Nachhaltigkeit spielt längst auch im Bauwesen eine große Rolle. Ein wichtiges Pilotprojekt stellt ein in Holzbauweise zu errichtender Netto-Markt im Lappersdorfer Ortsteil Kareth dar. In Furth im Wald legte die Firma nun nach und erbaute einen weiteren Netto aus Holz.
Der Investor und Projektentwickler RATISBONA Handelsimmobilien aus Regensburg baut im oberpfälzischen Markt Lappersdorf einen einzigartigen Netto Marken-Discount (Netto). Dieser ist deutlich nachhaltiger als bisherige Märkte, u.a. aufgrund seiner Bauweise und seines Begrünungskonzepts. Beides setzt RATISBONA Handelsimmobilien in Lappersdorf zum ersten Mal um.
Netto-Discounter in Holzbauweise als Pilotprojekt für mehr Nachhaltigkeit in Bau und Betrieb
Bei einem Baustellentag auf dem rund 6.000 m2 großen Grundstück im Pfälzer Weg 44 stellte das Unternehmen das Konzept nun näher vor.
Der Neubau im Lappersdorfer Ortsteil Kareth, zu dem auch eine Bäckerei mit Café, ein Schreibwarenladen und 70 kostenfreie Stellplätze gehören, wird 1.840 Quadratmeter umfassen. Rund 1.740 Quadratmeter davon entfallen auf den Netto samt Bäcker. Der neue Discounter hält somit künftig 435 Quadratmeter mehr als der alte Markt am gleichen Standort vor. Die Bestandsimmobilie wurde im Mai abgerissen. Die Neueröffnung ist für Herbst 2019 geplant.
Mit dem Projekt entsteht in der Geschichte des Lebensmitteldiscounters weltweit zum ersten Mal ein Markt komplett in Holzbauweise. Sowohl die Tragkonstruktion als auch die Wände werden aus Holz und damit aus einem nachwachsenden Rohstoff angefertigt. Obwohl die Wände im Vergleich zu herkömmlichen Bauten dünner sind, ist die Wärmedämmung durch den Einsatz von Holz besser.
Bei dieser Bauweise verkürzt sich zudem die Bauzeit gegenüber herkömmlichen Verfahren deutlich. Darüber hinaus können bei einem etwaigen Betreiberwechsel Zwischenwände künftig leichter versetzt und damit die Flächennutzung flexibel verändert werden.
Offene Deckenkonstruktion des RATISBONA-Bauprojektes ist besonders materialsparend
Neben der Holzbauweise zeichnet sich der Netto durch eine offene Deckenkonstruktion aus: Im Verkaufsraum und Lagerbereich werden die Gewerke wie Heizung, Lüftung und Elektronik in Sichtinstallation ausgeführt. So lassen sich der Materialverbrauch beim Bau reduzieren und im Falle eines späteren Betreiberwechsels aufwendige Entsorgungs- oder Umbaumaßnahmen vermeiden.
Der Lappersdorfer Bürgermeister Christian Hauner sagt: „Wir freuen uns sehr, dass sich Netto am bewährten Standort vergrößert und den Lappersdorfern künftig ein noch moderneres, vielseitigeres Einkaufserlebnis bietet. Das Thema Nachhaltigkeit ist für uns als Gemeinde sehr wichtig. Auch deshalb unterstützen wir dieses besondere Projekt nach Kräften. Die Zusammenarbeit mit RATISBONA Handelsimmobilien ist hervorragend. Wir sind schon sehr gespannt auf das Ergebnis.“
Stefan Bock, Leiter Projektentwicklung Süd bei RATISBONA Handelsimmobilien, resümiert: „Der Bau und Betrieb von Immobilien ist sehr ressourcenintensiv. Deshalb beschäftigen wir uns mit Nachdruck mit Möglichkeiten, beides nachhaltiger zu gestalten. Das Pilotprojekt in Lappersdorf ist nicht nur für die Gemeinde, sondern auch für uns ein ganz Besonderes, da wir hier erstmals verschiedene neuartige Ansätze kombinieren. Wir sind sicher, dass davon am Ende alle profitieren: Die Lappersdorfer, der Betreiber und die Umwelt.“
„Smart Green Keeping“-Konzept reduziert Pflegeintensität der Außenanlagen
Auch bei der Gestaltung der Außenanlage steht die Nachhaltigkeit im Fokus. So wird erstmals das ressourcenschonende Begrünungskonzept „Smart Green Keeping“ umgesetzt. Gemeinsam entwickelt wurde es von RATISBONA Handelsimmobilien und dem Regensburger Landschaftsarchitekten Richard Weidmüller. Die Fakultät Landschaftsarchitektur der Technischen Hochschule Weihenstephan unter Leitung von Prof. Dr. Swantje Duthweiler begleitete das Projekt auf wissenschaftlicher Seite.
Durch eine Mischbepflanzung mit Stauden soll die Pflegeintensität der Außenanlagen stark zurückgehen. Die ausgewählten Staudenarten sind sehr hitzebeständig und müssen deutlich seltener bewässert werden als die Bepflanzung, die üblicherweise bei Netto zum Einsatz kommt. Durch die Verwendung einer Sandkiesmischung als Vegetationsschicht und Steinmulch als Abdeckschicht wird der Entstehung von Beikräutern vorgebeugt. Auch dadurch sinkt die Pflegeintensität.
Ein weiterer – optischer wie ökologischer – Vorteil der Staudenmischpflanzen: Aufgrund der Mischung aus Früh- und Spätblühern blühen die Beete über verschiedene Jahreszeiten hinweg. Auf der Südseite des Objektes legt RATISBONA Handelsimmobilien zusätzlich eine Wildblumenwiese für Insekten an.
Sehen Sie hier ein Video von den Abbrissarbeiten bis zum aktuellen Baustand.
RATISBONA stellt zweiten Netto in Holbauweise fertig
Update 26. August 2020: Nach Fertigstellung durch den Regensburger Investor und Projektentwickler RATISBONA Handelsimmobilien hat in der bayerischen Stadt Furth im Wald der deutschlandweit zweite NETTO Marken-Discount in Holzbauweise eröffnet. Der Discounter in der Von-Müller-Straße 8 wurde in rund zehn Monaten Bauzeit realisiert. Alle tragenden Teile des neuen Gebäudes wie das Dach und die Wände wurden dabei aus Holz gefertigt. Der neue Netto in Furth im Wald umfasst rund 1.050 Quadratmeter Verkaufsfläche. Zum Markt gehört neben einer Bäckerei samt Café auch eine Metzgerei. Auf dem etwa 5.300 Quadratmeter großen Gelände stehen den Besuchern künftig 63 kostenfreie Pkw-Stellplätze zur Verfügung.
Karl Heinz Mayerhöfer, Projektleiter bei RATISBONA Handelsimmobilien, erklärt: „Die angewandte Holzbauweise bietet viele Vorteile. Als Rohstoff zum Bauen eignet sich Holz nicht nur, weil es nachwächst, sondern auch, weil es durch seinen hohen Vorfertigungsgrad im Vergleich zu Beton schneller und mit weniger Aufwand verarbeitet werden kann. Dadurch lässt sich die Bauzeit bei einem solchen Projekt im Vergleich zu einem konventionellen Bau um bis zu zwei Monate verkürzen. Das erspart den Anwohnern Staub und Lärm und der Betreiber kann früher eröffnen.“
Das verwendete Holz hat RATISBONA Handelsimmobilien aus nachhaltiger deutscher Forstwirtschaft bezogen. Insgesamt wurden etwa 200 Kubikmeter Fichte und Kiefer verbaut. Da Holz Wärme und Natürlichkeit ausstrahlt, sorgt der Einsatz dieses Rohstoffs zudem für mehr Einkaufskomfort. Modernste Lüftungs- und Kältetechnik zur Wärmerückgewinnung ermöglichen darüber hinaus einen energieeffizienten Betrieb. Nachhaltigkeit gilt auf für den Außenbereich: So wurden 14 sogenannte „Klimabäume“ der Feldahornsorte Elsrijk mit reduziertem Wasserbedarf gepflanzt und hinter dem Markt wurde eine Wildblumenwiese für Insekten angelegt.