Beim Frankfurter Immobilienkongress von IMMOCOM geht es um verschiedene Assetklassen. IMMOBILIEN AKTUELL hat ein paar aktuelle Studien zusammengefasst.
Der Frankfurter Immobilienmarkt zeigt sich im Jahr 2024 stabil und vielseitig. Trotz wirtschaftlicher Herausforderungen bleibt die Stadt ein zentraler Anziehungspunkt für Investoren und Unternehmen. Ein Flächenumsatz von rund 307.000 Quadratmetern im Bürosektor sowie ein Investmentvolumen von 1,26 Milliarden Euro in den ersten neun Monaten des Jahres unterstreichen die positive Dynamik. Dies geht aus der aktuellen Analyse von BNP Paribas Real Estate hervor. Riza Demirci, Geschäftsführer der BNP Paribas Real Estate GmbH und Leiter der Frankfurter Niederlassung, betont: „Der Blick auf die Umsatzverteilung des Flächenumsatzes verdeutlicht die auf Nutzerseite zunehmende Lagesensibilität zugunsten der zentralen beziehungsweise gut angebundenen Frankfurter Bürostandorte. In diesem Zusammenhang zeichnen die Citylagen alleine für rund 45 Prozent des Gesamtergebnisses verantwortlich.“
Logistikmarkt: Frankfurt auf der Überholspur
Auch im Logistiksektor zählt Frankfurt zu den attraktivsten Märkten Europas. Zumindest ist das die Meinung von PGIM Real Estate. Die Stadt profitiere von einer günstigen Angebots- und Nachfragedynamik, heißt es in einer aktuellen Veröffentlichung. In den Kategorien Nachfrage, Mietwachstum, Preisanpassung, Gesamterträge und Liquidität schneidet Frankfurt besonders gut ab. Lediglich das Angebot wird moderat bewertet. Ein potenzielles Risiko für den Logistiksektor ist die Verlangsamung des E-Commerce-Wachstums. Prognosen wurden im Vergleich zum Vorjahr nach unten korrigiert, da mehr persönliche Einkäufe getätigt wurden als erwartet. Dennoch bleibt der Bedarf an Logistikflächen hoch. In ganz Europa wird in den kommenden Jahren ein jährliches Einkommenswachstum von etwa drei Prozent erwartet, was für eine langfristige Stabilität im Logistikmarkt spricht.
Hotelmarkt: Erholung in Sicht
Der Hotelmarkt der Stadt zeigt nach den Herausforderungen der letzten Jahre erste Erholungstendenzen. Mit der Rückkehr internationaler Reisender und einer Zunahme an Geschäftstourismus verbessert sich die Auslastung in den Hotels der Stadt. Die Nachfrage nach hochwertigen und ESG-konformen Unterkünften steigt, was Investitionen in den Hotelmarkt wieder attraktiver macht. Riza Demirci ergänzt: „Der Hotelmarkt in Frankfurt profitiert von der wachsenden Nachfrage nach Premiumunterkünften, die sowohl auf Geschäfts- als auch auf Freizeitreisende abzielt. Dies bietet Investoren neue Chancen, insbesondere in gut angebundenen Lagen.“
Transformation der Zeil: Ein Wendepunkt für die Einkaufsstraße
Ein weiterer zentraler Punkt im Frankfurter Immobilienmarkt ist die Transformation der Einkaufsstraße Zeil. Daniel Milkus, Frankfurter Niederlassungsleiter von DIP-Gründungspartner Aengevelt, sieht hierin eine entscheidende Wende: „Die Frankfurter Zeil ist zwar seit vielen Jahren eine der meistfrequentierten Einkaufsmeilen Deutschlands, doch ihre Anziehungskraft ist stetig gesunken. Unattraktiver Mietermix, wenig einladende Außenanlagen, veraltete Gebäude und abends ein bisweilen ungemütlicher Passantenmix sind die Hauptgründe. Die Folge: Seit geschätzten 50 Jahren hat es hier nicht mehr so viele verdeckte und offene Leerstände gegeben wie aktuell.“ Doch es gibt Hoffnung. „Die Transformation ist in vollem Gange! Das ehemalige ‚Esprit-Haus‘ wird zu einem Mixed-Use Konzept entwickelt, das P&C Warenhaus plant einen innovativen Nutzungsmix, und das ehemalige Karstadt-Haus wird abgerissen, um Platz für einen Neubau zu schaffen.“ Nationale und internationale Filialisten haben diese Entwicklung bereits erkannt und prüfen eine Ansiedlung, oft als Flagship Store. „Neue Player, ein heterogener Nutzungsmix und attraktive Architektur – die Zeichen stehen gut, dass die Stadt Frankfurt wieder die Einkaufsstraße bekommt, die sie verdient.“
UBS-Studie: Rückgang des Blasenrisikos
Die Gefahr einer Immobilienblase, die 2022 noch als hoch eingestuft wurde, hat laut dem aktuellen Global Real Estate Bubble Index 2024 der UBS deutlich abgenommen. Die Kaufpreise sind inflationsbereinigt um rund 20 Prozent gegenüber ihren Höchstständen gesunken, was den Markt attraktiver macht. „Die Stadt bleibt sowohl für Investoren als auch für potenzielle Eigenheimbesitzer attraktiv“, heißt es in der UBS-Studie.
Der Frankfurter Immobilienkongress findet am 12. November 2024 statt.