Der Immobiliendienstleister Aengevelt hat die wichtigsten Kennzahlen des Magdeburger Büromarktes für die ersten drei Quartale 2022 offengelegt. Trotz Abkühlung ist die Landeshauptstadt auf einem guten Kurs.
Nach einem herausragenden Halbjahresergebnis (erstes Halbjahr 2022: 14.800 Quadratmeter) gestaltete sich das dritte Quartal mit einem Flächenumsatz von rund 4.000 Quadratmetern ruhiger. Das Zehnjahresmittel (Durchschnitt drittes Quartal 2012 bis 2021: 5.080 Quadratmeter) wurde um 1.080 Quadratmeter beziehungsweise 21 Prozent verfehlt. Indessen liegt der Gesamtumsatz am Magdeburger Bürovermietungsmarkt in den ersten drei Quartalen 2022 aufgrund des starken ersten Halbjahres mit insgesamt rund 18.800 Quadratmetern rund 31 Prozent über dem Zehnjahresmittel (Durchschnitt drittes Quartal 2012 bis 2021:: 14.330 Quadratmeter). Das starke Ergebnis des Vorjahreszeitraums (erstes bis drittes Quartal 2021: rund 22.500 Quadratmeter) wurde jedoch nicht erreicht.
Sinklende Angebotsreserve, leichte Mietpreissteigerung
Die Angebotsreserve reduzierte sich Aengevelt zufolge im Laufe der letzten Quartale stetig und betrug zum Ende des Halbjahres 2022 rund 62.500 Quadratmeter. Auch im dritten Quartal setzte sich dieser Trend weiter fort, so dass der Leerstand erneut leicht auf 61.500 Quadratmeter sank. Dies entspricht bei einem Gesamtbestand von 1,04 Millionen Quadratmetern Bürofläche einer Leerstandsquote von rund 5,9 Quadratmetern (zweites Quartal 2022: 6,1 Quadratmeter).
Die Spitzenmiete verzeichnete bis zum Ende des dritten Quartals eine weitere leichte Steigerung von 13,85 Euro pro Quadratmeter auf aktuell 14,00 Euro pro Quadratmeter (plus 1,1 Prozent ). Ähnlich verhält es sich bei der mittleren Miete in Citylage: Diese stieg um rund zwei Prozent von 9,80 auf 10,00 Euro pro Quadratmeter.
Ausblick: Überdurchschnittliches Umsatzgeschehen erwartet
Aufgrund des traditionell starken vierten Quartals prognostiziert Aengevelt in Magdeburg bis Ende des Jahres einen Gesamtumsatz von rund 28.000 Quadratmetern. Dieses Ergebnis würde den mittleren Dekadenwert (23.200 Quadratmeter) deutlich um 21 Prozent übertreffen. Bei der Angebotsreserve erwartet das Analysehaus rund 61.500 Quadratmeter. Hiervon seien allerdings insbesondere in der Innenstadt so gut wie keine größeren zusammenhängenden Büroflächen mehr verfügbar. Zudem seien von der gesamten Angebotsreserve etwa 20.000 Quadratmeter dem strukturellen, das heißt kaum marktfähigen Leerstand zuzurechnen.
Das hohe Fertigstellungsvolumen des letzten Jahres (21.000 Quadratmeter) wird laut Aengevelt 2022 nicht gehalten werden können. Für das Gesamtjahr wird lediglich mit einer Fertigstellung von rund 2.900 Quadratmeter neuer Bürofläche gerechnet. Eine deutliche Erhöhung dieses Wertes sei erst ab 2024/2025 denkbar, wenn zwei Großprojekte mit modernen und ESG-konformen Büroflächen auf den Markt kommen. Dann ist auch von einem deutlichen Anstieg der Spitzenmieten auszugehen. Bis zum Jahresende geht Aengevelt von einer Erhöhung auf rund 14,00 Euro je Quadratmeter aus.