Die Stadt Leipzig ist als Wohn- und Arbeitsort gefragt und erfreut sich einer immer größer werdenden Beliebtheit. Das spüren auch Immobiliensuchende. Die Preise für Wohneigentum stiegen in den letzten Jahren kontinuierlich an, wie eine aktuelle Analyse von McMakler für das erste Halbjahr 2019 im Vergleich zum ersten Halbjahr 2018 zeigt. Zusätzlich hat McMakler die Ausweichbewegungen in den Leipziger Speckgürtel analysiert. Alle Ergebnisse finden Sie fortfolgend.
Zentrale Lage kostet in Sachsens größter Stadt: Im Leipziger Stadtbezirk Mitte müssen Kaufinteressenten mit durchschnittlich 3.009,56 Euro pro Quadratmeter am tiefsten in die Tasche greifen. Mit etwas Abstand folgen die Bezirke Südwest mit 2.483,75 Euro pro Quadratmeter und Nord mit 2.457,35 Euro pro Quadratmeter. Der durchschnittliche Quadratmeterpreis in den Bezirken Mitte und Südwest steigt um lediglich 1,64 Prozent beziehungsweise 1,46 Prozent. Auffällig ist, dass damit die beiden teuersten Bezirke in Leipzig, Mitte und Südwest, die niedrigsten Preisanstiege im gesamten Ranking verzeichnen. Im Bezirk Nord hingegen, klettern die Preise mit 7,77 Prozent am zweithöchsten. Das verwundert wenig: Die größten Arbeitgeber Leipzigs wie BMW, Porsche und DHL haben sich am nördlichen Stadtrand angesiedelt.
Günstigste Immobilienpreise in Südost und Leipzig-Ost
Am günstigsten lässt sich Wohneigentum in den Stadtteilen Südost und Ost erwerben. Dort zahlen Kaufinteressenten 2.117,30 Euro pro Quadratmeter beziehungsweise 2.123,46 Euro pro Quadratmeter. Obwohl Südost die niedrigsten Quadratmeterpreise im Ranking aufweist, belegt dieser Bezirk mit satten 7,81 Prozent Platz eins der höchsten Preissteigerungen in Leipzig. "Der hohe Anstieg in Südost ist ein deutliches Signal für eine Ausweichbewegung seitens der Kaufinteressenten in bis dato erschwinglichere Gegenden", erklärt Lukas Pieczonka, Gründer und Geschäftsführer von McMakler. Auch im Osten erhöhen sich die Preise, wenn auch nur um 4,41 Prozent. Laut Pieczonka wird der Preistrend in den kommenden Jahren weiter nach oben gehen: "Geographisch gesehen ist der Osten Leipzigs optimal ans Zentrum sowie an den Norden angebunden. Besonders die Gegend um die Eisenbahnstraße könnte durch entsprechendes Quartiermanagement seitens der Politik in den nächsten Jahren einen regelrechten Boom erleben - ähnlich wie wir es vom Berliner Bezirk Kreuzberg kennen."
In Nordost und West legen die Quadratmeterpreise deutlich zu
Im breit aufgestellten Mittelfeld des Kaufpreis-Rankings befinden sich die Stadtbezirke Alt-West, West, Süd sowie Nordwest und Nordost. Im Bezirk Alt-West zahlen Kaufinteressenten durchschnittlich 2.341,97 Euro pro Quadratmeter, in West 2.280,07 Euro pro Quadratmeter und in Süd 2.270,87 Euro pro Quadratmeter. Etwas günstiger sind die Preise für Wohneigentum in den Stadtbezirken Nordwest mit 2.237,48 Euro pro Quadratmeter und Nordost mit 2.207,12 Euro pro Quadratmeter. Im Gesamtvergleich verzeichnen die Bezirke Süd und Nordwest mit 2,79 Prozent und 3,39 Prozent gemäßigte Preisanstiege.
Anders sieht das in den Stadtteilen Nordost und West aus: Hier legen die Quadratmeterpreise um 6,68 Prozent beziehungsweise 7,24 Prozent zu. Der Bezirk West weist damit die dritthöchste Preissteigerung im Ranking auf, direkt gefolgt von Nordost. "Der Bezirk Nord ist aufgrund seiner Nähe zu den prominenten Arbeitgebern der Stadt sehr begehrt, aber damit auch teuer. Kaufinteressenten weichen daher in angrenzende Bezirke nordöstlich von Leipzig aus", erklärt Lukas Pieczonka. Auch für den Preisboom im Westen von Leipzig hat der Immobilienexperte von McMakler eine Antwort: "Grund ist die unmittelbare Nähe zum Naherholungsgebiet Kulkwitzer See. Zudem hat der Bezirk West in den letzten Jahren sein Kultur- und Freizeitangebot immens ausgebaut und verfügt über eine sehr gute Infrastruktur."
Grafik: Immobilienpreise in Leipzig
Ausweichbewegung in den Leipziger Speckgürtel: Regionen im Süden und Osten boomen
Wenn der Wohnraum in Leipzig knapper und teurer wird, werfen Kaufinteressenten natürlich immer öfter einen Blick ins Umland. Die Ausweichbewegung ist dort bereits spürbar: In insgesamt neun von 22 Regionen steigen die Immobilienpreise um über fünf bis knapp unter zehn Prozent. Die drei Spitzenreiter des Leipziger Speckgürtels sind Markkleeberg (2.690,87 Euro pro Quadratmeter) im Süden, Großpösna (2.379,94 Euro) im Südosten sowie Borsdorf (2.093,96 Euro) im Osten. Dicht dahinter liegen zwei weitere Ost-Regionen: In Taucha kostet der Quadratmeter im Durchschnitt 1.942,59 Euro und in Brandis 1.926,67 Euro. Auffällig ist, dass Markkleeberg sowie Brandis zu den fünf teuersten Regionen im Leipziger Umland gehören, die Preise im Vergleich zum ersten Halbjahr 2018 jedoch nur um 0,30 Prozent beziehungsweise 0,23 Prozent ansteigen.
Die höchsten Preisanstiege verzeichnen die Regionen Zwenkau mit 9,86 Prozent und Schkeuditz mit 9,75 Prozent. Dahinter folgen die Regionen Jesewitz/Eilenburg/Doberschütz/Zschepplin und Belgershain/Naunhof. Dort klettern die Preise im Vergleich zum ersten Halbjahr 2018 um 8,66 Prozent auf 1.214,95 Euro pro Quadratmeter beziehungsweise um 8,17 Prozent auf 1.681,48 Euro pro Quadratmeter. Zu den günstigsten Umland-Regionen Leipzigs gehören Neukieritzsch, Kitzscher, Groitzsch und Trebsen/Mulde. In allen vier Regionen gibt es noch Wohneigentum für unter 1.100 Euro pro Quadratmeter. Interessant hingegen sind die Preisanstiege dieser Regionen. Während sich die Immobilienpreise in Trebsen/Mulde um 2,68 Prozent und in Groitzsch um nur 0,54 Prozent nach oben entwickeln, sind es in Kitzscher 5,15 Prozent und in Neukieritzsch sogar 6,58 Prozent. Auffällig ist auch, dass in nur einer von insgesamt 22 Leipziger UmlandRegionen die Immobilienpreise gegenüber dem Vorjahreszeitraum sinken. In Machern, östlich von Leipzig gelegen, kostet der durchschnittliche Quadratmeter aktuell 1.658,54 Euro. Das sind 1,48 Prozent weniger als noch im ersten Halbjahr 2018.
Grafik: Immobilienklima im Speckmantel von Leipzig
Die Datenerhebung von McMakler basiert auf einer Auswertung inserierter Kaufangebote für Häuser und Wohnungen (nur Bestandsbauten, Baujahr bis 2017) verschiedener Immobilienportale für das erste Halbjahr 2019 und das erste Halbjahr 2018. Da sich jede Immobilie im Baujahr, der Wohnlage und Ausstattung unterscheidet, sind diese Immobilienpreise keine Grundlage für eine exakte Berechnung des Quadratmeterpreises, sondern dienen als Orientierung.