Das Unternehmen wird bis Ende 2022 über 35 neue Standorte in diesem Jahr eröffnen. Für die Weiterentwicklung kommen Übernahmen anderer Brands in Frage. Bei der SO!APART am 16. und 17. November in Leipzig wird Limehome dabei sein.
Ende September verkündete Limehome die Eröffnung des ersten Hauses im ungarischen Budapest für Anfang 2023. Der Neubau liegt in zentraler Lage, unweit vom Hauptbahnhof. 45 Apartments unterteilen sich in 15 Long-Stay- und 30 Short-Stay-Einheiten. Die Bandbreite reicht von klassischen Einzelapartments bis hin zu großen Drei-Zimmer-Suiten. Neben Ungarn ist der Serviced Apartment-Betreiber in fünf weiteren Ländern vertreten: in Deutschland, Österreich, Belgien, den Niederlanden und Spanien.
Paneuropäische Präsenz angestrebt
„Wir sind auf dem Weg zur paneuropäischen Präsenz“, sagt Ricky Bichel, Head of International Expansion bei Limehome. Das Unternehmen ist für seine komplette digitale Guest Journey von Buchung bis Checkout bekannt. In Osteuropa, Skandinavien und dem Vereinigten Königreich wird nach Opportunitäten geschaut. „Italien wird für uns der nächste Wachstumsmarkt. Dafür stellen wir gerade ein Team ein“, so Ricky Bichel. „Im Norden haben wir 40 Städte analysiert, die in Frage kommen.“ Neben den großen Kommunen kommen auch kleinere in Frage. „Für uns stellt das ein erhebliches Potenzial dar. Es gibt weniger Konkurrenz dort, die Mieten sind niedriger, die Zimmerpreise aber nicht. Damit erreichen wir sehr gute Margen.“
Momentan ist Limehome mit mehr als 160 Mitarbeitern und über 1.400 Suiten an über 100 Standorten vertreten. Noch in diesem Jahr gehen Häuser in Amsterdam, Villach, Steyr, Stuttgart und Düsseldorf an den Start, damit kommt Limehome auf über 35 Eröffnungen in diesem Jahr. Weiter geht es 2023 eben mit Budapest, Berlin, Mannheim, Eindhoven, Zwickau, Kassel und Wien.
„Gehen von Konsolidierung und Marktbereinigung aus“
Doch wie geht es dann, angesichts der aktuellen Situation, weiter mit der Expansion? „Das momentane Umfeld erschwert das“, sagt Ricky Bichel. „Früher konnten wir uns auf Projektentwicklungen und Konversionen konzentrieren. Diese Bereiche sind nun gefühlt tot. Wir schauen uns also mögliche Übernahmekandidaten an.“ Das Serviced Apartment-Segment sei ein junger Markt, mit vielen Playern. „Wir gehen davon aus, dass es hier eine Konsolidierung und Marktbereinigung geben wird.“ Die Krise sei dafür ein Katalysator und treffe eher die kleineren Betreiber.
Limehome sieht sich ansonsten für die Zukunft gut gerüstet: Kapital ist da, das „Angebot eines Upscale-Produktes zu Midscale-Preisen“ komme gut an und das wiederum spreche alle an. Nach Firmenangaben ist die durchschnittliche Belegungsrate bei 90 Prozent, die Average Daily Rate (ADR) liegt demnach bei durchschnittlich 125 Euro, der RevPar (Revenue per Available Room) bei 112 Euro. „Durch die komplette Digitalisierung sparen wir Kosten und die Zufriedenheit ist höher“, sagt Ricky Bichel. „In einem Hotel, in dem Mitarbeiter sind, kommt es zum Beispiel oft zu Problemen beim Checkin oder es wird eine falsche Rechnung ausgestellt. Solche Dinge können wir ausschließen.“ Das Qualitätsmanagement bei einem Remote-Konzept sei die größte Herausforderung. „Dafür haben wir Citymanager vor Ort, machen Stichproben.“