Mit der umfassenden Sanierung von 228 Wohnungen in der denkmalgeschützten „Seehaus-Siedlung“ hat die Wohnungsbaugenossenschaft "Aufbau" Strausberg eG attraktiven Wohnraum geschaffen und das Stadtbild aufgewertet. Dafür wurde die Genossenschaft am 26. August 2022 von BBU-Vorständin Maren Kern und Rainer Genilke, Staatssekretär im Ministerium für Infrastruktur und Landesplanung, mit dem Qualitätssiegel „Gewohnt gut – fit für die Zukunft“ ausgezeichnet.
Von 2013 bis 2020 hat die Wohnungsbaugenossenschaft „Aufbau“ die großflächige „Seehaus-Siedlung“ in direkter Seelage aufwändig saniert und Wohnraum für alle Generationen in Strausberg geschaffen. Das weitläufige Areal ist durchgrünt und mit großen Innenhöfen ausgestattet. Bei der energetischen Sanierung der Gebäude aus den 1950er-Jahren wurde insbesondere auf den Denkmalschutz geachtet. Bei den Bestandsmieten liegen die aktuellen Nettokaltmieten nach Abschluss der Maßnahme bei 6,25 Euro pro Quadratmeter.
Ausgezeichnet: Das sanierte Flächendenkmal „Seehaus-Siedlung“
Die WBG-„Aufbau“-Vorstandsmitglieder Carsta Göring und Frank Wessel bei der Entgegennahme der Auszeichnung für das Projekt: „Das Quartier 'Seehaus-Siedlung' liegt am nördlichen Einfallstor in die Stadt. Es handelt sich um ein Flächendenkmal mit insgesamt 228 Wohnungen in 26 Häusern. Das Ensemble mit Gebäude und Außenanlagen gilt als erste zusammenhängende Offizierssiedlung der DDR und sollte in seiner Gesamtheit erhalten werden.“
Durch die Sanierung habe laut den Vorstandsmitgliedern das gesamte Gelände eine umfassende Aufwertung erfahren: „Das Areal bietet nun allen Generationen grünen Lebensraum und den Besuchern der Stadt ein würdiges Bild. Das Areal mit seinen großzügigen Innenhöfen wurde mit grün umrandeten Begegnungsinseln für die Mieter aufgelockert und in der Fläche zwei Spielplätze errichtet. Die Wegebeziehungen wurden erweitert und befestigte Sommerwege gepflastert, zahlreiche Bäume und Hecken gepflanzt und Pflanzstreifen für die Mieterschaft angelegt.“
Hochwertige bauliche Ausstattung im Einklang mit dem Denkmalschutz
Im Jahr 2012 wurde ein ganzheitliches Konzept entwickelt, das den vorhandenen verschiedenen Bautypen und Bauweisen in der Siedlung Rechnung trägt. Dieses wurde mit der Unteren Denkmalschutzbehörde in seiner Gesamtheit und den jeweiligen Abschnitten abgestimmt. Alle architektonischen Besonderheiten der Häuser konnten wieder hergestellt werden. Dazu zählen:
- Einige Eingangsportale mit Travertinsäulen,
- unterschiedlich gestaltete Fensterbänke aus Beton oder Naturstein mit und ohne abstützenden Schmuckelementen,
- die vorgefundenen Gurtgesimse,
- das filigran gestaltete Gesims am Dach,
- die französischen Balkone mit den Eisengeländern und Schmuckkugeln und vieles mehr.
Komplettiert wurde die Neugestaltung der Wohnhäuser durch die Modernisierung der Außenflächen für eine familiengerechte und barrierearme Nutzung. Dazu gehören auch drei neue Servicehäuser, die nicht nur die Müllplätze für die Mieter bündeln, sondern unter anderem auch E-Scooter aufnehmen.
Aufwändige energetische Sanierung soll Kosten senken
Zuvor bestand laut den beiden Vorstandsmitgliedern auch Handlungsbedarf beim energetische Zustand der Objekte: „Durch die Kleinteiligkeit der Gebäude waren die Verbräuche an Heizenergie exorbitant hoch und führten zu einer tatsächlichen zweiten Miete mit warmen Betriebskosten. Ein Ziel war daher die energetische Sanierung der Objekte mit nachhaltiger Reduzierung des CO2-Ausstoßes und Einsparung von Heizenergie unter denkmalrechtlichen Prämissen. Im Ergebnis sollten Einsparungen an Heizenergie von rund 30 Prozent (je nach Objektbeschaffenheit) erreicht werden.“
Ein Nebeneffekt sollte die Verhinderung von Schimmel sein und unter anderem sollten die aus der Bauzeit stammenden Versorgungsleitungen erneuert werden. Um die Häuser energetisch zu ertüchtigen, wurde ein scht Zentimeter dicker Dämmputz mit entsprechendem Oberputz aufgetragen. Die vorhandene Dachgeschossdämmung wurde ertüchtigt, eine Kellerdeckendämmung aufgespritzt und die Keller vertikal gesperrt. Alle Maßnahmen wurden mit der Unteren Denkmalschutzbehörde so abgestimmt, dass die KfW-Förderung als KfW-Effizienzhaus "Denkmal" erreicht wurde. Nach Abschluss aller Maßnahmen sparen die Gebäude nun jährlich 4.377.004 Kilogramm CO2 ein. Die Heizkosten konnten um 30 Prozent gesenkt werden.
Qualitätssiegels „Gewohnt gut“ für das Projekt „Zukunftsfit im Flächendenkmal 'Seehaus-Siedlung' in Strausberg“
In das Projekt hat die WBG „Aufbau“ von 2013 bis 2020 rund zehn Millionen Euro investiert. Davon stammen 7,5 Millionen Euro aus der KfW-Förderung „energetische Sanierung Denkmal“, rund 900.000 Euro konnten mit Kapitalmarktdarlehen gedeckt werden und rund 1,5 Millionen Euro stammen aus Eigenkapital.
BBU-Vorständin Maren Kern gratulierte: „Die Wohnungsbaugenossenschaft ‚Aufbau‘ Strausberg bietet mit der sanierten ‚Seehaus-Siedlung‘ modernes Wohnen in attraktiver Lage. Dabei hat sie eine gute Balance aus anspruchsvollem Denkmalschutz und Bezahlbarkeit gefunden. Zudem ist das Quartier barrierearm, energieeffizient und generationengerecht. Hier ist ein genossenschaftliches Vorzeige-Projekt entstanden!“
Das Qualitätssiegel „Gewohnt gut – fit für die Zukunft“ wird in der Regel sechsmal jährlich vom BBU Verband Berlin-Brandenburgischer Wohnungsunternehmen e.V. vergeben und steht unter der Schirmherrschaft von Brandenburgs Infrastrukturminister Guido Beermann. Ein in diesem Jahr bereits ausgezeichnetes Projekt im brandenburgischen Erkner haben wir Ihnen bereits vorgestellt.