„So geht Nachhaltigkeit im urbanen Raum“

„So geht Nachhaltigkeit im urbanen Raum“

„So geht Nachhaltigkeit im urbanen Raum“
Maximilians Quartier, Quelle: Groth Gruppe

In Berlin-Schmargendorf baut die Groth Gruppe 973 Wohnungen. Das Maximilians Quartier setzt neue Maßstäbe in Sachen Nachhaltigkeit. 

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Noch vor wenigen Jahren war das 4,7 Hektar große Gelände an der Schmargendorfer Forckenbeckstraße ein Teil der Kleingartenanlage Oeynhausen im Besitz der Deutschen Post. Nachdem der Kleingartenverein ein Kaufangebot über 600.000 Euro ablehnte, schlug die luxemburgische Firma Lorac zu. 2012 kaufte die Groth Gruppe das Gebiet an der Forckenbeckstraße für deutlich mehr Geld, wie Klaus Groth gegenüber der Berliner Morgenpost zu Protokoll gab. Dennoch war der Zeitpunkt günstig. „Das Projekt ist in unseren Datenbanken mit mehr als 70.000 Quadratmetern Wohnfläche eines der ganz großen Berliner Wohnungsbauprojekte, die es noch geschafft haben, realisiert zu werden, bevor die Grundstückspreise und Baukosten so sehr stark angestiegen sind“, stellt Andreas Schulten von bulwiengesa fest. 

Insgesamt steckt die Groth Gruppe 400 Millionen Euro in das Projekt. „Wir gehen bei bulwiengesa davon aus, dass in den kommenden Jahren vergleichbare Projekte nur noch an Standorten errichtet werden können, die von den Berliner Innenstadtlagen deutlich weiter entfernt liegen“, so Andreas Schulten weiter. Trotz der Nähe zur City West liegt das Quartier im Grünen: Fünf Radminuten sind es zum Volkspark Wilmersdorf, 20 Minuten zum Grunewald. 

Im Maximilians Quartiers, benannt nach dem ehemaligen Berliner Oberbürgermeister Maximilian von Forckenbeck (1821–1892), entstehen bis 2021 insgesamt 973 Wohnungen. 472 davon sind Eigentumswohnungen, 436 freifinanzierte Mietwohnungen und 65 Sozialwohnungen. Die Wohneinheiten teilen sich auf vier Blöcke auf. Bereits begonnen wurde mit dem Bau des südlichen Blockes D, der Ende 2019 fertiggestellt sein soll. Zwei Jahre später ist die Fertigstellung des nördlichen Blockes A an der Forckenbeckstraße geplant. 

Die Raumaufteilung orientiert sich an den Wohnhöfen der Wilhelminischen Kaiserzeit. So bestehen die Blöcke aus einem von Wohnhäusern umgebenen Innenhof. Während A und B eine an drei Seiten geschlossene Bebauung besitzen, gruppieren sich bei den Blöcken C und D je vier Einzelhäuser um den Hof. Im Westen passen sich fünfgeschossige Gebäude der Höhe der benachbarten Bestandshäuser an, nach Osten hin wachsen die Häuser bis auf acht Geschosse in die Höhe. Loggien und Balkone gliedern die Klinkerfassaden. 

Die gärtnerisch angelegten Außenanlagen erhalten Erholungs- und Spielplatzbereiche. Zwischen den Blöcken B und C soll ein Platz mit gastronomischen Einrichtungen und Sitzgelegenheiten eine hohe Aufenthaltsqualität bieten. Dessen Ausgestaltung ist noch Gegenstand von Verhandlungen zwischen der Groth Gruppe und dem Bezirk Charlottenburg-Wilmersdorf. WLANHotspots sorgen dafür, dass das Internet auch in den Außenanlagen genutzt werden kann. 

Im Maximilians Quartier wird es Zweibis Vierraumwohnungen geben, wobei sich die größeren Wohnungen an Familien richten. Letztere werden sich über die geplante Kita für 100 Kinder und die 28 neuen Grundschulplätze freuen. Jede Wohnung verfügt über einen eigenen Austritt. Fenster und Glastüren im Erdgeschoss sind abschließbar und besitzen elektrisch betriebene Rollläden inklusive Hochschiebesicherung. Elektrische Screens oder Raffstores sorgen standardmäßig für den Wärmeschutz im Sommer. Mehrschichtparkett mit einer 3,5 Millimeter starken Nutzschicht aus Vollholz gehören zur Standardausstattung der Wohnungen. Küche, Bad und WCs sind gefliest. Drei wählbare Designlinien garantieren eine individuelle Gestaltung der Wohnräume. 

In Sachen Nachhaltigkeit setzt die Groth Gruppe mit dem Maximilians Quartier neue Maßstäbe. Für die Energieoptimierung arbeitet sie mit der GASAG Solution Plus GmbH zusammen, die auch schon für das klimaneutrale Modellquartier Mierendorff- Insel verantwortlich zeichnete. Die Wärmeversorgung der Gebäude erfolgt mit quartiersnahen und besonders effizienten Blockheizkraftwerken auf Erdgasbasis, die auch 60 Prozent des benötigten Stromes produzieren. 

Fast alle Parkplätze und die meisten der 526 Tiefgaragenstellplätze verfügen über Aufladestationen für E-Fahrzeuge. Vorgesehen ist eine eigene ortsgebundene Carsharing- Flotte aus sechs bis zehn Fahrzeugen. Sie ist als Angebot für die künftigen Bewohner gedacht, neue Mobilitätskonzepte auszuprobieren. Die Flotte soll nach und nach vollständig auf Elektrofahrzeuge umgestellt werden. An einem geplanten Mobilitäts-Hub am nahegelegenen Heidelberger Platz kann das Carsharing-Auto abgegeben werden. Zwischen dem Heidelberger Platz und der Forckenbeckstraße wird zukünftig ein Bus verkehren. 

Henrik Thomsen, Geschäftsführer der Groth Gruppe, sagt zur Motivation des Unternehmens: „Uns fällt als Projektentwickler eine besondere Aufgabe zu. Wir bauen heute die Quartiere für morgen. Es ist uns wichtig, im Maximilians Quartier eine zukunftsweisende Infrastruktur zu schaffen. Dazu gehört die Umsetzung innovativer Konzepte im Bereich Energieversorgung, Mobilität und Konnektivität.“ 

 

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