Aengevelt Research konzipiert neue Immobilientypen hinsichtlich ihrer Innovationsfähigkeit und stellt für diese verschiedene Bedingungen auf.
Verschiedene Voraussetzungen fördern Innovation. Nach Ansicht von Aengevelt Research zählen hierzu auch bestimmte Immobilien. Der Spezialist für Gewerbeimmobilien, Laden- und Büroflächen hat kürzlich auf Grundlage dieser These neue Immobilientypen konzipiert, die sich aufgrund verschiedener Merkmale besonders als Brutstätte für Innovationen eignen. Im Vordergrund steht bei alledem die Kreativität.
Freiräume für kreatives Denken und Zufallsentdeckungen
„Freiräume für kreatives Denken werden im übertragenen und im wörtlichen Sinne benötigt“, sagt Prof. Dr. Volker Eichener, Supervisor Research bei Aengevelt Research. „Erstens benötigen Kreative die Freiheit, um auch ungewöhnliche und geradezu verrückte Ideen zu entwickeln.“ Zweitens bräuchten sie auch zeitliche Freiräume, um an innovativen Konzepten zu spinnen, und das geschehe üblicherweise nicht zwischen 8:00 und 17:00 Uhr. „Und drittens benötigen sie auch echte Räume, in denen sie zusammenkommen können, die Platz bieten, um Storyboards zu schreiben, um Brainstormings durchzuführen, um Modelle zu basteln, und die sie nicht zuletzt auch durch eine besondere Atmosphäre und ein besonderes Ambiente stimulieren.“
Besondere Bedeutung komme im Dunstkreis der Innovationen auch Zufallsentdeckungen, sogenannten Serendipitäten, zu. Ganz dem Zufall überlassen muss man diese nämlich nicht. Die Wahrscheinlichkeit für derartige Entdeckungen könne laut Volker Eichener systematisch erhöht werden – durch Immobilien, die die „Frequenz von Inspiration“ steigerten.
Indikatoren für potentielle Innovativität
In Hinblick auf diese Prämissen hat Aengevelt Research nun internationale Erfahrungen und beispielhafte Projekte in Deutschland analysiert, um daraus die Bedingungen für kreativitäts- und somit innovationsfördernde Immobilien abzuleiten. Vier Anforderungen sind demnach Indikatoren für potentielle Innovativität:
- Lebendige Standorte: beispielsweise Szeneviertel mit buntem sozialem und kulturellem Leben – im Gegensatz zu sterilen Büroparks.
- Unkonventionelle Gebäude wie etwa alte Industrieobjekte.
- Gebäude, die als „Third Spaces“ die Grenzen zwischen Arbeit und Freizeit aufheben.
- Offene Grundrissgestaltung: multifunktionale Zonen, Lounge-Areas, Kreativ- und Projekträume, Agil- und Scrumflächen, Storyboard-Räume, Clubräume, Räume mit Spielen, Darts oder Kickertisch, Rückzugsräume, Power-Nap-Kabinen oder gar Dance Floors für die After-Work-Party.
- Eine systematische Integration von Kreativen wie Designern, Grafikern, Musikern und Künstlern sowie IT- und Web-„Nerds“ durch einen Mix aus etablierten Unternehmen und Startups.
Bedingungen an B- oder C-Standorten erfüllt
Angesichts dieser Bedingungen kommt Aengevelt Research zu dem interessanten Schluss, dass diese durchaus auch von Altbauten an B- oder C-Standorten erfüllt würden und somit trotz des eher höheren Flächenbedarfs nicht unbedingt teuer sein müssten. Ambiente schlägt hier Statussymbole. Als gelungenes Beispiel nennen die Immobilienexperten dann aber doch die Factory Berlin, die an zwei Standorten in der Bundeshauptstadt ein ebensolches Innovationscluster abbildet. Büro- und Veranstaltungsflächen werden hier ergänzt durch Restaurant, Café, Bibliothek, Meditationsraum, Sporthalle, VR-Raum oder Musikstudio. Eine Community aus kommunikationsfreudigen Kreativen bildet obendrein das fruchtbare HR-Ökosystem für Innovation. Dass sich die Innovationsimmobilie lohnt, zeigt ihr Wert, der sich innerhalb von nur drei Jahren verdoppelt hat.