Pankow reagiert mit dem Neubau von Schulen im Bezirk auf seine stetig steigenden Schülerzahlen. Im Rahmen der Berliner Schulbauoffensive werden insgesamt 450 neue Grundschulplätze an drei Standorten in zeitsparender Modulbauweise realisiert.
Die IGP Ingenieur AG, eine Tochter der IGP Advantag AG, hatte im Jahr 2018 in öffentlichen Ausschreibungen der Bezirke Pankow und Friedrichshain-Kreuzberg den Zuschlag für die bezirksweiten Standortevaluierungen einschließlich der Erstellung eines schulbaulogistischen Gesamtkonzepts zur Schaffung temporärer Schulplatzkapazitäten erhalten. Die Untersuchungsergebnisse wurden in einem Masterplan, dem bezirklichen Schulnetzwerkplan, zusammengefasst. Aus diesem ergeben sich räumlich und zeitlich koordiniert alle notwendigen Schulbaumaßnahmen, die nun sukzessiv baulich umgesetzt werden.
Modulare Schulergänzungsbauten als Reaktion auf steigende Schülerzahlen in Pankow
Den Start machten jetzt modulare Schulergänzungsbauten für jeweils 150 Schulkinder an den drei Pankower Grundschulen Elizabeth-Shaw-Grundschule, Grundschule Am Hohen Feld und Arnold-Zweig-Grundschule, die allesamt bis zum Sommer fertiggestellt werden. Der Baustart erfolgte am 13. Januar 2021 mit der Aufstellung der Module für den ersten Ergänzungsbau an der Grundschule Am Hohen Feld im Ortsteil Karow. Generalplaner der Maßnahme ist die Arbeitsgemeinschaft bauplanung plauen gemeinsam mit der IGP Ingenieur AG.
„Als Modulbau werden im Werk seriell vorgefertigte Raumzellen mit tragenden Stahl- oder Holzrahmen bezeichnet, die auf die Baustelle geliefert und dort neben- und übereinander gestapelt werden. So steht der Rohbau mit Fenstern und Dach innerhalb weniger Tage und auch der Innenausbau ist teilweise schon vorhanden. Am ersten Standort hat die Montage nur drei Tage benötigt“, erklärt Stefan Matthys, projektleitender Architekt bei der IGP Ingenieur AG.
Modulbauweise ermöglicht Bauzeiten von gerade einmal fünf Monaten
Die kompakten modularen Ergänzungsbauten sind zweigeschossig und werden aus 20 Raummodulen zusammengesetzt. Sie bestehen aus sechs Stammgruppenräumen mit je 61 Quadratmern und den zugehörigen Teilungs- und Funktionsräumen. Alle drei Ergänzungsbauten entstehen nach identischem Baumuster und bieten flexible räumliche Kapazitäten für einen ganzen Klassenzug. Einschließlich Innenausbau, Haustechnik und Freianlagen beträgt die Gesamtbauzeit insgesamt nur fünf Monate. Der Unterricht in den neuen Schulergänzungsbauten soll bereits nach den Sommerferien beginnen.
„Wir haben die modularen Ergänzungsbauten für einen nachhaltigen temporären Einsatz geplant. Die Einheiten sind demontierbar und können nach ihrer vorgesehenen Erstnutzungsdauer von fünf Jahren leicht an andere Standorte versetzt werden. Dafür haben wir auf eine belastbare Bauart, entsprechende räumliche Qualitäten sowie eine kompakte Bauform mit geringem Grundflächenbedarf geachtet. Im Rahmen der Berliner Schulbauoffensive sollen die Module mehrfach ressourcenschonend wiederverwendet werden, gegebenenfalls auch als KiTa. Die modularen Schulergänzungsbauten ermöglichen es dem Bezirk, kurzfristig und variabel auf zusätzliche Raumbedarfe zu reagieren, der sich bei Sanierungen des Schulbestandes und durch stetig steigende Schülerzahlen ergibt. Die Bestückung weiterer Standorte ist bereits fest eingeplant“ erläutert Matthys.