Westlich des Leipziger Hauptbahnhofes entwickelt ein Joint Venture ein neues Stadtquartier, in dem auf bis zu elf Baufeldern Wohnungen, Büro- und Gewerbeflächen, aber auch eine Schule und eine Kita entstehen sollen. Alle Informationen zum drittgrößten Bauvorhaben der Messestadt, für das nun eine neue Erschließungsstraße angekündigt wurde.
Löwitz Quartier bringt Leipzig 550 neue Wohnungen
Im Januar 2020 verkündete die OTTO WULFF Bauunternehmung GmbH, dass sie in einem Joint Venture mit der HAMBURG TEAM Gesellschaft für Projektentwicklung mbH und der HASPA Projektentwicklungs- und Beteiligungsgesellschaft mbH das Gebiet entlang der Preußenseite des Leipziger Hauptbahnhofs von den Immobilienunternehmen Buhlmann Immobilien-Gesellschaft mbH und Imotegra Gesellschaft für Haus-und Grundeigentum mbH erworben habe. Damit erhielt das letzte der drei größten Bauvorhaben in Leipzig neue Eigentümer.
Die drei größten Bauvorhaben in Leipzig
- Das Gelände des Eutritzscher Freiladebahnhofs soll für circa eine Milliarde Euro in einen Stadtteil mit 2.100 Wohnungen, einem 5,5 Hektar großen Park, drei Hochhäusern, zwei Schulen, zwei Kitas, einer Sporthalle und „kulturell-sozialen Einrichtungen“ umgewandelt werden. Das Großprojekt erhielt Ende des Jahres 2019 einen neuen Eigentümer, der die weiteren Planungen für das seit 2017 in Entwicklung befindliche Vorhaben "Leipzig 416" schnellstmöglich auf den Weg bringen möchte.
- Das Areal am Bayerischen Bahnhof galt jahrelang als Zankapfel zwischen dem Grundstückseigentümer und der Stadt Leipzig. Im September 2019 konnte verkündet werden, dass der Baustart für das neue Stadtviertel für 2020 anvisiert sei. 1.600 Wohnungen, Schulen, eine Kita, sowie Büro- und Gewerbegebäude sollen neben einem acht Hektar großen Quartierspark für rund 600 Millionen Euro entstehen.
- Das dritte Projekt soll auf einer knapp elf Hektar großen Brachfläche westlich vom Hauptbahnhof entstehen und den Namen Löwitz Quartier tragen. Löwitz bezieht sich im Übrigen auf das Leipziger Stadtwappentier. Was Sie sonst noch zu dem Projekt wissen müssen, erfahren Sie fortfolgend.
Das ist für das Löwitz Quartier geplant
Auf dem circa 10,6 Hektar großen Areal, das zwischen Preußenseite, Berliner Straße und Kurt-Schumacher-Straße westlich vom Leipziger Hauptbahnhof situiert ist und wo sich bis 1907 der Thüringer Bahnhof befand, sollen rund 550 Miet- und Eigentumswohnungen entstehen. Von insgesamt geplanten 131.000 Quadratmetern Bruttogeschossfläche sind rund 35.000 Quadratmeter frei finanzierten Miet- und Eigentumswohnungen vorbehalten, während 14.000 Quadratmeter als sozial geförderter Mietwohnungsbau (angepeilte Miete: 6,50 Euro pro Quadratmeter) errichtet werden. Zudem sind Spezialwohnformen wie Mikroapartments sowie Cluster- und Seniorenwohnen in dem Quartier angedacht.
Neben dem Wohnungsbau sind im Löwitz Quartier Büroflächen (unter anderem in einem 13-stöckigen Büroturm), ein Hotel, Flächen für Einzelhandel und Gastronomie sowie eine Kita (90 Plätze) und ein fünfzügiges Gymnasium mit Turnhalle vorgesehen. Die auf dem Gelände befindlichen, denkmalgeschützten Gebäude des früheren Zollamtes auf dem ehemaligen Stückgutbahnhof werden im Zuge der Bauvorhaben saniert und publikumswirksam in das neue Quartier eingebunden. Investiert werden sollen um die 350 Millionen Euro.
Im Bereich der Kurt-Schuhmacher-Straße soll die bestehende denkmalgeschützte Mauer geöffnet und eine nach innen rückversetzte Treppenanlage mit einseitigem Aufgang und Zwischenpodest errichtet werden - ein sogenannter Stadtbalkon.
Nachhaltigkeit und weitere Planungen für das Löwitz Quartier
Bei der Errichtung des Quartiers wird das Thema Nachhaltigkeit eine große Rolle spielen. So wird ein DNGB-Quartierszertifikat angestrebt. Viel Grün, ein Parthepark mit Wasserplatz und zahlreiche Begegnungsräume für alle Leipziger ergänzen das Konzept. Zusätzlich erhält das Löwitz Quartier ein modernes Mobilitätskonzept. Car- und Bikesharing- sowie Elektromobilitätsangebote als alternative Mobilitäts-Konzepte sollen die Anzahl der regulären Kraftfahrzeuge und der notwendigen Kfz-Stellplätze im Quartier reduzieren. Die Zufahrt zu dem neuen Quartier erfolgt über eine neu zu schaffende Kreuzung an der Berliner Straße, wo die Stadt Leipzig zudem eine LVB-Straßenbahn-Haltestelle einrichten will.
Die Erschließungsmaßnahmen auf dem Gelände sollen im 4. Quartal 2021 beginnen. Erste Hochbau-Maßnahmen auf den insgesamt elf Baufeldern könnten dann ab Ende 2022 erfolgen. Die Gesamtfertigstellung des Löwitz Quartiers ist aktuell für 2027 geplant.
Wessling erstellt für das Löwitz Quartier in Leipzig Bodengutachten
Update vom 01.03.2021: Der Grund, auf dem das Löwitz Quartier gebaut wird, ist das Spezialgebiet von Dr. Heiko Freitag von der Wessling GmbH. „Das Areal wurde seit 170 Jahren bahntypisch genutzt“, so der Experte. Auf einem Teil der begutachteten zehn Baufelder fehlt gewachsener Boden. Leipziger Allerlei nennt er das: Schutt, zum Teil Kriegstrümmer, Müll. Der Kampfmitteldienst war immer an seiner Seite, musste aber nie eingreifen.
Für die abfall- und geotechnischen Untersuchungen wurden etwa 50 Bohrungen in zwölf bis 15 Meter Tiefe getätigt. Der ans Tageslicht geholte Boden kam ins Labor und durchlief verschiedene Analysen. Dort, wo Verdacht auf mögliche Verunreinigungen des Bodens bestand, wurde vertiefend geprüft. Bei Bodenanalysen geht es unter anderem auch um die Lagerungsdichte des Korngefüges, die für die Statik wichtig ist. „Das Ziel ist es, dass von den sieben Meter aufgefüllten Boden so wenig wie möglich abtransportiert werden muss. Es soll mit organischen Stoffen wie Sand-Kiesel-Gemisch oder Feinschotter aufgefüllt werden.“
Heraus kommen am Ende ein Bodenmanagement-Konzept sowie ein Baugrund-Gutachten. Drei Monate dauerte die Untersuchung, zu jedem Baufeld gibt es einen Bericht. Doch damit ist die Arbeit noch nicht vorbei. „Wir haben ja nur partiell Bohrungen beispielsweise gemacht. Wir begleiten das Projekt bis zur Gründung durchgehend und analysieren, sobald es Abweichungen gibt.“
Höchste Auszeichnung für nachhaltige Stadtquartiere geht ans Löwitz Quartier
Update vom 01.09.2021: Für sein Nachhaltigkeitskonzept wurde das Löwitz Quartier jetzt mit dem höchsten Nachhaltigkeitszertifikat der Deutschen Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen (DGNB) ausgezeichnet. Vor allem in Hinblick auf seine Ökobilanz konnte das Löwitz Quartier überzeugen. "Die DGNB schätzt die Umweltwirkungen wie CO2-Emissionen, die sich aus dem Bau, der Nutzung und schließlich dem Rückbau des Quartiers ergeben, als äußerst gering ein“, sagt Stefan Wulff, Geschäftsführender Gesellschafter von OTTO WULFF.
Ebenfalls überzeugen konnte das Löwitz Quartier mit seiner geplanten Energieversorgung. Diese erfolgt durch ein Nahwärmenetz sowie Eisspeicher. Der Eisspeicher dient als Energieträger, der sowohl zum Heizen als auch zum Kühlen verwendet wird. Im Sommer wird die in den Gebäuden anfallende Wärme in den Eisspeicher geleitet und führt so zu einer Kühlung der Gebäude. Die im Eisspeicher aufgenommene Wärme wird wiederum im Winter zur Beheizung der Gebäude verwendet. Die für die Eisspeicher notwendigen Wärmepumpen werden durch Solarstrom betrieben. Durch die Kopplung der Energieträger Wärme, Kälte und Strom entsteht ein nachhaltiges Energiekonzept, welches wesentlich durch regenerative Energie betrieben wird.
„Außerdem zeichnet sich das Löwitz Quartier durch seine Pocket-Parks, den guten Nutzungsmix und die diversen Mobilitätsangebote, wie zum Beispiel Verleihsysteme für Fahrräder und Autos, aus“, sagt Nikolas Jorzick, Geschäftsführer von HAMBURG TEAM. Mit dem Platin-Vorzertifikat hat das Löwitz Quartier die höchste Auszeichnung erhalten, die es für Stadtquartiere in der Phase der Entwurfsentwicklung gibt.
OTTO WULFF und Stadt Leipzig schließen Kaufvertrag für neues Gymnasium im Löwitz Quartier
Update vom 22.11.2021: Leipzig realisiert erstmals einen Schul-Neubau im Investorenmodell. Im neuen Löwitz Quartier entsteht in den kommenden Jahren ein fünfzügiges Gymnasium für mehr als 1.300 Schülerinnen und Schüler. Jetzt haben die Stadt Leipzig und Investor OTTO WULFF den Kaufvertrag über rund 76 Millionen Euro beurkundet. "Die Stadt Leipzig bekommt am Ende von uns ein komplett schlüsselfertiges Gymnasium übergeben. Inklusive Schulhof, Dreifeld-Sporthalle und komplett ausgestatteter Fachräume. Sogar Tische und Stühle sind im Kaufpreis inbegriffen. Uns war es wichtig, dass sich die Stadt bei diesem neuen Modell des Schulbaus auf einen vertrauensvollen Partner verlassen kann, daher trägt OTTO WULFF bis zur Übergabe das gesamte Kostenrisiko", sagt Marc Hoischen, Geschäftsführer von OTTO WULFF.
OTTO WULFF ist in dem Modell sowohl Investor als auch ausführender Generalunternehmer. Entwicklung und Bau des neuen Gymnasiums liegen somit in einer Hand. Das Hamburger Familienunternehmen gehört in Norddeutschland zu den größten Bauunternehmen und Projektentwicklern und ist bereits seit fast 15 Jahren im Schulbau aktiv. Seit 2018 unterhält OTTO WULFF auch in Leipzig einen eigenen Standort mit rund 30 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern.
„Mit dem neuen Gymnasium am Hauptbahnhof geht die Stadt Leipzig einen neuen Weg: Erstmals erwerben wir eine neue Schule schlüsselfertig als Investorenprojekt. Besonders wichtig war uns, dass die Stadt am Ende sowohl Eigentümer der Schule als auch des Grundstücks ist. Wir freuen uns, mit OTTO WULFF einen vertrauensvollen Partner für dieses für uns neue Schulbau-Modell gefunden zu haben“, sagt Torsten Bonew, Erster Bürgermeister und Beigeordneter für Finanzen der Stadt Leipzig. Das neue Gymnasium, soll bis zum Schuljahr 2024/2025 fertig sein.
Direkt neben dem neuen Gymnasium entsteht außerdem ein hybrider Quartierspark, der ebenfalls Bestandteil des Kaufvertrages ist und nach Fertigstellung an die Stadt übergeben wird. Er dient als zusätzliche Schulhof-Fläche und gleichzeitig als öffentlicher Park. Versorgt wird das neue Gymnasium mit Strom aus einer eigenen Photovoltaik-Anlage, die auf den begrünten Flachdächern entsteht.
Tiefbauarbeiten gestartet und Baugenehmigung für Gymnasium erteilt
Update vom 03.12.2021: Der Startschuss der Bauarbeiten für das Leipziger Löwitz Quartier ist gefallen. Seit Mitte November 2021 erfolgen grundlegende Erschließungsarbeiten für die Quartiersentwicklung im Dreieck zwischen Parthe, Kurt-Schumacher-Straße und dem Leipziger Hauptbahnhof. Dazu wurde jüngst im Vorlauf zu den Entwässerungsarbeiten unter anderem ein Schmutzwasserkanal auf einem Teil des Gesamtareals verlegt. In diesem Rahmen werden rund 2,7 Kilometer Schmutz- und Regenwasserrohre sowie 1,9 Kilometer Trinkwasserrohre ins Erdreich eingebracht. Insgesamt werden daran im Anschluss fast 1,7 Streckenkilometer Straße hergestellt. Damit beginnen nun offiziell die Arbeiten für das neue Stadtquartier. Mit der Umsetzung der Tiefbaumaßnahmen wurde eine ArGe der inhabergeführten und in Sachsen ansässigen Bauunternehmen Frauenrath und Heinz Lange beauftragt.
Für das geplante Gymnasium in der Mitte des Löwitz Quartiers wurde in dieser Woche die Baugenehmigung erteilt, nur wenige Tage nachdem der Joint-Venture-Partner OTTO WULFF und die Stadt Leipzig den Kaufvertrag für das neue Gymnasium geschlossen hatten.
Siegerentwurf gekürt: Büroimmobilie bildet ersten Baustein für das Löwitz Quartier
Update vom 03. März 2022: Jetzt steht der Architektenentwurf für einen Teil des neuen Löwitz Quartiers westlich des Leipziger Hauptbahnhofs fest. ZILA Freie Architekten aus Leipzig konnten sich mit ihrem Entwurf in einem nicht öffentlichen Architektenwettbewerb für die Gestaltung des Baufeldes 7 einstimmig gegenüber drei weiteren Wettbewerbern durchsetzen.
Auf dem direkt gegenüber des Leipziger Hauptbahnhofs liegenden Baufeld 7, angrenzend an das Bestandsparkhaus, entsteht an der Preußenseite eine sechsgeschossige Büroimmobilie mit oberirdisch rund 9.860 Quadratmetern. Zum Objekt gehört darüber hinaus eine Tiefgarage mit etwa 60 Pkw-Stellplätzen inklusive CarSharing-Angebot. Zusätzlich ist eine Dachbegrünung mit Regenwasser-Retention und Photovoltaik-Anlage vorgesehen.
„Das Gebäude mit seiner klimafreundlichen Fassadenbegrünung bildet den Auftakt des Quartiers und liefert einen architektonischen und gestalterischen Akzent für das Gesamtquartier“, sagt Felix von Keyserlingk, Standortleiter von OTTO WULFF Leipzig. „Im Rahmen des Wettbewerbs hat sich der Siegerentwurf einstimmig durchgesetzt. Damit ist eine erfolgsversprechende Grundlage für die weitere Gestaltung des Löwitz Quartiers geschaffen worden“, sagt Bastian Humbach, Geschäftsführer bei HAMBURG TEAM Projektentwicklung.
Die architektonische Gestaltung der weiteren Baufelder schreitet ebenso voran. Für das wohnwirtschaftlich genutzte Baufeld 2, auf dem rund 12.000 Quadratmeter Bruttogrundfläche vorgesehen sind, ist bereits das Leipziger Architekturbüro Weiß & Volkmann mit der Planung beauftragt worden.
Erster Grundstein im Löwitz Quartier gelegt
Update vom 28. April 2022: In Leipzig wurde der Grundstein für das Gymnasium im neuen Löwitz Quartier gelegt (Visualisierung weiter oben im Beitrag!). Während die Tiefbauarbeiten auf dem Areal derweil auf Hochtouren laufen, ist mit der Grundsteinlegung der Startschuss für die Hochbauarbeiten im Quartier gefallen. Rund 150 geladene Gäste waren vor Ort, darunter Leipzigs Oberbürgermeister Burkhard Jung, Baubürgermeister Thomas Dienberg und Schulbürgermeisterin Vicki Felthaus.
„Ich wünsche mir sehr, dass es uns hier gelingt, lebendig, nachhaltig und ohne Konflikte verkehrlicher oder energetischer Art zu zeigen, dass man als Stadt auch wachsen kann, ohne die Natur zu sehr zu verbrauchen,“ sagte Leipzigs Oberbürgermeister Burkard Jung. Er ergänzte: „Ich finde, es ist ein ganz schönes Zeichen, dass diese Quartiersentwicklung mit einer Schule beginnt, denn Schule bedeutet Kinder, Zukunft, Bildung, Fortschritt und ist ein Versprechen für die Zukunft.“
Aktuell finden im Löwitz Quartier Tiefbauarbeiten statt. In diesem Zuge werden seit Ende vergangenen Jahres fast fünf Kilometer Trink- und Abwasserrohre auf dem bisher weitgehend brachliegenden Bahn-Areal verlegt. Im Anschluss werden fast 1,7 Kilometer Straßen gebaut. Die architektonische Gestaltung der Baufelder schreitet ebenso voran. Das Baufeld 2, auf dem rund 12.000 Quadratmeter Bruttogeschossfläche Wohnungsbau vorgesehen sind, wird aktuell vom Leipziger Architekturbüro Weiß & Volkmann geplant. Die Gestaltung des Baufelds 7 mit Büro- und Gewerbenutzung, welches direkt an den Hauptbahnhof grenzt, steht bereits fest: Ein Entwurf von ZILA Architekten aus Leipzig war Anfang des Jahres zum Sieger eines Architektenwettbewerbs gekürt worden.
Straßenumbau am Löwitz Quartier geplant
Update vom 10.10.2022: Für eine bessere Anbindung des künftigen Leipziger Stadtviertels Löwitz Quartier, das an der Westseite des Hauptbahnhofs entsteht, soll die Berliner Straße umgebaut werden. Geplant ist, das als autoarmes Quartier konzipierte neue Viertel über eine neue Straße an die Berliner Straße und die Roscher Straße anzubinden. Auf der Berliner Straße soll der Autoverkehr künftig in beiden Richtungen einspurig geführt werden, um auf beiden Fahrbahnseiten Platz zu schaffen für jeweils 2,20 Meter breite Radfahrstreifen. Die Gehwege sollen zwischen 2,75 und 3,50 Meter breit werden. Des Weiteren soll das neue Gymnasium vor Ort eine barrierefreie Haltestelle erhalten. Für die Straßenbahnen ist ein separates, schallabsorbierendes Rasengleis vorgesehen. Zudem werden weitere Bäume auf beiden Seiten der Berliner Straße gepflanzt, um die Hitze-, Lärm- und Schadstoffbelastung zu reduzieren. Die Stadtspitze hat die Planung bereits bestätigt. Der Stadtrat muss noch abschließend darüber entscheiden.
Baufeld im Löwitz Quartier an R&S verkauft
Update vom 20.04.2023: Im derzeit westlich des Hauptbahnhofs entstehenden Löwitz Quartier geht ein weiteres Baufeld der Entwicklung entgegen: Die Joint-Venture-Partner OTTO WULFF, HASPA PeB und HAMBURG TEAM veräußerten das rund 6.870 Quadratmeter große Grundstück im ersten Quartal 2023. Eine an den Kaufvertrag geknüpfte Verpflichtung zum Bau garantiert eine zeitnahe Entwicklung der Bebauung des nun verkauften Baufeldes 8. Hier entsteht ein Büro- und Gewerbegebäude mit rund 18.000 Quadratmetern Bruttogeschossfläche. Die Wärmeversorgung erfolgt über eine innovative nachhaltige Lösung mithilfe eines Eisspeichers, der unter dem benachbarten Pocket Park angelegt wird. Käuferin des an der Preußenseite gelegenen Grundstücks ist die R&S Property GmbH, beraten durch die ARCADIA Investment GmbH. Über den Kaufpreis wurde Stillschweigen vereinbart.
Mit dem Verkauf hat das für die Gesamtentwicklung des Löwitz Quartiers verantwortliche Joint Venture das zweite von insgesamt elf Baufeldern vergeben. Der erste Grundstein wurde im vergangenen Jahr für die neue Schule gelegt, die zum Schuljahr 2024/2025 an die Stadt Leipzig übergeben werden soll. Das Gymnasium mit Sporthalle wird durch OTTO WULFF realisiert. Zum Ufer der Parthe hin entsteht auf den zuvor versiegelten Flächen ein Park, der den für lange Zeit auf diesem Abschnitt nicht öffentlich zugänglichen Flusslauf zum Quartier öffnet und wieder erlebbar macht. Die Sport- und Freizeitflächen der Schule bleiben nach Schulschluss ebenfalls bis in den späten Abend hinein zugänglich.
Richtfest für neues innerstädtisches Gymnasium
Update vom 24.04.2023: Nur ein Jahr nach der Grundsteinlegung hat das erste Gebäude in Leipzigs zentralem neuen Löwitz Quartier seine volle Höhe erreicht: Unter Teilnahme von Oberbürgermeister Burkhard Jung wurde der Richtkranz über dem künftigen Gymnasium Hauptbahnhof-Westseite emporgezogen. Spätestens im Sommer 2024 soll das Ensemble einschließlich 3-Feld-Sporthalle übergeben werden und zu Beginn des Schuljahrs 2024/25 in Betrieb gehen. Ausgelegt ist die Schule für 1.300 Schülerinnen und Schüler. Für die künftigen Bewohnerinnen und Bewohner des Löwitz Quartiers und die bestehenden Nachbarschaften der Innenstadt entsteht damit aber nicht nur ein wesentliches Bildungsangebot: Die jenseits des Lehrbetriebs öffentlich nutzbaren Frei- und Sportflächen werden als künftiger Treffpunkt einen großen Mehrwert für das Gemeinschaftsleben schaffen.
Burkhard Jung, Oberbürgermeister Stadt Leipzig, bei dem Richtfest: „Es geht gut voran. Erst vor einem Jahr haben wir hier den Grundstein für das Gymnasium im Löwitz Quartier gelegt und können jetzt schon Richtfest feiern. Das Gebäude nimmt Gestalt an und ich freue mich auf den Tag, an dem das Haus mit Leben, Lernen und Kinderlachen erfüllt ist.“
Baufeld 9: kbnk Architekten gewinnen Hochhauswettbewerb
Update vom 17. November 2023: Für das unmittelbar am Parthepark gelegene Baufeld 9 im Leipziger Löwitz Quartier ist der Planungswettbewerb abgeschlossen. Nach einem im Juli 2023 ausgelobten hochbaulichen Wettbewerb zwischen acht eingeladenen Architektenbüros wurde jüngst im Rahmen einer Preisgerichtssitzung der Sieger verkündet: kbnk Architekten Hamburg überzeugten die Jury mit ihren Vorstellungen und errangen mit ihrem Entwurf den 1. Preis im Wettbewerbsverfahren. Den zweiten Platz sicherten sich das Leipziger Büro ZILA Architekt.innen, der dritte Platz ging an blrm Architekten, Hamburg.
Angestrebt ist eine Fertigstellung der für gewerbliche Nutzung geplanten Immobilie für das Jahr 2028. Das Hochhaus wird bei der Anreise in die Innenstadt aus Richtung Nordost als Hochpunkt des Quartiers ins Auge fallen. Vorhabenträger des Hochbauprojekts ist ein Joint Venture aus HAMBURG TEAM, OTTO WULFF und HASPA Projektentwicklungs- und Beteiligungsgesellschaft. „Die Aufgabe lautete, einen Hochpunkt als weit sichtbaren Quartiersauftakt im Norden zu entwerfen. Mit seiner sehr guten städtebaulichen Kubatur entwickelt sich der Entwurf sehr feinsinnig aus dem südlichen Bestand“, erläutert Leipzigs Baubürgermeister Thomas Dienberg. „Die transparente Erdgeschosszone korrespondiert mit dem Außenraum und fügt sich damit harmonisch in das Quartier mit seinem urbanen und nachhaltigen Konzept ein. Im nächsten Schritt geht es nun darum, den Entwurf in Bezug zu den Vorgaben des B-Planes zu schärfen.“
Baufeld 8 im Löwitz Quartier: R&S entwickelt Gewerbeobjekt Arrival
Update vom 23. November 2023: Auf dem Baufeld 8 entsteht künftig mit dem ‚Arrival’ ein Gewerbeprojekt im Leipziger Löwitz Quartier. Bauherr ist die R&S Immobilienmanagement GmbH aus München. Das Solitärgebäude wird direkt westlich neben dem Leipziger Hauptbahnhof gebaut. Damit ist das Objekt zentral an das ÖPNV-Netz und die Leipziger Innenstadt angebunden. Der Neubau soll eine oberirdische Geschossfläche von rund 18.000 Quadratmetern umfassen – verteilt auf ein Erdgeschoss und fünf Obergeschosse mit variablen Grundrissen, flexiblen Mieteinheiten und moderner technischer Infrastruktur.
Der Projektentwickler hat das Teilgrundstück Anfang 2023 von dem Entwickler-Joint-Venture des Löwitz Quartiers Leipzig zwei GmbH & Co. KG erworben. Für das Münchner Unternehmen ist es das erste Projekt in Mitteldeutschland. Das ‚Arrival‘ auf dem Grundstück an der Preußenstraße ist direkt von den Gleisen des Leipziger Hauptbahnhofes zugänglich. Ins Quartier fügt sich das ‚Arrival‘ zwischen das benachbarte Baufeld 7, auf dem die Leipzig zwei GmbH ebenfalls ein Gewerbeobjekt plant, sowie ein zentrales Wohnbauprojekt.
Architekturkonzept für Arrival im Löwitz Quartier steht
Update vom 12. Dezember 2023: Für das Gewerbeobjekt ‚Arrival‘ im Leipziger Löwitz Quartier steht der Siegerentwurf im Architekturwettbewerb fest. Das Studio LMT3 Architekten überzeugte mit einem Fassadenentwurf, der historische Elemente der Leipziger Architektur und des nahegelegenen Hauptbahnhofs integriert. Stephan Kahl, Geschäftsführer der R&S Property GmbH ist sich der städtebaulichen Verantwortung bewusst: „Das ‚Arrival‘ stellt einen wichtigen Beitrag in der Entwicklung des Löwitz Quartiers dar. Mit dem äußeren Erscheinungsbild stellen wir einen erkennbaren Bezug zur Umgebung her und gestalten damit die Identität und städtebauliche Bedeutung des neuen Quartiers.“ Als Lead Architekten für das Projekt hat das deutschlandweit tätige Büro RKW Architektur + den Zuschlag erhalten.
Identitätsstiftendes Merkmal ist zunächst die Strukturierung der Fassade in einen hervorgehobenen Sockelbereich und einheitliche Regelgeschosse. Diese Aufteilung nimmt Bezug auf die historischen Gebäude, wie sie in der Leipziger Innenstadt zu finden sind. Die Fassadenverkleidung verweist auf die Industriegeschichte Leipzigs und des Standorts. Gleichzeitig ist es die konsequente Weiterentwicklung des Leipziger Stadtbildes, wie es schon im Stadtteil Plagwitz mit seinen Industrielofts oder der kreativ genutzten Baumwollspinnerei gelungen ist. Bei der Raumgestaltung setzt R&S Property auf großzügige, lichtdurchflutete Räume. „Besonders im Eingangsbereich, der in der Fassade leicht zurückgesetzt erscheint, sollen Nutzer durch Raumhöhen von mehr als drei Metern einen Ort vorfinden, an dem sie sich sofort willkommen fühlen“, erklärt Moritz Eulberg, Leiter Projektentwicklung bei R&S Property.
Durchbrochen wird die Fassade von zwei großzügigen Dachgärten im ersten und zweiten Obergeschoss. Sie erlauben den Nutzern auf allen Etagen, ins Grüne zu blicken und zu gehen. Das Dach soll sich ebenfalls zur grünen Oase entwickeln: „In den großzügigen Gärten und Terrassen planen wir eine intensive Bepflanzung mit nektar- und pollenreichen Blumen und Gräsern. Damit bieten wir nicht nur den Menschen einen abwechslungsreichen neuen Schaffensort, sondern auch Vögeln und Insekten“, erklärt Eulberg das ökologische Konzept. Nachhaltigkeit spielt auch bei Wahl und Einsatz der Materialien eine große Rolle: In der Fassade werden Recyclingbeton und Eco-Klinker – zum Teil aus Recyclingmaterial – verwendet.
Neben der Fernwärmeversorgung stellen zwei unterirdische Eisspeicher das Herzstück der Energieversorgung im Löwitz Quartier und des ‚Arrival‘ dar. Damit wird das Gebäude vollständig mit lokal erzeugter Energie gekühlt und geheizt. Die Funktionsweise ist denkbar simpel: Im Sommer werden Sonnen- und Umgebungswärme in den mit Wasser gefüllten Speicher geleitet. Eine Wärmepumpe transportiert diese im Winter zur Beheizung in die angrenzenden Gebäudekomplexe. Mit dem Wärmeentzug sinkt die Temperatur im Speicher auf den Gefrierpunkt. Dabei wird wieder Energie frei – sogenannte Kristallisationsenergie. Auch diese kann zum Heizen der Gebäude verwendet werden. Das im Wärmepumpen-Heizbetrieb erzeugte Eis im Eisspeicher wird im Sommer zur Klimatisierung der Gebäude verwendet – und zwar ohne zusätzlichen Energieaufwand. Mit diesem Konzept einer nachhaltigen Wärme- und Kälteversorgung sowie einer überdurchschnittlichen Begrünung in und um das Gebäude strebt R&S Property eine LEED Gold Zertifizierung „Core & Shell“ an.
Neue Straße wird Löwitz Quartier am Hauptbahnhof erschließen
Update vom 08. März 2024: Um das künftige Stadtviertel auf der Westseite des Hauptbahnhofs an die Kreuzung Berliner-/Roscherstraße anzubinden, baut die Stadt frühestens in der zweiten Jahreshälfte eine neue Straße. Mit der noch nicht näher benannten „Planstraße C“ soll insbesondere das künftige Gymnasium im Löwitz-Quartier auch in nördliche Richtung an das Straßennetz angeschlossen werden. Zudem wird ein neuer Fußweg geschaffen. Den entsprechenden Bau- und Finanzierungsbeschluss fasste die Stadtspitze auf Vorschlag von Baubürgermeister Thomas Dienberg.
Zur südlichen Anbindung des Gymnasiums baut der Investor derzeit die zwischen Hauptbahnhof und Parkhaus West verlaufende Straße Preußenseite grundhaft aus. Im Zuge dessen erhält die Straße unter anderem durchgehende Radwege und Beleuchtung. Der konkrete Baubeginn der Planstraße C hängt unter anderem von der Fertigstellung der neuen Brücke über die Parthe, die derzeit ebenfalls vom Investor gebaut wird, ab. Von dieser Brücke bis zur Berliner Straße wird die Straße auf etwa 56 Metern mit beidseitigem Fußweg neu gebaut.
Im Bereich der Einmündung zur Berliner Straße stehen derzeit zwei denkmalgeschützte Obelisken. Ein freistehender Steinpfeiler wird auf die östliche Seite der Straßenkreuzung versetzt, so dass beide künftig als Entree ins Quartier fungieren. Die Arbeiten kosten rund 1,43 Millionen Euro. Der Umbau der Berliner Straße und die finale Umgestaltung der Kreuzung an der Roscherstraße ist für 2028 avisiert.