Dieses Bild malt Andrew Henning Jones von Aukett + Heese. Mit seinem Büro hat er sich der Wandlung verschrieben und kann mit seinem Team in verschiedenen Assetklassen auf Erfahrungen zählen und Referenzen benennen.
„Büros oder Hotels, die sich nicht an die neuen Anforderungen anpassen, werden über die Zeit ausfallen wie ungepflegte Zähne“, prognostiziert Andrew Henning Jones, Direktor von Aukett + Heese. Der Schlüssel liege darin, den Nutzern flexible Lösungen zu bieten. Für Aukett + Heese bedeutet das, Gebäude so zu gestalten, dass sie eine langfristige Nutzung sicherstellen und sich an zukünftige Bedürfnisse anpassen lassen. „Nachhaltigkeit ist mehr als nur den Einsatz von Holz. Es geht um Flexibilität und Anpassungsfähigkeit, vor allem bei hohen Gebäuden mit großen Raumhöhen“, so Andrew Henning Jones weiter. Er führt das Unternehmen, das es seit 1992 gibt, seit mehr als drei Jahrzehnten im Sinne von Wandel und Kontinuität zugleich – Punkte, die heute mehr denn je eine zentrale Rolle spielen. „Wir sind ein starkes Team mit 144 Seelen, einem erfahrenen Management-Team und einer klaren Vision“, beschreibt er die Struktur. Zu den führenden Köpfen gehören neben ihm auch Sebastian Nau und Jakob Metzner, die als Mitglieder des Managements Impulse setzen.
Jakob Metzner beschreibt den Ansatz des Unternehmens als „klassischen Case“: Jedes Projekt startet mit einer Vision, aber die Frage bleibt immer, wie und wo sich diese am besten umsetzen lasse. „Wir analysieren die Platzierungsmöglichkeiten, prüfen das Potenzial für Single- und Multi-Tenant-Nutzungen und wägen die Anforderungen an Nachhaltigkeit und Aufwand ab.“ Sebastian Nau ergänzt: „Gerade bei Fassadenänderungen und Nutzungsänderungen sind Machbarkeitsstudien entscheidend.“ Hier ist derzeit vor allem die Transformation von traditionellen Zellenbüros hin zu offenen Arbeitswelten zu denken. Diese Entwicklung wurde durch die Pandemie noch beschleunigt, wodurch die Nachfrage nach flexiblen Büroflächen stark zugenommen hat. „Jetzt stehen viele Unternehmen vor der Herausforderung, attraktive Büroflächen zu schaffen, um die Menschen wieder ins Büro zu holen“, so Sebastian Nau. Dabei sind es nicht nur großzügige Flächen, die die Attraktivität erhöhen, sondern auch durchdachte Zusatzangebote wie Balkone, Wintergärten oder kreative Pausenbereiche gefragt.
Ein weiteres Beispiel für ein „klassisches Case“ ist das ehemalige Kaufhaus Jahndorf in Berlin-Mitte. Lange Zeit stand das Gebäude leer, nachdem es zu DDR-Zeiten als Hochschule genutzt wurde. Heute ist es ein modernes Bürogebäude. Ähnlich herausfordernd gestaltete sich das Forum Steglitz, ein ikonisches Einzelhandelsobjekt aus den 1960er Jahren. „Die Umwandlung war extrem schwierig, da die Decken halb so stark sind wie bei heutigen Standards. Doch heute ist das gesamte Gebäude vermietet – ein Beleg für die Bedeutung von Flexibilität und durchdachter Planung“, so Sebastian Nau. Überhaupt: Ein spannendes Beispiel sei die Umwandlung von Shoppingcentern, die aus baurechtlicher Sicht heute oft nicht mehr genehmigungsfähig wären. „Hier liegt die Herausforderung darin, innovative Nutzungskonzepte zu entwickeln, die mit den bestehenden Strukturen harmonieren und dennoch modernen Anforderungen gerecht werden“, erläutert Jakob Metzner.
Ein weiteres Augenmerk liegt auf der Wiederverwendung bestehender Bauteile. „Viele Fassaden aus den 1960er Jahren sind so verklebt, dass man verschiedene Bauteile nicht mehr sinnvoll verwenden kann.“ Der Innenausbau ist weiter: Eine Lösung bietet die Integration von wiederverwendbaren System-Trennwänden oder modularen Doppelböden, die mittlerweile sogar gemietet werden können. Dies sorgt für mehr Flexibilität und reduziert gleichzeitig den ökologischen Fußabdruck. Nachhaltigkeit bedeutet für Aukett + Heese jedoch nicht nur die Wiederverwendung von Bauelementen, sondern auch die Integration von ökologischen Baustoffen wie Holz, aber auch Ökobeton. Ein Vorzeigebeispiel ist das Anna-Lindh-Haus, ein Holzhybrid-Projekt, bei dem Holzdecken und -stützen die Bauweise prägen. Die „Holzhybridbauweise verschiebt den gesamten Planungsprozess“, erklärt Sebastian Nau. „Viele Entscheidungen müssen bereits in der Vorplanung – also der Leistungsphase 2 – getroffen werden. Dadurch wird der gesamte Prozess komplexer und erfordert eine engere Abstimmung aller Beteiligten.“
Auch bei der Entwicklung des neuen Stadtquartiers Siemensstadt Square in Berlin spielt Nachhaltigkeit eine zentrale Rolle. Auf dem historischen Areal der Siemensstadt entsteht bis 2035 ein komplexes Stadtquartier mit einem urbanen Nutzungsmix auf über 70 Hektar Fläche. Hier plant Aukett + Heese drei Neubauten, darunter ein Atriumgebäude in Holzhybridbauweise mit rund 16.000 Quadratmetern sowie einen 60 Meter hohen Siemensturm mit weiteren 27.000 Quadratmetern Bruttogeschossfläche. Die partnerschaftliche Zusammenarbeit wird im Rahmen der Integrierten Projektabwicklung (IPA) umgesetzt, bei der alle Partner – von der Planung bis zur Umsetzung – von Anfang an eng zusammenarbeiten.
Um der steigenden Komplexität gerecht zu werden, setzt Aukett + Heese verstärkt auf digitale Planungsprozesse. Das Wort BIM fällt. Aukett + Heese setzt marktführend BIM inzwischen in fast jedem Projekt zielführend ein, und eigentlich sollte die Methode in der Branche längst Standard sein, ist sie aber nicht. „Das 3D-BIM-Modell wird allerdings immer wichtiger, weil man daran genau ablesen kann, was wer braucht und wo Anpassungen notwendig sind“, betont Sebastian Nau. Auch im Kontext der Nachhaltigkeit ist das 3D-Modell mit Blick auf Ökobilanzierungen essenziell. Für Aukett + Heese ist klar: Die Zukunft der Architektur liegt in der Flexibilität und der Fähigkeit, sich kontinuierlich an die wandelnden Anforderungen anzupassen. „Jedes Tal kann nur dann existieren, wenn es einen Berg gibt“, fasst Andrew Henning Jones die positive Philosophie des Unternehmens zusammen. Wandel und Veränderung sind Teil der DNA von Aukett + Heese – und genau darin liege die Stärke des Unternehmens.