Die Leipziger Stadtbau AG entwickelt am Leipziger Johannisplatz, Ecke Talstraße ein Bürogebäude mit 11.750 Quadratmetern Fläche, das als neue Zentrale für das mitteldeutsche Vertriebs- und Servicegeschäft der Siemens AG genutzt werden wird.
Die Leipziger Stadtbau AG nahm am 2. Mai 2022 den symbolischen 1. Spatenstich vor, um am Johannisplatz, Ecke Talstraße eine seit vielen Jahren bestehende Baulücke, die zuletzt als Parkplatz genutzt wurde, zu schließen. Der Neubau mit rund 11.750 Quadratmeter Bruttogeschossfläche entsteht für die mitteldeutsche Niederlassung der Siemens AG, die die Flächen gegen Ende 2024 als Mieterin beziehen wird. Dort werden künftig die Zentrale für das mitteldeutsche Vertriebs- und Servicegeschäft sowie das regionale Ausbildungszentrum angesiedelt sein.
Nachhaltiger Bürobau für Siemens in Leipzig
Auf drei Flurstücken mit knapp 8.000 Quadratmetern entsteht der Neubau mit sechs Geschossen. Eine Tiefgarage soll die Parkraumsituation in diesem touristischen Umfeld nicht weiter verschlechtern. Mit einem Staffelgeschoss werden für die Ausbildung Konferenzräume und eine eigene Kantine errichtet. Den Abschluss des Gebäudes wird eine Dachterrasse bilden.
Der Neubau genügt neuesten technischen Anforderungen. Hinsichtlich Energie-Effizienz wird er den Standard nach KfW-40 erfüllen, benötigt also nochmals um 60 Prozent weniger Energie, als es die Normen des Gebäudeenergiegesetzes vorschreiben. Angestrebt wird eine Zertifizierung nach dem „Gold“-Standard der Deutschen Gesellschaft für nachhaltiges Bauen (DGNB). Beispielsweise werde „eine in die Fassade integrierte Photovoltaikanlage den Nutzern Strom liefern. Damit kann unser Mieter, die Siemens AG, einen nachhaltigen Beitrag gegen den Klimawandel leisten“, sagt Patrik Fahrenkamp, Vorstandsvorsitzender der Leipziger Stadtbau AG.
Lage, Lage, Lage
„Das Gebäude in dieser zentralen Lage soll Siemens in Leipzig nicht nur architektonisch ein neues Gesicht geben. Wir wollen uns in Leipzig und in der Region als zukunftsorientiertes Unternehmen präsentieren. Der Bau ist ein Zeichen für den Wandel und ein Zeichen für unseren Willen, diesen aktiv zu gestalten“, sagt Karsten Petrusch, Sprecher der Niederlassung Leipzig der Siemens AG. Das zukünftige Bürogebäude liegt in markanter Ecklage am Johannisplatz in direkter Nachbarschaft zum Grassi-Museum und ist auch für die Schulungsteilnehmer mit dem öffentlichen Nahverkehr sehr gut erreichbar (Straßenbahnlinien Nr. 4, 7,12 und 15 sowie zum Hauptbahnhof zwei Kilometer Luftlinie).
Feierliche Grundsteinlegung für neue Siemens-Büros
Update vom 24. November 2022: Nur ein reichliches halbes Jahr nach dem ersten Spatenstich wurde am 24. November 2022 der Grundstein gelegt. Zu den Gästen der Zeremonie zählte auch Clemens Schülke, Leiter des Dezernats für Wirtschaft, Arbeit und Digitales der Stadt Leipzig. Projekte wie diese seien es, die für die Anziehungskraft und das ungebrochene Wachstum des Wirtschaftsstandorts Leipzig sorgten, sagte der Bürgermeister, sicherten sie doch attraktive Arbeitsplätze in einer zentralen städtebaulichen Lage. Durch den Neubau werde überdies die letzte Baulücke gegenüber dem Grassimuseum geschlossen, was das gesamte städtebauliche Ensemble an dieser Stelle aufwerte.
Sebastian Jagiella, Vorstandsmitglied der Leipziger Stadtbau AG, dankte zunächst der Leipziger Stadtverwaltung für den schnellen und unkomplizierten Genehmigungsprozess des Vorhabens. Mit dem neuen Bürogebäude bleibe der Projektentwickler, Bauträger und Investor, der seit 1991 über 510 Objekte mit einer Nutzfläche von mehr als eine Million Quadratmeter betreut hat, seinem Unternehmensgrundsatz treu – nämlich innovative und zukunftsfähige Flächen in zentralen Bereichen der Stadt zur Stärkung einer urbanen Lebens- und Arbeitskultur bereitzustellen.
Neues Kapitel in der langen Geschichte von Siemens in Leipzig
Als Sprecher der Niederlassung Leipzig der Siemens AG freute sich Karsten Petrusch über die Auszubildenden und Nachwuchs-Fachkräfte, in deren Händen anschließend die Versenkung der Zeitdokumente im Grundstein des künftigen Gebäudes lag. „Aus dem neuen Zentrum für Vertrieb, Service und Ausbildung heraus werden sie die Zukunft von Siemens in Leipzig aktiv gestalten“, zeigte er sich überzeugt. Die Geschichte des Unternehmens reiche hierzulande 125 Jahre zurück. „Wir fühlen uns Leipzig verbunden und haben diese Stadt mitgestaltet. Das ist ein Prozess ständiger Veränderung – der Arbeitswelt, der Produkte, aber auch der Bürogebäude.“ Bei der baulichen Umsetzung stünden heutzutage Kommunikation, Kreativität und Mitarbeiterzufriedenheit mehr denn je im Fokus, sagte der Siemens-Manager. „Unsere Beschäftigten sollen sich wohlfühlen und gern hierherkommen, gerade auch aus dem Homeoffice“, fügte er augenzwinkernd hinzu.
Dass bei dem modernen Neubau auch ökologische Gesichtspunkte eine wichtige Rolle spielen, zeigt sich beispielsweise bei Photovoltaikelementen zur Solarstromgewinnung, die in die gedämmte Fassaden integriert werden. Ein Monitoring wird im Rahmen einer langjährigen Kooperation zwischen der Leipziger Stadtbau AG und der Hochschule für Technik, Wirtschaft und Kultur (HTWK) Leipzig fortwährend den CO2-Fußabdruck des Gebäudes ermitteln.
„Durch den Einsatz neuer Baustoffe für die Fassade gestaltet sich die künftige Siemenszentrale für Mitteldeutschland auch für uns als Bauunternehmen besonders spannend und lohnend“, sagte Stefan Wulff, Geschäftsführender Gesellschafter von OTTO WULFF. Das Bauunternehmen setzt auf Leipzig. Davon zeugen eine Vielzahl an Projekten in der Messestadt – vom Großvorhaben Löwitz-Quartier unweit des Hauptbahnhofs über die Errichtung zahlreicher Mietwohnungen in der Münzgasse und der Löbauer Straße unweit des Schlosses Schönefeld bis zum Johannisplatz direkt gegenüber der aktuellen Baustelle. „Leipzig liegt mir auch persönlich sehr am Herzen“, bekannte Stefan Wulff, dessen Großmutter von hier stammt und der deshalb als Kind schon zu DDR-Zeiten oft zu Besuch an der Pleiße war.
Zwei Zeitkapseln voller Dokumente
Anschließend ging es zur Zeremonie der Grundsteinlegung – diesmal sogar mit zwei Kapseln. Grund dafür war die große Zahl an Dokumenten, die eingelagert wurden. Zu ihnen zählten die obligatorischen aktuellen Ausgaben von Leipziger Tageszeitungen und verschiedene Münzen sowie Abbildungen von Euro-Banknoten ebenso wie eine Kopie der Baugenehmigung, des Grundrisses vom Erdgeschoss des künftigen Gebäudes, aber auch ein Artikel über den Spatenstich, ein Linien-Netzplan der Leipziger Verkehrsbetriebe, ein Fächerlineal sowie eine Unternehmenspräsentation der Siemens AG. Wenn die Zeitkapseln irgendwann wieder ans Tageslicht kommen, werden deren Entdecker ebenfalls Luftbilder des Grundstücks aus verschiedenen Epochen finden, aber auch eine Zeitleiste mit wichtigen Ereignissen des Jahres 2022, ein Bild, das die Erde aus dem Weltraum zeigt – und eine Kollektion von Fingerabdrücken, mit denen sich die Protagonisten der Grundsteinlegung verewigten.