Neuer Grundstücksmarktbericht belegt Trendwende auf dem Leipziger Immobilienmarkt

Neuer Grundstücksmarktbericht belegt Trendwende auf dem Leipziger Immobilienmarkt

Neuer Grundstücksmarktbericht belegt Trendwende auf dem Leipziger Immobilienmarkt
In Leipzig stagnieren die Kaufpreise und sinken die Kauffallzahlen. Copyright: Dierk Gut auf Pixabay

Auf dem Leipziger Immobilienmarkt ist eine Trendwende erkennbar: Nach Jahren anhaltend steigender Preise konnten insbesondere gegen Ende des vergangenen Jahres bei den Kaufpreisen eine gewisse Stagnation sowie deutliche Rückgänge bei den Kauffallzahlen beobachtet werden. Dies geht aus dem aktuellen Grundstücksmarktbericht des Gutachterausschusses in der Stadt Leipzig hervor.

Agentur

Der Gutachterausschuss hat jetzt die Bodenrichtwerte zum Stichtag 1. Januar 2023 beschlossen und die Auswertungen im Grundstücksmarktbericht zusammengestellt.

Gegenüber dem Vorjahr sank demnach die Anzahl der Kauffälle in den untersuchten Teilmärkten um rund 18 Prozent. Insgesamt wurden vergangenes Jahr 5.952 Transaktionen registriert, der niedrigste Wert der letzten zehn Jahre. Mit einem Umsatz von etwa 3,39 Milliarden Euro, ein Minus von ebenfalls 18 Prozent gegenüber dem Vorjahr, wurde aber trotzdem der dritthöchste Umsatz seit 2013 erreicht. Die genauen Zahlen und Fakten:

Die Entwicklung der Kauffallzahlen in Leipzig

Teilmarkt 2021 Kauffälle 2022 Kauffälle Entwicklung (in Prozent)
unbebaute Grundstücke 523 365 -30
bebaute Grundstücke 1.056 983 -7
Sondereigentum 5.715 4.604 -19
Gesamt 7.294 5.952 -18

Die Entwicklung der Geldumsätze in Millionen Euro

Teilmarkt 2021 Umsatz 2022 Umsatz Entwicklung (in Prozent)
unbebaute Grundstücke 270 149 -45
bebaute Grundstücke 2.484 2.082 -16
Sondereigentum 1.363 1.158 -15
Gesamt 4.117 3.389 -18

Leipziger Immobilienmarkt: Die Teilmärkte in der genaueren Betrachtung

Unbebaute Grundstücke

Der Teilmarkt der unbebauten Grundstücke war das Segment mit den höchsten Verlusten bei den Transaktionen (circa - 45 Prozent). Dies ist nicht nur auf die geringer werdende Anzahl an unbebauten Baugrundstücken zurückzuführen, sondern auch auf die schwierigen Rahmenbedingungen wie etwa der Ukraine-Krieg und die damit verbundene Energiekrise.

Während die Preise für Baugrundstücke im Marksegment des individuellen Wohnungsbaus sowie bei Gewerbegrundstücken leicht stiegen, gab es bei Baugrundstücken des Geschosswohnungsbaus eine andere Entwicklung. Zu Beginn des Jahres stiegen auch in diesem Teilmarkt die Preise, aber ab Mitte des Jahres brachen nicht nur die Transaktionszahlen ein. Die Preise entwickelten sich kontinuierlich auf das Bodenrichtwertniveau von 2022 hin, so dass die Bodenrichtwerte hier weitgehend unverändert belassen wurden.

Bebaute Wohngrundstücke

Das Transaktionsvolumen sank im Teilmarkt der bebauten Wohngrundstücke um etwas mehr als sechs Prozent und der Geldumsatz ging sogar um mehr als 23 Prozent gegenüber dem Vorjahr zurück. Dies ist jedoch nicht auf einen entsprechend hohen Preisrückgang zurückzuführen – vielmehr wurden deutlich weniger umsatzstarke Objekte als im Vorjahr veräußert.

Für sanierte Mehrfamilienhäuser im Wiederverkauf wurden im Durchschnitt 2.254 Euro pro Quadratmeter Wohnfläche erzielt. Das entspricht im Vergleich zum Vorjahr einem leichten Preisrückgang für sanierte Mehrfamilienhäuser von knapp drei Prozent.

Die Preise für freistehende Einfamilienhäuser der Baujahre nach 1990 (Bestandsobjekte) lagen bei rund 650.000 Euro und für Reihenhäuser der Baujahre 1991 bis 2009 (Bestandsobjekte) bei etwa 410.000 Euro. Sie stiegen damit deutlich gegenüber dem Vorjahr.

Eigentumswohnungen

Traditionell dominiert das Marktsegment der Eigentumswohnungen, ähnlich wie in anderen Großstädten, den Leipziger Immobilienmarkt. 2022 lag der Anteil der Eigentumswohnungen bei über 77 Prozent aller Transaktionen und rund 34 Prozent des Gesamtumsatzes. Innerhalb dieses Segmentes entfallen auf die Wiederverkäufe (Neubauten nach 1991 und sanierte Eigentumswohnungen) circa 75 Prozent aller Verkäufe.

Der durchschnittliche Kaufpreis sanierter Eigentumswohnungen im Erstverkauf (ohne Stellplatzanteil) stieg 2022 auf 6.115 Euro pro Quadratmeter Wohnfläche. Die Preise lagen zwischen 2.954 und 10.775 Euro pro Quadratmeter Wohnfläche.

Beim Wiederverkauf sanierter Eigentumswohnungen (ebenfalls ohne Stellplatzanteil) reicht die Preisspanne von 867 bis 6.464 Euro pro Quadratmeter Wohnfläche.

Der Mittelwert aller ausgewerteten Preise für Eigentumswohnungen im Bestand lag mit etwa 2.900 Euro pro Quadratmeter Wohnfläche 16 Prozent über dem Vorjahresniveau.

Eigentumswohnungen in neu errichteten Wohnanlagen (inklusive Stellplatzanteil) erzielten 2022 einen durchschnittlichen Kaufpreis in Höhe von 5.400 Euro pro Quadratmeter Wohnfläche und lagen damit nur geringfügig über dem Vorjahresniveau.

Während bei Erstverkäufen von Eigentumswohnungen in sanierten Altbauten die Käuferinnen und Käufer nur zu rund acht Prozent ihren Wohnsitz in Leipzig haben, sind es beim Wiederverkauf rund 42 Prozent. Bei den Neubauten betragen die entsprechenden Anteile circa 20 Prozent (Erstverkauf) beziehungsweise rund 36 Prozent (Wiederverkauf).

Gewerbeimmobilien

Die Kauffallzahlen für unbebaute Wirtschaftsgrundstücke (Gewerbeimmobilien) lagen 2022 mit nur 22 Transaktionen mehr als ein Drittel unter dem Vorjahresniveau. Der Geldumsatz brach noch deutlicher ein und erreichte mit knapp 20 Millionen Euro nur noch gut ein Drittel des Vorjahres. Der durchschnittliche Bodenrichtwert für unbebaute Wirtschaftsgrundstücke lag 2022 bei 99 Euro je Quadratmeter und damit rund fünf Prozent über dem Wert von 2021.

Die Kauffallzahlen bei den bebauten Wirtschaftsgrundstücken lagen mit 159 Transaktionen etwa ein Prozent unter dem Vorjahresniveau. Das Umsatzvolumen hingegen ging um rund fünf Prozent auf rund 950 Millionen Euro zurück.

Grundstücksmarktbericht zum Download

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