Für den zweiten Marktreport der Initiative MicroLiving hat buwiengesa die Betriebsdaten von rund 23.600 Wohneinheiten in 115 Apartmenthäusern bundesweit ausgewertet. Dabei zeigt sich, dass das Segment mit einer Auslastungsquote von durchschnittlich 90 Prozent überraschend krisenresistent ist.
Felix Embacher, Bereichsleiter Micro-Living bei bulwiengesa, hält fest: „Trotz der nach wie vor hohen Belegung ist erkennbar, dass die Bandbreite der Auslastungsquote je Apartmenthaus deutlich größer geworden ist. Nicht jedes Apartmentkonzept an jedem Standort kommt gut durch die Krise.“ Eine hohe, sogar leicht gestiegene Belegung haben viele Apartmenthäuser, die ausschließlich Einzelapartments haben, vor allem in den kleineren C- und D-Städten. Dagegen sind in den sieben großen A-Städten sowie den B-Städten nun mehr Apartments ohne Mieter sind als noch im Frühjahr. A- und B-Städte haben mit rund 67 Prozent den größten Anteil an Apartmenthäusern.
Große Preisspanne bei Micro-Living-Mieten
Monatliche All-In-Mieten liegen im Mittel bei zirka 520 Euro. Allerdings ist die Spanne enorm: Die möblierten Apartments kosten zwischen rund 261 bis 1.289 Euro und reflektieren dabei die große Heterogenität der Apartmenthäuser hinsichtlich Objekt- und Lagequalitäten, der Größen sowie der jeweiligen Stadt und Mieterklientel. Im Vergleich zum Frühjahr 2020 sind die Mieten aller Gründungsmitglieder im Mittel um etwa sechs Prozent gesunken. Studierende sind mit rund 45 Prozent aller Mieter eine wesentliche Zielgruppe für Apartments, jedoch nicht die einzige.
Felix Embacher: „Einige Apartmenthäuser haben keinen einzigen Studierenden als Mieter. Im Vergleich zum Frühjahr 2020 ist der Anteil der Studierenden in den Apartments der Gründungsmitglieder etwas rückläufig. Denn das typische Klientel sind Studierende, die neu in eine Stadt kommen, auch aus dem Ausland. Für viele Betreiber ist es aktuell einfacher, an NichtStudierende zu vermieten.“
Nur punktuelle Auswirkungen durch Corona
Eine Umfrage unter den 15 Mitgliedern zu den Auswirkungen der Corona-Krise hat ergeben, dass die Herausforderungen eher punktuell als flächendeckend zu interpretieren sind. Sehr positiv ist die Erkenntnis, dass alle Unternehmen, die vor der Corona-Krise Apartmentprojekte entwickelt und investiert haben, dies auch aktuell noch tun. Mit „Business as Pre-COVID“ rechnen die meisten erst ab dem zweiten Halbjahr 2021, aber niemand stellt durch die Krise das Geschäftsmodell grundsätzlich in Frage.
Mehr Transparenz bei Micro-Living
Die im Frühjahr 2020 gegründete Initiative Micro-Living (IML) ist eine Plattform für Eigentümer, Betreiber und Verwalter von Apartmenthäusern. Die Initiative wurde von bulwiengesa zunächst mit elf Unternehmen und dem Bundesverband Micro-Living als assoziiertem Mitglied gegründet. Gemeinsam möchten die Mitgliedsunternehmen die Transparenz in diesem noch recht jungem Marktsegment verbessern.
Im Halbjahresrhythmus erscheinen Marktreports. Die zweite Ausgabe kann seit 17. November 2020 unter www.initiative.bulwiengesa.de/micro-living heruntergeladen werden.