Die Bevölkerung wird immer älter und mit ihr steigt die Zahl der Menschen, die auf Pflege angewiesen sind. Während die Nachfrage nach Pflegeplätzen wächst, kann das Angebot kaum mithalten. Schon heute fehlen in Deutschland zehntausende Pflegeplätze, und dieser Trend wird sich verstärken. Für Anleger stellt sich die Frage: Ist eine Pflegeimmobilie als Kapitalanlage eine kluge Wahl? Investor Nico analysoert für IMMOBILIEN AKTUELL.
Im Vergleich zu klassischen Immobilieninvestments bietet diese Anlageform besondere Vorteile. Doch nicht jede Pflegeimmobilie ist eine gute Investition. Standort, Betreiberqualität und Vertragsbedingungen sind entscheidend. Wer klug wählt, kann von stabilen Mieteinnahmen, staatlicher Absicherung und einem zukunftssicheren Markt profitieren. Welche Vorteile eine Pflegeimmobilie als Kapitalanlage bietet und worauf Anleger achten sollten, erfahren Sie hier.
Immobilien gehören zu den sichersten Anlageformen. Während andere Investments starken Schwankungen unterliegen, bieten sie Stabilität. Zudem ermöglichen sie es, mit Fremdkapital zu arbeiten, anstatt über Jahre Eigenkapital anzusparen. Banken finanzieren den Kaufpreis, während Mieteinnahmen und steuerliche Vorteile die Tilgung erleichtern.
Der klassische Wohnungsmarkt unterliegt jedoch wirtschaftlichen Zyklen und kann durch Krisen oder Arbeitsplatzverluste der Mieter beeinträchtigt werden. Pflegeimmobilien als Kapitalanlage sind dagegen weitgehend unabhängig von konjunkturellen Schwankungen.
Pflegeimmobilien als Kapitalanlage: Ein unterschätztes Investment
Pflegeimmobilien kombinieren die Vorteile klassischer Immobilien mit einem wachstumsstarken Markt. Die steigende Lebenserwartung sorgt dafür, dass der Bedarf an Pflegeplätzen zwar weiter wächst, während das Angebot aber nicht mithält. Das macht Pflegeimmobilien besonders wertbeständig und bietet Anlegern eine stabile Ertragsquelle.
Ein großer Vorteil ist zudem die langfristige Vertragsgestaltung. Während bei regulären Mietwohnungen das Risiko besteht, dass Mieter ausziehen oder Mietzahlungen ausbleiben, werden Pflegeimmobilien über 20 bis 30 Jahre an erfahrene Betreiber verpachtet. Die Mieten sind meist an die Inflation gekoppelt, was für kontinuierlich steigende Einnahmen sorgt. Und selbst wenn eine Pflegeeinheit leer steht, erhalten Investoren weiterhin ihre Miete.
Attraktiv ist darüber hinaus, dass in gewissen Fällen das Sozialamt einspringt und die Mietzahlungen an den Pflegeheimbetreiber absichert. Wenn ein Pflegebedürftiger zum Beispiel die Heimkosten von 2.000 Euro nicht aufbringen kann, weil seine Rente nur 1.500 Euro beträgt, springt das Sozialamt nach Bedürftigkeitsprüfung ein und gleicht den Differenzbetrag aus. Das gilt allerdings nicht für den Fall, dass der Pflegeheimbetreiber das Heim aus eigener Schuld in die Insolvenz treibt. Doch genau eine solche Situation wird dann wieder vom Markt aufgefangen: Neue Betreiber übernehmen das Pflegeheim, da voll belegte Einrichtungen als wirtschaftlich hochattraktiv gelten. Auch für Investoren stellt eine solche Übernahme eine attraktive Lösung dar und gibt ihm Sicherheit.
Geringer Verwaltungsaufwand, hohe Planungssicherheit
Ein großer Vorteil einer Pflegeimmobilie als Kapitalanlage ist ferner der geringe Verwaltungsaufwand. Während Vermieter von Wohnimmobilien sich um Mietersuche, Nebenkostenabrechnungen und Instandhaltung kümmern müssen, entfällt dieser Aufwand hier fast vollständig. Die Betreiber der Einrichtungen übernehmen die gesamte Verwaltung und tragen oft bis zu 90 Prozent der Instandhaltungskosten.
Für Anleger bedeutet das, dass die Bruttomieteinnahmen nahezu identisch mit der Nettomiete sind. Der einzige regelmäßige Aufwand ist, den pünktlichen Eingang der Miete zu prüfen – mehr muss der Investor nicht tun. Darüber hinaus bleibt der Markt für Pflegeplätze stabil. Während sich andere Immobilienmärkte durch wirtschaftliche Entwicklungen oder veränderte Wohnbedürfnisse wandeln, bleibt die Notwendigkeit für Pflegeeinrichtungen bestehen. Die Nachfrage übersteigt bereits jetzt das Angebot – und dieser Trend setzt sich fort.
Steuerliche Vorteile und Fördermöglichkeiten
Neben stabilen Mieteinnahmen bieten Pflegeimmobilien als Kapitalanlage auch steuerliche Vorteile. Hohe Abschreibungen ermöglichen eine erhebliche Steuerersparnis. Eine degressive AfA von fünf Prozent sowie fünf Prozent Sonder-AfA gemäß § 7b EStG über die ersten vier Jahre bei Neubau-Einrichtungen ermöglichen eine schnelle Abschreibung und bieten Investoren somit die Möglichkeit, ganze 10 Prozent der Investitionskosten jährlich geltend zu machen. Somit können Investoren bis zu 49 Prozent ihrer Pflegeimmobilie innerhalb der ersten zehn Jahre abschreiben. Auch für Bestandsimmobilien gibt es attraktive Abschreibungsmodelle.
Zusätzlich gibt es staatliche Förderprogramme mit günstigen Finanzierungen. Die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) bietet zinsvergünstigte Darlehen, die den Einstieg in diese Kapitalanlage erleichtern. Teilweise haben Bauträger bereits frühzeitig KfW-Konditionen festgeschrieben, sodass derzeit Pflegeimmobilien angeboten werden, bei denen ein Kredit über 150.000?Euro zu einem Zinssatz von nur 1,03?Prozent erhältlich ist. Anleger profitieren also nicht nur von stabilen Einnahmen, sondern auch von steuerlichen Vorteilen.
Über Nico Niemeier
Diplom-Kaufmann Nico Niemeier ist erfahrener Investor im Bereich Pflegeimmobilien und ehemaliger Banker der Deutschen Bank. Er bietet fundierte Beratung bei der Auswahl und Finanzierung von Pflegeimmobilien, basierend auf umfassender Marktkenntnis und langjähriger Expertise.
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