Der Flächenumsatz der Messestadt schießt dank verschiedener Großdeals nach oben, die Mieten steigen. Das belegen die Logistikmarkt-Zahlen von BNP Paribas Real Estate für 2020, in dem BNP auch verschiedene Projekte in Chemnitz, Leisnig und Schkeuditz verkaufen konnte.
Die Performance des Leipziger Logistikmarktes zeigt sich 2020 als sehr stark. Der Flächenumsatz von 337.000 Quadratmetern übertraf laut BNP Paribas Real Estate das Vorjahresergebnis um 105 Prozent sowie den langjährigen Durchschnitt um knapp 38 Prozent. „Zugleich ist es das zweithöchste Volumen, das je registriert wurde. Verantwortlich dafür war unter anderem ein starkes zweites Quartal, in dem alleine 183.000 Quadratmeter Lager- und Logistikfläche umgesetzt wurden und somit gut 54 Prozent des Gesamtjahresergebnisses“, sagt Christopher Raabe, Geschäftsführer und Head of Logistics & Industrial der BNP Paribas Real Estate GmbH.
Großdeals dominieren das Logistikmarkt-Geschehen in Leipzig
Von der Corona-Pandemie schwer getroffene Branchen ließen die Nachfrage sinken, Handels- und Produktionsunternehmen schlossen allerdings diese Lücke. Im Segment der modernen Lager- und Logistikflächen ist zum Jahresende aufgrund des begrenzten Angebotes ein deutlicher Nachfrageüberhang zu beobachten. Die Handelsunternehmen, welche aufgrund des erhöhten Onlinehandels zu den Profiteuren der Corona-Krise zählen, setzen sich mit einem Ergebnisbeitrag von rund 48 Prozent an die Spitze der Verteilung. Zudem tragen Industrie- und Produktionsunternehmen (29 Prozent) wesentlich zum erfolgreichen Ergebnis bei.
Der außergewöhnlich hohe Flächenumsatz im Leipziger Marktgebiet basiert wie im Rekordjahr 2018 auf einer hohen Anzahl von Großdeals mit einem Volumen über 20.000 Quadratmeter. Dieses Größensegment ist mit rund 45 Prozent überdurchschnittlich stark am Marktgeschehen beteiligt. Die insgesamt hohe Nachfrage lässt die Mieten steigen. Die Spitzenmiete, welche für Flächen mit moderner Ausstattungsqualität in innerstädtischen Lagen in der Nähe von wichtigen Verkehrsknotenpunkten sowie im Umkreis der Automobilbranche erzielt wird, stieg um zehn Cent und notiert zum Jahresende bei 4,60 Euro pro Quadratmeter. Parallel konnte die Durchschnittsmiete ebenso um zehn Cent zulegen und liegt momentan bei 3,80 Euro pro Quadratmeter. Bemerkenswert ist zudem die steigende Mietentwicklung in den peripheren Lagen, die aufgrund ihrer verkehrsgu?nstigen Anbindung insbesondere von E-Commerce-Unternehmen nachgefragt werden.
Logistik-Deals in Chemnitz, Leisnig und Schkeuditz
Apropos periphere Lagen: BNP ist auch außerhalb Leipzigs unterwegs und konnte verschiedene Abschlüsse initiieren. In Chemnitz verkaufte das Maklerunternehmen gemeinsam mit der Fiedler & Fleck Immobiliengesellschaft dbR eine fast voll vermietete Bestandsliegenschaft in Chemnitz mit etwa 15.000 Quadratmetern an ein internationales Family-Office. Im niedrigen siebenstelligen Bereich liegt der Preis eines Bestandsobjektes mit etwa 6.000 Quadratmetern in Leisnig, das ein nationales Family-Office erwarb, das bereits in der Region investiert hat. Und: BNP veräußerte die letzten Grundstücke innerhalb des Gewerbeareals Airport Park in Schkeuditz. Verkäufer ist eine dänische Entwicklungsgesellschaft, welche das gesamte Areal in den letzten Jahren entwickelt hat. Käufer ist ein internationaler Projektentwickler, über den Kaufpreis wurde Stillschweigen vereinbart. Damit ist eines der letzten großflächigen Entwicklungsareale mit über 300.000 Quadratmetern vom Markt verschwunden. Der Deal steht noch unter dem Vorbehalt, dass die Baurechtschaffung erfolgt. Alle Beteiligten gehen aber von einer Realisierung in 2022 aus.
Ausblick auf den Logistikmarkt in 2021
Bastian Hafner, Head of Logistics & Industrial Advisory der BNP Paribas Real Estate GmbH, gibt einen Ausblick auf das Jahr 2021: „Trotz noch nicht absehbarer gesamtwirtschaftlicher Rahmenbedingungen im neuen Jahr kann aufgrund der starken Nachfrage von E-Commerce-Unternehmen sowie Produktionsunternehmen, deren Geschäftstätigkeit schon Ende 2020 deutlich angezogen hat, positiv in die nähere Zukunft geblickt werden. Vor dem Hintergrund der allgemein hohen Nachfrage und dem geringen Angebot von marktadäquaten Flächen sind stabile oder leicht steigenden Mieten aus heutiger Perspektive das wahrscheinlichste Szenario.“
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