Gemeinsam mit Dresdens Baubürgermeister Stephan Kühn startete die Deutsche Wohnen Mitte Mai 2021 mit dem symbolischen ersten Spatenstich eines der größten Bauprojekte in der Dresdner City: das Neubauprojekt Schützengarten. Innerhalb von drei Jahren soll ein Wohnquartier mit 479 Wohnungen entstehen. Wir berichten über den Baufortschritt, der sich für einige Bauteile bereits dem Ende zuneigt.
Gemeinsam mit Dresdens Baubürgermeister Stephan Kühn hat die Deutsche Wohnen am 19. Mai 2021 mit dem symbolischen ersten Spatenstich den Bau ihres Neubauprojektes Schützengarten gestartet. In den kommenden drei Jahren entsteht unweit des historischen Zentrums ein Wohnquartier mit 479 Wohnungen, Grünflächen, einem Spielplatz sowie Quartierspark. Im Frühjahr 2024 sollen die ersten Mieter einziehen.
Neues Viertel Schützengarten bringt Dresden Wohn- und Gewerbeflächen
In dem sich an der historischen Stadtstruktur orientierenden neuen Viertel zwischen Könneritz-, Jahn- und Laurinstraße baut die Deutsche Wohnen insgesamt 23 Häuser mit 479 Wohnungen – davon mehr als ein Viertel barrierefrei – und schafft auf einer Fläche von rund 2.200 Quadratmetern Raum für Gewerbetreibende. 21 der entstehenden Wohnungen werden gefördert, für 1- und 2-Personenhaushalte bis zu 4-Personenhaushalten. Im künftigen sogenannten Torhaus werden rund 80 barrierefreie und teilweise rollstuhlgerechte Wohnungen für Betreutes Wohnen ihren Platz finden. Alle Gebäude gruppieren sich als Blockrandbebauung um drei begrünte Innenhöfe. Das Projekt sieht außerdem drei Tiefgaragen mit rund 900 Fahrrad- und 190 Pkw-Stellplätzen inklusive E-Ladestationen vor.
Ästhetisch, architektonisch hochwertig und nachhaltig: Das neue Stadtquartier für Dresden
Stephan Kühn, Beigeordneter für Stadtentwicklung, Bau, Verkehr und Liegenschaften der Landeshauptstadt Dresden: „Der Schützengarten liegt im Herzen der Dresdner Altstadt. Zwinger, Semperoper und Heinz-Steyer-Stadion sind in zehn bis 15 Minuten zu Fuß zu erreichen. Verkehrsgünstig gelegen am S-Bahnhof Dresden Mitte und einer Straßenbahnhaltestelle vor der Haustür. Dies erlaubt urbanes Wohnen mit individueller Mobilität, die auch ohne eigenes Auto auskommt. Eine solche Lage verpflichtet den Bauherren auch mit Blick auf die Baukultur in Dresden. Diese Erwartung hat die Deutsche Wohnen SE erfüllt: Sie haben ein Werkstattverfahren mit mehreren Architekten durchgeführt, um den bestmöglichen Entwurf zu erhalten. Den ersten Platz belegten Nöfer Architekten aus Berlin." Laut Henrik Thomsen, Chief Development Officer (CDO) der Deutsche Wohnen SE, ist ein ästhetisches und architektonisch hochwertiges Quartier das Ziel.
Besonderen Wert legt die Deutsche Wohnen auf Nachhaltigkeit sowohl in der Planung als auch im Bau. Um beispielsweise Ressourcen und Energie zu sparen wird am Standort zuvor abgebrochener und zerkleinerter Beton für die Baugruben und den Straßenbau im Quartier wiederverwendet. Das gesamte Projekt wird zudem durch die Deutsche Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen (DGNB) begleitet und nach Fertigstellung zertifiziert.
Baustart für das Wohnquartier Schützengarten
Der offizielle Baustart am 19. Mai 2021 markiert einen wichtigen Meilenstein für das Neubauprojekt Schützengarten, dessen Name auf die ursprüngliche Nutzung als Betätigungsfeld für Schützengesellschaften bis ins 19. Jahrhundert verweist. Zuletzt standen hier die ehemaligen DDR-Bürogebäude des VEB Energiebau Radebeul. Bereits seit 2018 hat die Deutsche Wohnen umfangreiche bauvorbereitende Arbeiten auf dem Gelände durchgeführt. Der Rückbau der vormaligen Bürohochhäuser, Bunkeranlagen und Vorkriegsbauten wurde mittlerweile abgeschlossen.
Mit ihrem Neubauengagement in den Städten trägt die Deutsche Wohnen der hohen Wohnungsnachfrage Rechnung. Gemeinsam mit ihrem strategischen Partner QUARTERBACK Immobilien AG errichtet sie in den kommenden Jahren rund 18.000 Wohnungen insbesondere in den Metropolregionen Berlin, Dresden/Leipzig, München und Stuttgart. In Dresden entstehen aktuell weitere rund 300 Wohnungen in den Projekten Johannquartier in der Dürerstraße sowie Annenquartier in der Clara-Zetkin-Straße.
Neubauquartier Schützengarten: Mit LEAN Construction sicher zum Ziel
Update vom 06. September 2023: Auf rund 19.000 Quadratmetern Grund errichtet die PORR Hochbau Region Ost, Standort Dresden, als Generalunternehmerin für den Bauherrn BauBeCon Wohnwert GmbH (Teil der Deutsche Wohnen Gruppe) bis 2024 das Wohnquartier Schützengarten. Die PORR-Tochter Stump-Franki Spezialtiefbau war für die Herstellung von Baugrube und Baugrubenverbau verantwortlich.
63.902 Quadratmeter BGF, 36.670 Quadratmeter Wohnfläche, 13 Gebäude in drei Blöcken mit insgesamt 23 Aufgängen – das Projekt Schützengarten stellt Projektleitung und Baustellenteams allein wegen seines Umfangs vor zahlreiche Herausforderungen in puncto Termin- und Budgettreue sowie der Logistik. Mithilfe von LEAN Construction Management (eine Methode zur effizienteren Baustellenplanung und -organisation in Bauprojekten, die die Bauprozesse von der Planung bis zur Ausführung optimiert) wird sichergestellt, dass alle Termine in der entsprechenden Qualität eingehalten werden. Die Prozesse werden schneller und effizienter. Darüber hinaus ist die transparente Kommunikation mit allen Beteiligten während der gesamten Bauphase gewährleistet.
Das Areal befindet sich in bester innerstädtischer Lage, angrenzend an Könneritzstraße, Laurinstraße, Schützenplatz, Schützengasse und Jahnstraße. Die Gebäude sind um drei begrünte Innenhöfe angeordnet, ein zentraler Quartiersplatz an der Stelle des historischen Schützengartens dient als grüne Oase, Begegnungsort und Spielplatz. Er bietet einen wunderbaren Blick auf das historische Schießhaus aus dem 18. Jahrhundert – eines der wenigen Überbleibsel der ländlichen Bausubstanz, die das Bild der Wilsdruffer Vorstadt bis ins frühe 20. Jahrhundert bestimmte. Namensgebend für das Quartier ist der Schützenplatz.
Gebäudefassade aus verschiedenen Architekturentwürfen
Ein großes Ziel ist, die vorhandenen Reste der historischen Bebauung als Impulsgeber zu nutzen. In Anlehnung an die frühere geschlossene Bauweise sah das Konzept des Berliner Büros Nöfer Architekten eine Blockrandbebauung entlang der anliegenden Straßen sowie eine an die benachbarten, denkmalgeschützten Bestandsbauten anbindende Höhenentwicklung und Fassadengestaltung vor. Die konkreten Entwürfe steuerten unterschiedliche Architekturbüros bei, um gestalterische Varianzen zu gewährleisten.
Die Blockrandbebauung gliedert sich in drei Blöcke. Die den Hauptstraßen zugewandten Fassaden werden mit Klinkerriemchen in einem für Dresden typischen Farbton verkleidet. Entlang der Schützengasse werden die Gebäude in Richtung der niedrigeren Bestandsbebauung gestaffelt. Drei neue Straßen, die sich an historischen Plänen orientieren, erschließen das Quartier.
Im Bauteil A hat der Innenausbau gemäß LEAN-Plan begonnen. Die Fertigstellung ist für September 2024 vorgesehen. Auch im Bauteil C läuft der Innenausbau auf Hochtouren. Erste Wohnungen sind bereits fertiggestellt. Im Mai 2023 wurden die Fassadengerüste an den ersten Häusern im Bauteil C bereits abgerüstet. Die Übergabe des Bauteils ist für März 2024 vorgesehen.
Nachhaltigkeitsgedanke bestimmt das Projekt
Das Quartier Schützengarten wird von der Deutschen Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen (DGNB) mit dem Ziel einer DNGB-Gold-Zertifizierung begleitet. Von der energieeffizienten und mobilitätsfreundlichen Planung über den umweltfreundlichen Abriss bis zur ressourcenschonenden Bauausführung bestimmt der Nachhaltigkeitsgedanke das Projekt. Rund 80 Prozent der Dachflächen sind mit PV-Anlagen ausgestattet. In den Tiefgaragen werden mehr als 50 E-Auto-Ladestationen und 950 Fahrrad-Stellplätze bereitgestellt. Zusätzlich werden in den Außenbereichen weitere 70 Fahrradabstellmöglichkeiten entstehen.
Vor Baubeginn mussten zwei achtgeschossige Bürogebäude und die Kantine des ehemaligen VEB Energiebau Radebeul samt Betonbunker aus den 1980er Jahren abgerissen werden. Die aus dem Abbruch gewonnenen rund 4.300 Tonnen Betonteile wurden für die Verfüllung der Baugruben und den Straßenbau wiederverwendet.