Bei der SO!APART, Deutschlands größter Fachveranstaltung zu Serviced Apartments, gab es in Leipzig die aktuellen Zahlen, Daten und Fakten zu dem Segment.
„Wir haben Tempo im Segment“: Das war deutlich zu spüren bei der SO!APART, Deutschlands größter Fachveranstaltung zu Serviced Apartments. Bereits zum zwölften Mal eröffnete Initiatorin Anett Gregorius, Gründerin von Apartmentservice, mit Zahlen, Daten und Fakten. „Wir haben ein Jahr wie Kaugummi hinter uns.“ Ein Mix aus neuen Abläufen, anderen Features, notwendigen Investitionen in schwierigen wirtschaftlichen Zeiten, mehr Leisure-Gästen und der damit veränderten Customer Journey, einer eingebremsten Pipeline, weniger Business-Travellern. „Es ist jetzt Zeit für Experimente“, so Anett Gregorius. „Es ist die Zeit der Suche nach Strohhalmen und der Lust auf Optimismus.“
Die wirtschaftliche Situation: derzeit für alle herausfordernd. Das schlägt sich auch auf die Stimmung nieder. Unter den Betreibern zeigt sie eine deutliche Eintrübung: Waren 2023 noch 73 Prozent der Betreiber optimistisch, sinkt dieser Wert für 2024 auf lediglich 27,1 Prozent. Dennoch wird die Situation am eigenen Standort oft positiver bewertet, was die Resilienz der Branche zeigt.
Starke Performance trotz Widrigkeiten
Die Zahlen des Segments können sich weiterhin sehen lassen: Mit 54.900 Einheiten in 997 Häusern und einem Wachstum von acht Prozent im Vergleich zum Vorjahr zeigt sich das Segment robust. Die Auslastung bleibt mit 83 Prozent nahezu auf Vorjahresniveau, während der ADR (durchschnittlicher Tagespreis) bei 87 Euro liegt – leicht rückläufig im Vergleich zu 2023 (89 Euro). Events wie die Fußball-EM und große Konzerte von Adele oder Taylor Swift brachten 2024 eine zusätzliche Belebung.
Veränderte Gästeprofile und neue Trends
Ein klarer Trend ist die Verschiebung hin zu kürzeren Aufenthalten: Der Anteil von Aufenthalten zwischen ein bis sechs Nächten ist von 41 Prozent (2023) auf 61 Prozent (2024) gestiegen. Gleichzeitig reduziert sich der Anteil der Corporate-Kunden auf 55 Prozent – ein deutlicher Rückgang von früheren Werten über 70 Prozent. Diese Entwicklung zeigt, dass sich das Segment stärker diversifiziert und neue Zielgruppen anspricht, darunter Leisure-Gäste und Workation-Reisende.
Wachstum und Konsolidierung
Die Pipeline bleibt mit knapp über 14.000 Einheiten bis 2027 verhalten, dazu passen das gebremste Betreiberwachstum und eine geringere Anzahl neuer Marken. Übernahmen hingegen sind ein großes Thema und prägen die Marktdynamik. limehome führt weiterhin beim Thema Einheiten im Bestand an, gefolgt von Adina und Numa.
Hybrid bleibt Trumpf
Die Branche zeigt sich anpassungsfähig und experimentierfreudig. Ob Workation, Leisure, Bleisure, Short- oder Longstay – das Segment bietet Raum für alle Formen moderner Reisetätigkeit. Dennoch wird klar: Die Welt der Serviced Apartments wird sich in den kommenden Jahren stark verändern.