jenawohnen plant in der Saalstraße 6 bis 8 ein neues Wohn- und Geschäftshaus. Das Projekt mit dem Titel „Neubau Saaltor“ stellte jenawohnen-Geschäftsführer Tobias Wolfrum Ende September 2021 der Öffentlichkeit vor. Geprägt ist der Neubau von einem markanten Turmgebäude, das Bezug nimmt auf den früheren Standort des historischen Saaltors. Im Januar 2024 äußerte sich jenawohnen zuversichtlich, dass der Baustart des Projektes kurz bevorstünde.
Artikel vom 11. Oktober 2021: Der östliche Eingang zur Jenaer Innenstadt wird umgestaltet. In der Saalstraße 6-8 / Ecke Löbdergraben soll ein neues Wohn- und Geschäftshaus mit einem markanten Turmgebäude entstehen. Das Projekt trägt den Namen „Neubau Saaltor“. Es wurde am 30. September von jenawohnen-Geschäftsführer Tobias Wolfrum gemeinsam mit Vertretern der Stadt und dem Architekten der Öffentlichkeit und dem Stadtentwicklungsausschuss vorgestellt. Läuft das Genehmigungsverfahren nach Plan, könnte 2025 die Übergabe an die Mieter erfolgen. Vor Baubeginn müssen Plattenbauwohnungen aus DDR-Zeiten abgerissen werden.
Turmgebäude vom Projekt Neubau Saaltor ist Reminiszenz an historisches Saaltor
Das geplante Turmgebäude mit sechs Etagen nimmt Bezug auf den früheren Standort des historischen Saaltors und wird Büros und Gewerbeflächen beherbergen. Direkt angrenzend soll entlang der Saalstraße 6 bis 8 ein Wohn- und Geschäftshaus entstehen, das die historischen Baufluchten der Saalstraße aufnimmt. Im begrünten Innenhof ermöglichen fünf Stadthäuser innerstädtisches Wohnen in ruhiger Atmosphäre. Insgesamt entstehen 25 Wohnungen sowie sechs Büro- und Gewerbeeinheiten. Ein Fünftel der Wohnungen wird mietpreisgebunden sein. Der untere Bereich der Gebäude ist für gastronomische Angebote in der Fußgängerzone vorgesehen. Hinzu kommen ein ebenerdiges Parkdeck und eine Tiefgarage mit insgesamt 29 Pkw-Stellplätzen.
„Wir verfolgen mit dem Projekt ‚Neubau Saaltor‘ gleich mehrere Ziele“, erläuterte jenawohnen-Geschäftsführer Tobias Wolfrum. „Wir interpretieren die historischen Wurzeln der Saalstraße neu und werten sie als Zugang von Osten zur Innenstadt neu auf. Gleichzeitig bieten wir moderne Möglichkeiten für innerstädtisches Wohnen und tragen durch eine gute Mischung aus Wohn- und Gewerbeflächen zur weiteren Belebung des Stadtzentrums bei.“
Nachhaltige Baustoffe und familienfreundliche Grundrisse
Mit dem Projekt „Neubau Saaltor“ wird der Entwurf des Berliner Büros Patzschke Schwebel Planungsgesellschaft umgesetzt. Dieser ist als Sieger aus einem Architektenwettbewerb hervorgegangen, für den insgesamt sieben Entwürfe eingereicht worden waren.
Jenas Bürgermeister und Stadtentwicklungsdezernent Christian Gerlitz kündigte an: „Es wird ein städtebaulich wie auch architektonisch sehr hochwertiges Ensemble entstehen, das gleichzeitig auch nachhaltige Baustoffe nutzt und familienfreundliche Grundrisse umsetzt.“ Er freue sich, dass an diesem wichtigen Tor zur historischen Altstadt mit jenawohnen ein kommunales Unternehmen die Innenstadt weiter prägt.
Ortsteilbürgermeisterin Kathleen Lützkendorf betonte, ihr sei wichtig, dass Jenas Stadtzentrum weiterhin ein Ort zum Wohnen und Leben bleibt. In dieser Hinsicht biete der begrünte Innenhof mit seinen fünf Stadthäusern „innerstädtisches Wohnen in einer neuen Qualität“ an. Gleichzeitig, so Lützkendorf weiter, würden die unterschiedlich gestalteten und teilweise mietpreisgebundenen Wohnungen in den Obergeschossen den verschiedenen Bedürfnissen der Jenaer an das Wohnen in ihrer Stadt gerecht.
Das historische Saaltor
Das historische Saaltor wurde 1844 abgetragen. Es war einst Teil der zwölf Meter hohen Stadtmauer, die Jena etwa seit dem Jahr 1300 umgab. Das Tor wurde bereits 1354 im Copialbuch der Stadt Jena erwähnt. Es besaß einen Turm und führte nach Osten aus der Stadt heraus zur Saale. 1670 erfolgten ein Teilabriss des Turms und eine Überbauung zur Errichtung von Wohnraum.
Baustart für Jenaer Saaltor steht kurz bevor
Update vom 06. Februar 2024: Im Oktober 2022 hatte in der Saalstraße der Abbriss der DDR-Plattenbauten begonnen. Im November desselben Jahres führten Archäologen auf dem Baufeld ihre Grabungen durch. Dabei wurden unter anderem Keramikstücke gefunden, die in die Zeit vor der Stadtgründung datieren. Nach den Grabungen schrieb jenawohnen die Bauleistung öffentlich aus und sichtet aktuell die Angebote. Laut der Ostthüringer Zeitung sei der Baustart für das Projekt "Neubau Saaltor" in der zweiten Jahreshälfte 2024 vorgesehen.
Wie die Zeitung ebenfalls berichtete, gehe jenawohnen nicht davon aus, dass die ursprünglich veranschlagten 12 bis 14 Millionen Euro für das Projekt ausreichen werden. Grund dafür sei die allgemeine Gemengelage aus hohen Baukosten und starken Zinssteigerungen. Zudem musste das Unternehmen verkünden, dass der Freistaat Thüringen sämtliche Anträge auf Fördermittel für sozialen Wohnungsbau abgelehnt habe.