkäufe von Eigentumswohnungen bei rund 78 Prozent aller Transaktionen, die rund die Hälfte des Gesamtumsatzes ausmachen. Innerhalb dieses Marktsegmentes nehmen die Wiederverkäufe sanierter Eigentumswohnungen mit einem Anteil von über 50 Prozent an allen Verkäufen von Sondereigentum eine hervorgehobene Stellung ein.

Der durchschnittliche Kaufpreis sanierter Eigentumswohnungen im Erstverkauf (ohne Stellplatzanteil) stieg 2020 auf 4.889 Euro pro Quadratmeter-Wohnfläche. Die Preise lagen zwischen 3.560 bis 6.396 Euro pro Quadratmeter-Wohnfläche. Beim Wiederverkauf sanierter Eigentumswohnungen (ebenfalls ohne Stellplatzanteil) reicht die Preisspanne von 563 bis 5.011 Euro pro Quadratmeter-Wohnfläche. Der Mittelwert aller ausgewerteten Preise lag mit 2.112 Euro pro Quadratmeter-Wohnfläche 16 Prozent über dem Vorjahresniveau. Eigentumswohnungen in neu errichteten Wohnanlagen (inklusive Stellplatzanteil) erzielten 2020 einen durchschnittlichen Kaufpreis in Höhe von 4.874 Euro pro Quadratmeter-Wohnfläche, sie lagen damit um 14 Prozent über dem Vorjahresniveau (Wiederverkäufe 2.339 Euro pro Quadratmeter-Wohnfläche, +23 Prozent).

Während bei Erstverkäufen von Eigentumswohnungen in sanierten Altbauten die Käuferinnen und Käufer nur zu rund sieben Prozent aus Leipzig stammen, sind es beim Wiederverkauf rund 36 Prozent, die ihren Wohnsitz in Leipzig haben. Bei den Neubauten betragen die entsprechenden Anteile 24 (Erstverkauf) beziehungsweise 34 Prozent (Wiederverkauf).

Auf Teilmarkt Gewerbe ziehen die Preise an, aber die Umsätze sinken

Die Kauffallzahlen für unbebaute Gewerbegrundstücke lagen 2020 mit 43 Transaktionen knapp über dem Vorjahr. Die entsprechenden Preise zogen ebenfalls an. Der durchschnittliche Bodenrichtwert für gewerbliche Bauflächen lag 2020 bei 84 Euro je Quadratmeter und damit rund 12 Prozent über dem Vorjahresniveau. Die Kauffallzahlen bei den bebauten Gewerbegrundstücken lagen annähernd auf Vorjahresniveau. Allerdings sank der Umsatz im Vergleich zum Vorjahr deutlich. Dies ist unter anderem auf den Rückgang von umsatzstarken Einzelverkäufen zurückzuführen.

Die Bodenrichtwerte der Stadt Leipzig sind hier online kostenfrei einsehbar Der Grundstücksmarktbericht 2020 ist hier kostenfrei abrufbar
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