Die Leipziger Wohnungs- und Baugesellschaft mbH (LWB) verstärkt erneut die Investitionen in ihren Wohnungsbestand. Mit geplanten Aufwendungen in Höhe von 137 Millionen Euro in diesem Jahr wird ein neuer Spitzenwert markiert. Ein Schwerpunkt ist der Neubau von geförderten Wohnungen, ein weiterer die Fortsetzung der energetischen Sanierung der Plattenbauten.
Die Bauinvestitionen der LWB werden 2021 einen neuen Rekord erreichen. Lagen sie 2019 bei 72,6 Millionen Euro wurden sie 2020 auf knapp 106 Millionen Euro gesteigert und landen – laut aktueller Planung – 2021 bei knapp über 137 Millionen. „Wohnen ist zu einem zentralen Thema geworden“, so Leipzigs Oberbürgermeister Burkhard Jung bei einer Pressekonferenz, bei der das Unternehmen Bilanz zog. „Die stadteigene Wohnungsgenossenschaft ist ein wichtiges Instrument hinsichtlich bezahlbaren Wohnens.“ Zudem sei die LWB unverzichtbar für die wohnungspolitischen sowie städtebaulichen Ziele sowie eine verantwortungsvolle Mietenpolitik.
Städtische Wohnungsgenossenschaft als wichtiges Instrument für bezahlbares Wohnen in Leipzig
Die Durchschnittsmiete gibt das Unternehmen mit 5,47 Euro pro Quadratmeter (2019: 5,35 Euro) an; die Vermietungsquote wurde mit 95,8 Prozent angegeben. Im abgelaufenen Geschäftsjahr gab es 205 Vergabeverfahren mit einem Volumen von 170 Millionen Euro. Mit 10,16 Millionen Euro lag das Geschäftsergebnis vor Steuern über dem Vorjahreswert (8,65 Millionen Euro). Das Jahresergebnis war erneut stark durch Sondereinflüsse geprägt und übertraf mit 23,48 Millionen Euro ebenfalls den Wert des Vorjahres deutlich. Die Eigenkapitalquote als herausragender Indikator für die Kreditwürdigkeit eines Unternehmens erreichte mit 41,1 Prozent einen neuen Spitzenwert. Nach Jahren der Konsolidierung spiegeln sich nunmehr die hohen Investitionen in der Bilanz der LWB wider. Die Bilanzsumme stieg um 44,6 Millionen Euro auf 1.229 Millionen Euro.
Saniert wurden 2020 genau 1.127 Wohnungen. „Wir sehen das als ein Zeichen von Kontinuität“, so Klaus Hochtritt, LWB Geschäftsführer Wohnungswirtschaft und Bau. Der Bestandhaltungsaufwand wird von 20,71 Euro im Jahr 2020 auf 23,95 Euro pro Quadratmeter 2021 steigen. Bestandteil aller großen Sanierungsprojekte sind stets Maßnahmen für eine Verbesserung der Energieeffizienz und zur Reduzierung der Kohlendioxidemissionen. Ergänzt werden diese Klimamaßnahmen durch die verstärkte Nutzung von regenerativer Energie. So hat die LWB im vergangenen Jahr ihre Sonnenenergienutzung weiter ausgebaut. Zu den vorhandenen 49 PV-Anlagen auf den Dächern sind sechs neue hinzugekommen. Die Stromerzeugung wuchs auf 1,92 MW.
Die LWB wird weiter neu bauen und sanieren
353 Wohnungen, davon 151 gefördert, sowie 96 Kita-Plätze entstanden 2020. Bereits jetzt sei eine Vermietungsquote von 81 Prozent erreicht. Im Bau befinden sich 424 Wohnungen, davon 100 Prozent gefördert, sowie 310 Kita-Plätze. Im Planungsprozess stehen fünf Maßnahmen und damit knapp 480 Wohnungen.
Bei den Sanierungsprojekten ist ebenso wie im Neubau vorgesehen, unterschiedliche Fördertöpfe von Bund, Land und Kommune zu nutzen. Bislang hat die LWB beispielsweise für rund 700 neue Wohnungen (Samuel-Lampel-Straße, Mockauer Straße, Gaußstraße, Johannisallee, Robert-Schumann-Straße, Shakespearestraße) Fördervereinbarungen auf der Grundlage der Richtlinie gebundener Mietwohnraum des Freistaates Sachsen mit einem Gesamtvolumen in Höhe von mehr als 29 Millionen Euro abgeschlossen.
Genutzt werden auch die Programme Sozialer Zusammenhalt (ehemals Soziale Stadt) sowie Weiterentwicklungsprogramm (ehemals Stadtumbau), die sogenannte Gründachförderung oder das Programm der Kommune zur Schaffung großer Wohnungen im Bestand. Burkhard Jung erinnerte außerdem daran, dass die LWB etwa 800 Einheiten im innerstädtischen Bereich, innerhalb des Ringes hat. „In den kommenden Jahren werden wir aufgrund der Pandemie mit Leerständen zu kämpfen haben. Deshalb ist es gut, das soll auch so bleiben, dass Menschen genau dort wohnen.“