Mit den beiden Projekten „A Laska“ und „coe48“ legen die Projektenwickler von Trockland den Fokus auf Nachhaltigkeit und steigen zum ersten Mal in den Holzbau ein. Der Baubeginn für beide Gebäude in Berlin-Mitte und Berlin-Friedrichshain ist für 2021 geplant.
Allein beim Rohbau 52 Prozent weniger CO2-Emisson: Diese Zahl haben die Trockland-Projektentwickler in Zusammenarbeit mit dem Ingenieurbüro Knippers Helbig für ihr neues Projekt „A Laska“ in Berlin-Friedrichshain errechnet. Der Grund dafür liegt in der Hypridkonstruktion der beiden geplanten Bürohäuser. Sie bestehen zu einem Drittel aus Holz.
Für Trockland ist Holzbau ein Novum, aber auch ein konsequenter Schritt in Richtung Klimaneutralität. Der verantwortliche Projektmanager Dor Asraf Zweigenbaum erklärt: „Wir sehen es gemeinsam mit allen unseren Partnern als wichtige Herausforderung und Verantwortung, mit unseren Neubauprojekten den nationalen und europäischen Klimafahrplan zu unterstützen. Klimaneutrale Gebäude und Holzbauten sind mehr als nur ein Trend. Es ist eine existentielle Aufgabe der ganzen Immobilienbranche und Bauindustrie mit hoher Dringlichkeit für alle Verantwortlichen.“
Holz als nachwachsender Rohstoff erlebt Renaissance
Auch in der Gründerzeit wurde viel mit Holz gebaut. Als nachwachsender Baustoff erlebt es derzeit eine Renaissance. Den bekannten Problemen wie beispielsweise Pilzbefall ließe sich heute jedoch besser vorbeugen, so die Auskunft der Trockland-Entwickler. Die Raumluft könne besser kontrolliert und damit besser Einfluss auf möglichen Pilzbefall genommen werden. Auch biologische Schutzmittel gegen Parasiten kämen heute frühzeitig zum Einsatz.
Neben der besseren CO2-Bilanz des Baustoffes habe Holz weitere Vorteile: beim Wärmeschutz, aber auch beim Bautempo. Holzbauten ließen sich schneller realisieren, weil Bauteile bereits vorgefertigt geliefert werden können und Trocknungszeiten entfallen. In vielen Fällen sei ein Holz-Rohbau im Vergleich allerdings teurer als ein Beton-Rohbau. In der wirtschaftlichen Gesamtbetrachtung könne im Idealfall aber davon ausgegangen werden, dass ein Holzbau nicht teurer sei als ein Stahlbetonbau.
Trockland versieht "A Laska"-Bürohäuser mit Photovoltaik und Dachbegrünung
Im vierten Quartal 2021 sollen die Bauarbeiten für das „A Laska“ starten. Die Fertigstellung der beiden Bürohäuser in der Laskerstraße/Ecke Markgrafendamm ist für 2025 avisiert. Das nötige Holz für das Projekt unweit vom S-Bahnhof Ostkreuz werde voraussichtlich von europäischen Herstellern bezogen. Doch der Baustoff ist nur ein nachhaltiger Aspekt im Gesamtkonzept: Eine Photovoltaik-Anlage und moderne Technologie zur Wärme- und Kälteerzeugung minimieren den Energiebedarf.
Auch eine Anlage zur Nutzung des Regenwassers ist vorgesehen. Grünflächen und bepflanzte Dachterrassen reduzieren den Heat-Effekt durch die Oberflächen. Für „A Laska“ wird eine internationale LEED Platin-Zertifizierung angestrebt, also die höchste Bewertung. Zertifizierungssysteme wie LEED betrachten das Gesamtvorhaben, bei dem Holz eine wichtige Rolle spielen kann, aber nicht muss. Sie dienen zur Klassifizierung nachhaltiger Gebäude und als Gütesiegel für ökologisches Bauen.
Wann erfolgt der Baustart für „A LASKA“ am Berliner Ostkreuz?
Update vom 06. April 2023: 8.200 Quadratmeter Bürofläche sollen in gleich zwei A LASKA-Bürogebäuden in Holz-Hybrid-Weise entstehen. Das Grundstück zwischen Markgrafendamm und Lasker Straße ist inzwischen beräumt. Der Baubeginn war für das erste Quartal 2023 angekündigt, ist bislang aber noch nicht erfolgt. Die Gebäude, die von Graft Architekten entworfen worden sind, heben sich deutlich von herkömmlichen Bürogebäuden ab. Sie wirken wie aufeinander gestapelte und zueinander verschobene Schachteln.
So entstehen ungewöhnliche Aus- und Einblicke. A LASKA wurde für eine neue Form der Arbeitsplatzkultur geplant, das heißt die Flächen haben eine hohe Flexibilität für ganz unterschiedliche Bedürfnisse. Die Energieplanung umfasst Solarpaneelen und eine nachhaltige Klimatisierung durch Wärmepumpe. Insgesamt wird eine LEED-Platin-Zertifizierung angestrebt.
Berliner Büro- und Apartmenthaus "coe48" wird ebenfalls klimafreundlich errichtet
Auch für ein zweites klimafreundliches Neubauvorhaben in Berlin-Mitte peilt das Unternehmen deshalb Platin an. Das Büro- und Apartmenthaus „coe48“, in der Köpenicker Straße an der Ecke Wilhelmine-Gemberg-Weg wird nach Entwürfen von Tchoban Voss Architekten geplant. Der Baustart soll im Sommer 2021 erfolgen; der Neubau mit 4.250 Quadratmetern Nettoflächen auf sechs Stockwerken, einem siebten Staffelgeschoss und Gewerberäumen im Erdgeschoss dann im ersten Quartal 2023 fertig sein.
Auch in diesem Gebäude wird Wärmepumpen-Technologie eingesetzt. Eine Anlage, die 98 Prozent des Regenwassers nutzt, senkt den Verbrauch von Trinkwasser. Eine klimaschonende Gebäudehülle ist für das Projekt vorgesehenen, ebenso ein begrünter Hof- und Dachgarten für die künftigen Büro- und Wohnungsmieter. Für das Erdgeschoss mit vier Meter hohen Decken sind ein Café, eine Lobby-Lounge sowie zusätzliche Arbeits- und Konferenzräume geplant.