Oliver Igel von der SPD über Lebens- und Wohnräume im Berliner Bezirk Treptow-Köpenick

Oliver Igel von der SPD über Lebens- und Wohnräume im Berliner Bezirk Treptow-Köpenick

Oliver Igel von der SPD über Lebens- und Wohnräume im Berliner Bezirk Treptow-Köpenick
Oliver Igel erklärt, wie es im Berliner Bezirk Treptow-Köpenick mit Bauen und Wohnen weiter geht. Copyright: Beate Laudzim

Das Superwahljahr 2021 bescherte uns nicht nur eine neue Regierung für ganz Deutschland. Auch in der Hauptstadt wurde gewählt. Wie geht es in den Bezirken nach dem "Neustart" weiter? Das wollen wir in unserer Serie "Drei Fragen, drei Antworten" anreißen. Für den Stadtteil Treptow-Köpenick gibt Bezirksbürgermeister Oliver Igel (SPD) Auskunft.

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In Oliver Igels Bezirk Treptow-Köpenick ist viel geplant

Welches sind aktuell die größten und wichtigsten Wohnbauprojekte im Bezirk und welche Bauvorhaben liegen Ihnen darüber hinaus am Herzen?

Oliver Igel: Eine pauschale Aussage kann hier nicht getroffen werden. Treptow-Köpenick ist bei der Zahl von neu erteilten Baugenehmigungen in den letzten fünf Jahren berlinweit jedes Jahr unter den ersten drei Plätzen gewesen, meist hatten wir eine Spitzenposition. Uns war und ist es wichtig, dass vor allem mietpreisgebundener Wohnraum neu geschaffen wird, um Menschen eine Chance auf eine Wohnung in unserer Stadt zu geben. Und wir wollen dieses Engagement fortsetzen. Das drückt sich in der Vielzahl laufender Verfahren aus, die zu all den in der Vergangenheit bereits genehmigten Bauvorhaben noch hinzutreten. Darunter sind auch einige Verfahren, die für das Wohnen wichtige Infrastrukturen schaffen.

Im Jahr 2022 wird der Schwerpunkt der Arbeit auf der zügigen Weiterführung folgender Bebauungsplanverfahren liegen – ohne Rangfolge:

Darüber hinaus wurden folgende Wohnungsbauvorhaben breit diskutiert:

Die zahlreichen Wohnungsbauprojekte werden vielen Menschen ein Zuhause in einem Bezirk mit hoher Lebensqualität bieten. Daneben ist es auch wichtig, den Lebensraum um den Wohnraum herum für die Menschen zu gestalten. Im vergangenen Jahr haben wir die umfassende Sanierung und denkmalgerechte Herrichtung des Strandbades Müggelsee gestartet – ein Erholungsort für alle Berlinerinnen und Berliner und darüber hinaus, vor allem aber genau für diejenigen, die bei uns wohnen. Sie können an unserem Meer, dem Müggelsee, in einem wunderbaren Ambiente und bei kostenlosem Eintritt baden und sich erholen. Die Sanierung wird die Bedingungen am Ort deutlich verbessern.

Und ein zweiter Erholungsort – im Norden unseres Bezirkes – wird ertüchtigt. Ich freue mich, dass die Entwicklung des Spreeparks in diesem Jahr einen großen Meilenstein erreichen wird. Das Eierhäuschen soll 2022 in Betrieb gehen. 2024 ist die Inbetriebnahme des Kerngebietes des Spreeparks rund um das Riesenrad geplant. Und 2026 folgen mit den beiden Eingangsbereichen West (Cinema 2000) und Ost (Werkhalle) weitere Bausteine des Projektes. Mit der Entwicklung des Spreeparks gewinnt Treptow-Köpenick ein Areal zurück, das Platz für Erholung und Entspannung, aber auch Freiraum für Kunst und Kultur bieten wird. Dabei wird die Historie des Parks mit seinen Relikten, wie beispielsweise dem Riesenrad, erhalten bleiben.

"Wohnraum muss bezahlbar bleiben und kann dennoch ein gutes Investment sein"

Welches sind die größten Herausforderungen, vor denen Sie stehen?

Oliver Igel: Wohnungsbau führt zum Zuzug von Menschen, dadurch erhöht sich der Bedarf an Versorgung der Bewohnerinnen und Bewohner; dies umfasst grüne, soziale und verkehrliche Infrastruktur. Das Bezirksamt ist in der Pflicht, diesen Bedarf zu decken. Dies birgt – unter anderem vor dem Hintergrund des massiven Wohnungsneubaus in einigen Teilen des Bezirkes, des teilweise ohnehin schon bestehenden Mangels an Infrastruktur und den fehlenden Freiflächen – eine große Herausforderung.

Wenn Nachverdichtung oder Wohnungsbau geplant sind, regt sich unter der Nachbarschaft oft Widerstand und Kritik an den Vorhaben. Das Ziel, dass Wohnraum entstehen muss, teilen die meisten Bürgerinnen und Bürger. Gleichzeitig gibt es immer wieder Protest, da nur wenige Menschen diese neuen Wohnungen auch im eigenen Umfeld verortet wissen wollen. Ich kann sehr gut nachvollziehen, dass Menschen ihre unmittelbare Umgebung schätzen. Gleichzeitig bedeutet Stadt immer Veränderung und Bewegung.

Zur Schaffung von ausreichendem, bedarfsgerechtem und bezahlbarem Wohnraum sowie zur Erreichung der Wohnungsbauziele sind neue klimaverträgliche Stadtquartiere von hoher Bedeutung. Dabei bedarf es einer hohen städtebaulichen Qualität mit innovativen Konzepten, hoher Qualität öffentlicher (Grün-) Räume und einer Nutzungsmischung als Schlüssel zur Urbanität in den neuen Stadtquartieren. Es ist unsere Aufgabe, die Veränderung so gut, fair und ausgeglichen, wie möglich zu gestalten. Ich bin der Überzeugung, dass das auch gelingen kann, wenn alle konstruktiv an einer Lösung mitwirken.

Was wünschen Sie sich von der Immobilienbranche?

Oliver Igel: Mein Wunsch ist es, dass die Immobilienbranche die Menschen, die zukünftigen Nutzer neben allen wirtschaftlichen Aspekten nicht aus den Augen verliert. Wohnraum muss bezahlbar bleiben und kann dennoch ein gutes Investment sein. Wenn das auch noch unter nachhaltigen Gesichtspunkten gelänge, wäre ich sehr zufrieden.

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