Der Trend von sinkenden Immobilienpreisen setzt sich laut einer neuen Studie des Immobiliendienstleisters McMakler fort. Doch in der Abwärtsentwicklung zeichnet sich auch eine Gegenbewegung ab: Immobilien mit erneuerbaren Energieressourcen werden immer gefragter.
Der deutsche Immobilienmarkt ist weiterhin stark von den aktuellen Geschehnissen rund um Energiekrise, Zinssteigerung und Inflation geprägt. Dies spiegelte sich bereits im zweiten Quartal in den erstmals sinkenden Kaufpreisen wider. Der Negativtrend setzt sich zwischen Juli und September fort, wie die aktuelle Auswertung von McMakler Research, der Plattform für Immobilienmarktanalysen des Immobiliendienstleisters McMakler, zeigt. Die Analyse basiert unter anderem auf den realen Transaktionsdaten von McMakler und bilde daher das momentane Marktgeschehen ab.
Negativtrend auf dem deutschen Immobilienmarkt setzt sich fort
Im dritten Quartal sind die Immobilienpreise in Deutschland um durchschnittlich 0,3 Prozent gesunken. Auf Bundesländerebene verzeichnet Hamburg mit 1,2 Prozent den höchsten Rückgang. Es folgen Bremen mit einem Rückgang von 1,0 Prozent sowie Berlin mit 0,9 Prozent Preisrückgang. Die höchsten Kaufpreise wiesen neben Hamburg mit 5.698 Euro pro Quadratmeter, Berlin mit 4.938 Euro je Quadratmeter sowie Bayern mit durchschnittlich 3.684 Euro pro Quadratmeter für Wohneigentum auf. Auffällig ist, dass die Bundesländer im Osten Deutschlands entgegen dem Negativtrend eine leichte Aufwärtsbewegung verzeichnen. Das betrifft die Länder Sachsen-Anhalt (plus 1,0 Prozent), Thüringen (plus 0,6 Prozent) und Sachsen (plus 0,5 Prozent).
Kehrtwende in allen Top-7-Städten
Im Vergleich der A-Städte zeigt sich in allen Top-Lagen weiterhin ein Rückgang der Kaufpreise. Besonders Stuttgart weist im Quartalsvergleich mit Quadratmeterpreisen in Höhe von 5.776 Euro den höchsten Preisrückgang (minus 1,6 Prozent) auf. Auch in der Hansestadt sanken die Kaufpreise um 1,2 Prozent bei 5.699 Euro je Quadratmeter. Gefolgt von Frankfurt am Main mit 6.184 Euro pro Quadratmeter und einem Rückgang von 1,1 Prozent.
Immobilien mit erneuerbaren Energieressourcen besonders gefragt
Beim Vergleich von Immobilien mit den jeweiligen Energieressourcen wie Gas, Öl, Strom und erneuerbaren Energiequellen verzeichnet Letzteres im aktuellen Jahr eine steigende Nachfrage von 21 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Den höchsten Nachfragerückgang weisen Wohnimmobilien mit Gasversorgung auf (minus 13,5 Prozent). Ebenfalls weniger nachgefragt sind Immobilien mit Öl (minus 9,8 Prozent) und Strom (minus 9,4 Prozent).
Bei der Betrachtung der einzelnen Heizarten zeigen sich laut Auswertung für Immobilien mit einer erneuerbaren Energieversorgung Quadratmeterpreise, die weit über den durchschnittlichen Quadratmeterpreisen liegen. Beispielsweise wurden für das dritte Quartal 2022 in München im Schnitt 11.754 Euro pro Quadratmeter aufgerufen. Gefolgt von Frankfurt am Main mit 8.501 Euro je Quadratmeter sowie Stuttgart mit Quadratmeterpreisen in Höhe von 8.139 Euro für Wohneigentum mit einer erneuerbaren Energieversorgung. Hingegen wurden in Köln für Wohnimmobilien mit einer Ölheizung Kaufpreise von 5.246 Euro je Quadratmeter aufgerufen und damit die günstigsten Preise innerhalb der A-Städte mit Blick auf die jeweilige Heizungsart. Ebenfalls vergleichsweise günstig sind die Kaufpreise mit einer Ölversorgung in der Bundeshauptstadt (5.301 Euro je Quadratmeter).
Weiterhin starker Anstieg an Angeboten – Nachfrage verzeichnet Abwärtstrend
Das Immobilienangebot in Deutschland ist laut McMakler Research auch im dritten Quartal 2022 weiter gestiegen – auf 20,4 Prozent (zweites Quartal 2022: plus 16,2 Prozent). Das wachsende Angebot lässt sich in allen Bundesländern beobachten. Allen voran stieg das Angebot in Bayern am stärksten (plus 25,1 Prozent), gefolgt von Hamburg (plus 24,1 Prozent) und Nordrhein-Westfalen (plus 23,4 Prozent). Gleichzeitig ist die Nachfrage nach Immobilien weiterhin rückläufig. Bundesweit ist diese aktuell um durchschnittlich neun Prozent gesunken und ist damit gegenüber dem Vorquartal abgeschwächt (zweites Quartal 2022: minus 13,1 Prozent). Mehr Bewerber je Immobilie gab es im dritten Quartal nur in den drei Bundesländern Saarland (plus 7,9 Prozent), Hamburg (plus 4,5 Prozent) sowie Sachsen (plus 3,3 Prozent).
„Der Immobilienmarkt reagiert sichtlich auf die aktuellen Geschehnisse, die durch die Leitzinserhöhung und Inflation geprägt sind. Dies spiegelt sich in weiterhin fallenden Kaufpreisen wider. Die Zinsen werden voraussichtlich weiter ansteigen, daher sind Kaufinteressierte gut beraten, jetzt zu kaufen”, sagt Felix Jahn, CEO und
Gründer von McMakler.