Mobilität: "Dekarbonisierungsstrategien von Unternehmen haben immer mehr Gewicht"

Mobilität: "Dekarbonisierungsstrategien von Unternehmen haben immer mehr Gewicht"

Mobilität: "Dekarbonisierungsstrategien von Unternehmen haben immer mehr Gewicht"

Das Unternehmen M3E hat einen Report vorgelegt, der europäische Policy-Trends, die die nachhaltige Mobilität in den kommenden Jahren prägen werden, aufzeigt. Fakt ist: Zahlreiche Gesetze, Richtlinien, Förderungen und Restriktionen flankieren den Übergang zur nachhaltigen Mobilität, die nicht nur OEMs, Flottenbetreiber und Logistiker betreffen, sondern auch Bereitsteller von Wohnraum und Parkplätzen, Hersteller und Verkäufer von Waren sowie alle, die in irgendeiner Weise Fahrzeuge in ihren betrieblichen Alltag eingebunden haben.

Agentur

In den kommenden Jahren werden neue Entwicklungen Bedeutung erlangen sowie zahlreiche angestoßene Prozesse zu konkreten Ergebnissen führen. Das Berliner Beratungsunternehmen M3E hat fünf wichtige Policy-Trends zur nachhaltigen Mobilität in Europa identifiziert, die in den kommenden Jahren für Unternehmen aus zahlreichen Branchen Bedeutung erlangen werden.

1. Immer mehr europäische Länder schaffen verfügbare Förderanreize für Plug-in-Hybride (PHEV) ab.

Der vielfach als Brückentechnologie bezeichnete Plug-in-Hybridantrieb hat in den vergangenen Jahren insbesondere bei Firmenflotten Eingang gefunden – großzügige Förderungen haben dazu beigetragen. Dies wird sich in den kommenden Jahren ändern. Künftig werden sich Förderungen vor allem auf lokal emissionsfreie Antriebe konzentrieren. Unternehmen sollten daher noch stärker als bisher schon ihre Fahrprofile und Betriebskosten analysieren, um die geeigneten Fahrzeuge und möglichst hohe Förderanteile zu sichern.

2. Die Preistransparenz an öffentlichen Ladesäulen wird in immer mehr europäischen Ländern durch neue Gesetzgebung erhöht, ein Prozess, der mit der Verabschiedung der europäischen AFIR-Verordnung angestoßen wurde.

Mehr Transparenz an Ladesäulen ist eine erfreuliche Nachricht für alle Elektroauto-Besitzer. Für die Hersteller und Betreiber von Ladeinfrastruktur bedeutet dies, dass sie die sich ändernden Richtlinien im Blick behalten und ihre Ladestationen gegebenenfalls mit entsprechenden Software-Lösungen nachrüsten müssen.

3. Immer mehr europäische Länder führen CO?-basierte Mautsysteme ein, ein Prozess, der mit der Novelle der Eurovignetten-Richtlinie angestoßen wurde.

Um den Umstieg auf klimaneutrale Antriebe zu beschleunigen, muss gemäß der geänderten Eurovignetten-Richtlinie die Lkw-Maut künftig an die Höhe des CO?-Ausstoßes gekoppelt werden. In Deutschland ist dies bereits seit diesem Jahr für Lkw über 3,5 Tonnen der Fall, bis 2027 müssen alle EU-Länder nachziehen, die die Vorgaben noch nicht umgesetzt haben.

4. Immer mehr europäische Länder führen Pflichten zum Aufbau von Ladeinfrastruktur in Neubauten ein und erleichtern die Installation durch Mieter in Bestandsgebäuden.

E-Auto-Fahrer wollen ihre Fahrzeuge zuhause oder am Arbeitsplatz laden. Neue Gesetzgebungen tragen diesem Umstand Rechnung. Für die Bau- und Immobilienwirtschaft wird die Planung und Installation von Ladeinfrastruktur dadurch integraler Bestandteil künftiger Vorhaben.

5. Immer mehr europäische Unternehmen werden durch die CSRD-Verordnung verpflichtet, ihre Verkehrsemissionen inkl. der Lieferkettenemissionen zu offenbaren. Diese Pflicht wird ab 2026 mehr als 50.000 europäische Unternehmen betreffen.

Die Verkehrsemissionen erhalten bei den Dekarbonisierungsstrategien von Unternehmen immer mehr Gewicht. Von der kommenden Regelung werden alle Branchen betroffen sein. Es wird künftig essentiell sein, wirtschaftlich optimale Anschaffungspfade für alternative Antriebe zu errechnen, wobei Emissionsberechnungen eine wichtige Rolle spielen.

„Diese fünf beispielhaft ausgewählten Policy-Trends zeigen, dass die Verkehrswende auch in den kommenden Jahren branchenübergreifend Aufmerksamkeit und Anpassungsstrategien erfordert“, erklärt Dr. Christian Milan, Gründer und Geschäftsführer von M3E.