Der Projektentwickler Bonava plant ein weiteres Bauvorhaben im Landkreis Leipzig. Auf einem mehr als drei Hektar großen Areal in Störmthal soll eine Siedlung mit 82 Wohn- und Ferienhäusern entstehen. Das Quartier ist Teil des Bebauungsplans „Ortsmitte Störmthal“, der eine grundlegende Neugestaltung des Ortskerns vorsieht. So plant die Gemeinde rund um das Bonava-Quartier den Ausbau der Infrastruktur mit neuen Straßen, einem großen Parkplatz für Touristen und einer neuen Kindertagesstätte. Doch aktuell ruht das Projekt, denn der Bebauungsplan wurde für unwirksam erklärt. Schuld war ein Formfehler.
Artikel vom 21. Juni 2022: Bonava plant einen Mix aus verschiedenen energieeffizienten Haustypen mit jeweils fünf Zimmern sowie 142 bis 173 Quadratmetern Wohn-/Nutzfläche vor. Die Wärmeversorgung wird durch Luft-Wärme-Pumpen und damit unabhängig von fossilen Brennstoffen erfolgen. Die Grundstücksgrößen der 61 Gebäude betragen je nach Haustyp zwischen 205 und 775 Quadratmeter. Jedes Haus erhält zwei Pkw-Stellplätze.
Bonava wandelt Landwirtschaftsbetrieb in Wohnquartier mit Ferienhäusern um
Highlight dieser Entwicklung ist eine Blickachse nach historischem Vorbild, die das sanierte Barockschloss Störmthal wieder angemessen in Szene setzen wird. Die Schlossachse wird als Allee mit Säuleneichen bepflanzt und beidseitig von neuen Häusern gesäumt. Parallel dazu führt ein weiterer Weg in den Hauptteil des neuen Quartiers, der sich südöstlich an die Parkanlagen des Schlosses anschließt. Auf dem dort brachliegenden Gelände eines Landwirtschaftsbetriebes sollen 36 Doppelhäuser und zehn freistehende Einfamilienhäuser als Wohnraum für Familien sowie 15 Doppelhäuser für Feriengäste entstehen.
„Der Rückbau der alten Gebäude und die Erschließung des Geländes werden noch 2022 starten. Läuft alles wie geplant, wollen wir auch noch in diesem Jahr mit dem Bau der ersten Häuser beginnen. Spätestens zum Jahresende 2023 könnten dann die ersten Familien einziehen. Insgesamt planen wir mit einer Bauzeit von rund fünf Jahren“, umreißt Bonava-Regionsleiter Frank Schwennicke den aktuellen Zeitplan.
Störmthaler Projekt Neuseengärten ergänzt zahlreiche Bonava-Projekte in und um Leipzig
„Dieses Quartier wird die Ortsmitte enorm aufwerten und sich zu einem begehrten Wohn- und Ferienstandort entwickeln. Die Lage am See ist traumhaft idyllisch und schon heute ein beliebtes Wochenendziel. Für Familien bietet Störmthal aber auch als Wohnort beste Bedingungen. Kitas und Schulen liegen nur wenige Minuten entfernt und selbst in das Leipziger Zentrum ist es nicht weit. Wir rechnen daher mit zahlreichen Interessenten“, sagt Frank Schwennicke.
Für Bonava ist das Bauvorhaben in Störmthal nur eines von zahlreichen neuen Projekten in der Region. Über 650 Wohnungen und Häuser sollen auch in den Leipziger Stadtteilen Portitz, Lausen, Gohlis-Nord und Engelsdorf entstehen. Eine Siedlung mit 43 Eigenheimen in Seehausen ist bereits im Bau. Zuletzt kündigte das deutsch-schwedische Unternehmen zudem eine neue Siedlung für 200 Familien in Machern an. Seit 2007 hat Bonava inzwischen rund 1.000 Familien den Traum vom neuen Zuhause in und um Leipzig erfüllt.
Verkaufsstart im Wohn- und Ferienquartier Neuseengärten
Update vom 19.08.2022: Bonava hat den Verkauf der ersten Eigenheime im neuen Wohn- und Ferienquartier Neuseengärten gestartet und die konkreten Pläne am 10. August erstmals in der Nachbarschaft vorgestellt: „Im ersten Schritt werden wir in wenigen Wochen mit dem Rückbau der alten Gebäude sowie der Erschließung des Areals starten. Dabei wollen wir die Belastungen für die Nachbarschaft so gering wie möglich halten. Der Vorstellungstermin war dafür ein wichtiger erster Schritt, denn wir haben einige gute Vorschläge der Anwohner erhalten, die wir nun prüfen und versuchen umzusetzen. Abhängig vom Fortschritt der Arbeiten und den entsprechenden Genehmigungen soll auch der Bau der Häuser noch in diesem Jahr anlaufen“, kündigt Bonava-Regionsleiter Frank Schwennicke an.
Auch Bürgermeister Daniel Strobel freut sich, dass es nun auf der Brache mitten im Ort zunächst mit dem Abriss der alten Landwirtschaftshallen losgeht: „Dieses Bauvorhaben ist ein ganz wichtiger Meilenstein für die Entwicklung von Störmthal und wird die Ortsmitte rund um das Schloss enorm aufwerten. Damit wird nicht nur dringend benötigter Wohnraum für Familien geschaffen, sondern auch das touristische Potenzial unserer Gemeinde gestärkt.“
Schlossherr stoppt Bonava-Projekt
Update vom 06. März 2024: Im Juni 2022 hatte Bonava angekündigt, am Störmthaler See im Ortsteil Störmthal der Gemeinde Großpösna das Wohn- und Ferienquartier Neuseengärten errichten zu wollen. Das Projekt war Teil der des Bebauungsplans „Ortsmitte Störmthal“, der eine grundlegende Neugestaltung des Ortskerns vorsieht. Über die Zeit wurden die Planungen konkretisiert. Aus 61 geplanten Immobilien wurden 82 und im September 2024 sollten die Eigentümer ihre neuen Domizile beziehen können. Doch daraus wird in absehbarer Zeit erst einmal nichts. Das Oberverwaltungsgericht Bautzen hat nämlich den Bebauungsplan „Ortsmitte Störmthal“ für unwirksam erklärt. Entsprechend geht auf der Baustelle aktuell nichts mehr.
Manfred Kolbe, Eigentümer des Schlosses Störmthal, hatte sich gegen den Bebauungsplan juristisch gewehrt. Der LVZ erklärte er: „Für mich waren die Hauptgründe zu klagen: die Verletzung des denkmalschutzrechtlichen Umgebungsschutzes, die Beeinträchtigung des historischen Barockschlosses von 1693 durch unmittelbar angrenzende, fast gleichhohe Gebäude und die daraus resultierenden Lärmkonflikte mit der Schlossgaststätte.“ Das Urteil des Oberverwaltungsgerichtes basierte laut einer Mitteilung auf formellen Ausfertigungsmängeln des Bebauungsplanes. Wie es nun weiter geht, hängt in erster Linie von der eigentlichen, noch ausstehenden Urteilsbegründung ab. Die Formfehler wären schnell behebbar, doch wenn die weiteren Klagegründe Kolbes nicht berücksichtigt wurden, wären natürlich weitere verzögernde Klagen denkbar.
Stellungnahme des Oberlandesgerichtes und wie es nun weitergeht
Update vom 14. Mai 2024: Am 29. Februar 2024 hatte das Oberlandesgericht entschieden, dass der Bebauungsplan „Ortsmitte Störmthal“ unwirksam sei. Wie bereits vermutet, hat ein Formfehler zu dem Urteil geführt. Wie die LVZ berichtet, wurde der Bebauungsplan im Juli 2021 von der Gemeinde beschlossen. Die damalige Bürgermeisterin habe ihn daraufhin im September 2021 ausgefertigt, doch in diesem Verfahren hätte zunächst der Landkreis sein Einverständnis geben müssen. Der erklärte selbiges aber erst am 21. Januar 2022. Die Reihenfolge entsprach also nicht den Vorschriften. Der aktuelle Bürgermeister habe nun ein ergänzendes Verfahren zum Ausräumen der Problematik angestoßen. Die Richter hätten zudem ein neues Schallgutachten empfohlen und auf die eventuellen Lärmkonflikte mit der Schlossgaststätte verwiesen. Allerdings ohne konkrete Vorgaben zu machen. Bonava prüfe darum aktuell, ob spezielle Schallschutzfenster und eine kontrollierte Belüftung der Aufenthalts- und Schlafräume der Neubauten notwendig seien.