Anfang Juni 2022 hat der sächsische Landtag eine Novellierung der sächsischen Bauordnung verabschiedet. Ullrich Müller, Mitglied der Aengevelt-Geschäftsleitung und Niederlassungsleiter Leipzig, unterstreicht in seinem Kommentar, die Wichtigkeit, diese schnellstmöglich in der Praxis umzusetzen.
Aktuelle Veränderungen durch Themen wie Digitalisierung, Klimawandel und demographischer Wandel führen – zusätzlich verstärkt durch Corona, Ukraine-Krieg, Inflation und Energiekrise – zu großen Unsicherheiten. Am Immobilienmarkt sorgen steigende Bauzinsen und Energiepreise, Materialengpässe und fehlende Fachkräfte für Abkühlung und sinkende Dynamik.
Novellierte Landesbauordnung muss schnellstens in die Realität übersetzt werden
Umso wichtiger war das Ziel, in Sachsen eine neue Landesbauordnung zu verabschieden mit Schwerpunktthemen wie Digitalisierung der Verwaltung, kostenoptimiertes Bauen und Nachhaltigkeit. Das bietet insbesondere für die Entwicklung des Leipziger Wohnungsmarktes, der unter anderem aufgrund der anhaltenden Zuwanderung ukrainischer Flüchtlinge – zusätzlich zum „normalen“ Bevölkerungswachstum – zunehmend unter Druck gerät, Potentiale. Zumal bereits seit 2012 das marktgerechte Wohnraumangebot, insbesondere in den bezahlbaren Segmenten, stark zurückgeht.
Dazu wird in der neuen Landesbauordnung das serielle und modulare Bauen durch die Ermöglichung von Typengenehmigungen gefördert. Dies beschleunigt einerseits die Planungs- sowie Herstellungsprozesse und ermöglicht andererseits in der seriellen und modularen Bauweise Kosteneinsparungen – ein entscheidender Aspekt für die Schaffung von bezahlbarem Wohnraum.
Entscheidend ist nun die schnelle Umsetzung seitens der Projektentwickler. Aengevelt sieht diesbezüglich insbesondere am Leipziger Stadtrand Chancen, wo ungenutzte Flächen oftmals – anders als in der Innenstadt – ohne größere Einschränkungen und/oder Auflagen bebaut werden können.