Aus "Kompott-Bude" in Stendal wird generationenübergreifende Wohnanlage

Aus "Kompott-Bude" in Stendal wird generationenübergreifende Wohnanlage

Aus "Kompott-Bude" in Stendal wird generationenübergreifende Wohnanlage
So sieht die neue Wohnanlage aus. Copyright: ct-press

Neues Leben in der „Kompott-Bude“: Seit 2017 wurde dort gebaut. Die Altmark Vermögensverwaltung GmbH (AVV) ließ aus der alten Konservenfabrik eine moderne Wohnanlage entstehen.

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Rund 25 Jahre lang standen die Gebäude leer. Ende 2016 erwarb die Altmark Vermögensverwaltung GmbH (AVV) das Areal. Wenige Monate später war Baubeginn. Zunächst galt es, das Areal von Unrat zu befreien und Baufreiheit zu schaffen. Dabei kam manch Skurriles aus DDR-Zeiten zu Tage. In einigen Räumen war der Boden mit Senfkörnern bedeckt. Schließlich wurden dort viele Jahre lang Konserven produziert. Auch Parolen zum 1. Mai, dem Kampftag der Arbeiterklasse, fanden sich.

OGEMA-Gelände in Stendal wird moderne Wohnanlage

Die Arbeiten seien weitgehend problemlos über die Bühne gegangen und eine vierjährige Bauzeit normal. „Ohne Corona wären wir vielleicht ein halbes Jahr früher fertig geworden“ sagt Bauherr Ricardo Henkelmann. Altlasten kamen in dem einstigen Lebensmittelbetrieb zum Glück nicht zu Tage. Nur aus der geplanten Tiefgarage wurde aus technischen Gründen nichts. Für die Fahrzeuge der Mieter werden auf dem Hof Abstellmöglichkeiten geschaffen. Auch an den Nachwuchs ist gedacht. Auf dem insgesamt rund 23.000 Quadratmeter großen Gelände entsteht ein Kinderspielplatz.

Galerie: Einblicke in die Wohnanlage in Stendal

 

Genehmigung für Pflegeeinrichtung steht noch aus

Mit den zuständigen Ämtern habe er sich zusammengerauft. Insgesamt hätten sie das Projekt positiv begleitet, lobt der Investor die konstruktive Zusammenarbeit. Für ein Projekt wartet er noch auf grünes Licht: Gern möchte er eine Intensivpflegeeinrichtung mit 15 Plätzen in das Haus integrieren. Die baulichen Voraussetzungen seien da und der Bedarf dafür in Stendal groß. Die Umnutzung der ursprünglich als Gewerbeflächen vorgesehenen Räume müsse aber noch genehmigt werden.

Generationenübergreifendes Wohnen in der ehemaligen "Kompott-Bude"

Alt und Jung werden in der früheren „Kompott-Bude“ künftig unter einem Dach leben. Egal ob Single oder Familie, das Interesse an den 80 Wohneinheiten sei überwältigend, berichtet Ricardo Henkelmann. Das Besondere: Keine der 45 bis 150 Quadratmeter großen Wohnungen gleicht der anderen. Fast jede hat einen Balkon oder eine Terrasse. Zur Ausstattung gehören Fußbodenheizung und italienischer Marmor. Dennoch halte sich der Mietpreis mit knapp sechs Euro je Quadratmeter in Grenzen.

Investor Ricardo Henkelmann ist stolz auf das Ergebnis der Sanierung. Copyright: ct-press
Investor Ricardo Henkelmann ist stolz auf das Ergebnis der Sanierung. Copyright: ct-press

Seit Mai werden die fertigen Wohnungen nach und nach bezogen. Letzte Innenarbeiten, zum Beispiel an den Fluren, gehen über die Bühne. Dann steht die abschließende Außengestaltung an. Einige der historischen Hinterlassenschaften, wie alte Fensterrahmen und Treppengeländer lässt Ricardo Henkelmann ins fertige Objekt integrieren. Auch die alte Werksuhr und der markante Schriftzug an der Straßenseite sollen wieder ihren Platz finden. Schließlich steht OGEMA in Stendal für eine lange Tradition.

Vor der Konversion: Die "Kompott-Bude" und ihre Geschichte

Jeder Stendaler kannte die „Kompott-Bude“, viele haben dort gearbeitet. Im Jahr 1902 gegründet, avancierte die GEG Gemüse- und Obstkonservenfabrik Stendal um 1930 zum größten Betrieb seiner Art in Deutschland. Die Firma, aus der später der VEB OGEMA Stendal hervorging, hatte in Spitzenzeiten 900 Beschäftigte. Nicht nur Obst und Gemüse wurden dort zu Konserven verarbeitet, sondern auch Saft und sogar Hochprozentiges produziert. Mit dem Ende der DDR kam auch für OGEMA das Aus. Im Jahr 1992 meldete die Firma Konkurs an. Das Werksgelände stand rund ein Vierteljahrhundert lang leer und verfiel.

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