Der „Lok-Zirkus“ im Potsdamer Stadtteil Babelsberg, eine Lokomotiv-Montagehalle, wird in ein Büro- und Verwaltungsgebäude umgenutzt. Auch der Hauptmieter des „Paradome Potsdam“ ist bereits gefunden ...
Von 1899 bis 1976 wurden in der sechseckigen Halle mit Schwedtler-Kuppeldach in Babelsberg Lokomotiven gebaut. Aufgrund ihres markanten Äußeren wurde die Montagehalle im Volksmund auch als Lok-Zirkus bezeichnet. Nachdem die Montagearbeiten in dem Gebäude endeten, wurde es dem Verfall überlassen und diente zumindest so mancher Filmproduktion noch als Kulisse. Jahrzehnte später sollen hier auf rund 16.000 Quadratmetern moderne Büroflächen für rund 550 Arbeitsplätze entstehen.
Lok-Zirkus wird zum „Paradome Potsdam“
Der Plan für den Umbau zum „Paradome Potsdam“ sieht unter anderem eine Umgestaltung der einstigen Lokomotiven-Durchfahrt als Eingangsbereich für den modernen Bürokomplex vor. Um die erforderliche Nutzfläche zu erschließen und dennoch den großzügigen Eindruck der 20 Meter hohen Kuppel mit 48 Metern Spannweite zu erhalten, soll im Innern der Werkhalle ein eingeschossiges Gebäude mit begehbarem Dach errichtet werden.
Die ursprünglichen Sheddächer werden zudem durch ein Dach aus Stahlbeton ersetzt, das die historische Form aufgreift und neu interpretiert. Darüber hinaus werden Fassadendurchbrüche für natürliches Licht in den Büroräumen sorgen und auf den Freiflächen entstehen ausreichend Stellplätze für die Fahrräder und Fahrzeuge der Beschäftigten.
Hauptzollamt Potsdam zieht in das neue Büro- und Verwaltungsgebäude
Auch die künftige Nutzung steht bereits fest: Die Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (BImA) hat das in fußläufiger Entfernung zum S-Bahnhof Babelsberg gelegene Gebäude als Sitz für das Hauptzollamt Potsdam angemietet. DRIVEN Investment, die bei diesem Projekt als Vertreter einer Investorengemeinschaft agieren, haben das Berliner Architekturbüro Bollinger + Fehlig mit der Planung des Umbaus betraut. Letztere arbeiten mit Kniepkamp Architekten Berlin sowie UNDKRAUSS Consult zusammen und peilen die Fertigstellung des Projektes bis Mitte 2024 an.