Das Superwahljahr 2021 bescherte uns nicht nur eine neue Regierung für ganz Deutschland. Auch in der Hauptstadt wurde gewählt. Wie geht es in den Bezirken nach dem "Neustart" weiter? Das wollen wir in unserer Serie "Drei Fragen, drei Antworten" anreißen. Für den Stadtteil Steglitz-Zehlendorf gibt Bezirksbürgermeisterin Maren Schellenberg (DIE GRÜNEN) Auskunft.
Maren Schellenberg wünscht sich eine schnelle Deckung des Wohnungsneubaubedarfs
Welches sind aktuell die größten und wichtigsten Wohnbauprojekte im Bezirk Steglitz-Zehlendorf und welche Bauvorhaben liegen Ihnen darüber hinaus am Herzen?
Maren Schellenberg: Zu den wichtigsten Projekten zählen:
- das neue Wohnquartier in Lichterfelde-Süd der Groth-Gruppe mit circa 2.500 Wohnungen,
- die alte Bezirksgärtnerei Zehlendorf in der Fischerhüttenstraße mit circa 260 Wohneinheiten,
- das Teltowwerft-Gelände in Zehlendorf-Süd mit 237 Wohnungen und
- das Wohnbauprojekt am Wiesenschlag in Schlachtensee mit 180 Wohnungen.
Darüber hinaus werden derzeit im Auftrag des Stadtentwicklungsamtes Untersuchungen über Wohnbaupotenzialflächen im Steglitzer Bereich der entwidmeten ehemaligen Trasse der B 101 erarbeitet.
Welches sind die größten Herausforderungen, vor denen Sie stehen?
Maren Schellenberg: Die größte Herausforderung bleibt die Fertigstellung und Festsetzung des Bebauungsplans 6-30 für das neue Wohnquartier in Lichterfelde-Süd mit der für die zukünftige Wohnbevölkerung erforderlichen sozialen und wirtschaftlichen Infrastruktur, also Schule, Kitas, Jugendfreizeitstätte, Nahversorgung, Grünerholung, Straßen, ÖPNV-Anschluss. Hier gilt es, die benachbarte Wohnbevölkerung partizipativ mitzunehmen, zugleich aber den Wohnungsneubau tatsächlich zu ermöglichen, auch wenn es von einigen Anwohnenden Widerstände dagegen gibt.
Was wünschen Sie sich von der Immobilienbranche für Steglitz-Zehlendorf?
Maren Schellenberg: Ich wünsche mir, dass nicht nur hochpreisige Wohnungen gebaut werden, sondern auch Wohnungen für Menschen mit kleinem oder mittleren Einkommen, damit in unserem Bezirk eine gute soziale Mischung erhalten bleibt und niemand sich verdrängt fühlt. Ich wünsche mir, dass erteilte Baugenehmigungen auch zügig umgesetzt werden, damit der in Berlin bestehende große Wohnungsneubaubedarf möglichst schnell gedeckt werden kann.