Typenbauten sind Bauwerke, die nach demselben Entwurf und mithilfe derselben Bauplanung mehrfach oder sogar seriell in annähernd identischer Ausführung an unterschiedlichsten Standorten errichtet werden können. Für angespannte Wohnungsmärkte wie jenen in Berlin könnten Typenbauten ein Ausweg aus der Wohnungsknappheit darstellen, wie ein Projekt der STADT UND LAND Wohnbauten-Gesellschaft mbH in Marzahn-Hellersdorf zeigt.
Berlin wächst, der Wohnraum wird knapper – gefragt sind effiziente und innovative Neubaukonzepte. In der Schkeuditzer Straße im Bezirk Marzahn-Hellersdorf wurden 165 neue Mietwohnungen im ersten Typenhaus der STADT UND LAND Wohnbauten-Gesellschaft mbH fertiggestellt. Kurz nachdem das Projekt Ende 2019 in die Vermietung gegangen ist, waren bereits 30 Prozent der Mietverträge unterschrieben. Aktuell sind rund 70 Prozent der Wohnungen vermietet. Der Startschuss für den ersten realisierten Typenbau der städtischen Wohnungsbaugesellschaft STADT UND LAND in der Schkeuditzer Straße fiel im April 2018 mit der Grundsteinlegung; im November des gleichen Jahres wurde das Richtfest gefeiert.
165 geförderte Wohnungen in Marzahn-Hellersdorf
Das Wohnhaus hat eine Wohnfläche von 9.500 Quadratmetern und verfügt über Wohnungen mit einem bis fünf Zimmern, entweder mit einem Balkon oder einer Terrasse. 57 der Wohnungen sind barrierefrei. Im Innenhof entstanden ein großer Spielbereich sowie 330 zum großen Teil überdachte Fahrradabstellplätze. Das Gebäude, welches sich durch effiziente Grundrisslösungen mit hohem Wohnwert auszeichnet, ist zum begrünten Innenhof in Richtung Süden ausgerichtet und bietet bei einer Vielzahl an Wohnungen einen schönen Weitblick. Die Hälfte der Wohnungen wurde mit Fördermitteln des Landes Berlin errichtet. Hier liegen die Einstiegsmieten bei 6,50 Euro pro Quadratmeter netto kalt. Eine Anmietung ist nur mit einem Wohnberechtigungsschein möglich.
Typenbau spart Zeit und Geld
Mit der Entwicklung des Typenbaus reagierte die landeseigene Wohnungsbaugesellschaft STADT UND LAND auf die aktuelle Situation und entwickelte einen Prototyp, der Zeit und Geld spart und dabei hochwertige Wohnlösungen verspricht. Vorgedacht wurde das serielle Wohnungsbaukonzept bereits 2016 gemeinsam mit MARS Architekten. Zur Realisierung brachte es die STADT UND LAND mit Arnold und Gladisch Architekten. Als Standard für günstiges und hochwertiges serielles Bauen bietet das Prinzip großes Potenzial für unterschiedlichste Standorte. Die STADT UND LAND plant bereits auf drei weiteren Grundstücken nach dem Prinzip des Typenbaus: in der Senftenberger Straße, der Hoyerswerdaer Straße und der Stendaler Straße.