Umwidmung: Aus Kaufhaus wird ein Ärztehaus

Umwidmung: Aus Kaufhaus wird ein Ärztehaus

Umwidmung: Aus Kaufhaus wird ein Ärztehaus
In Kaiserslautern am Stiftplatz wurde ein ehemaliges Kaufhaus erfolgreich in ein modernes Ärztezentrum umgebaut. Quelle: ProHealth

Rick Bening, Geschäftsführer der ProHealth Real Estate GmbH und MUNUS Facility GmbH, zeigt an einem Beispiel aus Kaiserslautern, wie eine Transformation gelingen kann.

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In Kaiserslautern am Stiftplatz wurde ein ehemaliges Kaufhaus erfolgreich in ein modernes Ärztezentrum umgebaut. Vor der Umnutzung zeichnete sich das Gebäude durch große Büroflächen, eine riesige Tiefgarage und eine zentrale Lage in der Innenstadt aus – ideale Voraussetzungen für eine neue Nutzung. Im Erdgeschoss finden nun Gewerbeflächen Platz, die unter anderem einen REWE-Markt, Restaurants, eine Apotheke und eine Lotto-Annahmestelle beherbergen. Die oberen Etagen wurden flexibel in verschiedene Ärzteeinheiten unterteilt.

„Die Umwidmung in ein Ärztehaus war für uns ein logischer Schritt“, erklärt Rick Bening, Geschäftsführer von ProHealth. „Solche Objekte bieten große Räume, die sich hervorragend an die Bedürfnisse von Arztpraxen anpassen lassen. Sie haben meist schon einen ebenerdigen Zugang und eignen sich vor allem deshalb besser als Hotels.“ Wichtige Voraussetzungen wie flexible Grundrisse, technische Versorgungsleitungen und drei separate Rettungswege waren bereits vorhanden und wurden entsprechend an die neuen Anforderungen angepasst.

Die Verwaltung ordnete das Projekt als Sonderbau ein – verbunden mit besonderen Anforderungen. Dazu gehören die Anpassung an Brandschutzvorschriften, eine Brandmeldeanlage, ein Sprinklersystem sowie ein wartungsaufwendiger Wassertank, der stets gewartet werden muss. Die enge Abstimmung mit der Feuerwehr sowie die Bereitstellung ausreichender Flächen für technische Anlagen spielten außerdem eine wesentliche Rolle. Durch die Umnutzung konnte Pro Health rund 90 Prozent der Tiefgaragenplätze weiterhin für PKWs bereitstellen, während ein kleinerer Teil nun Technik beinhaltet. „Diese Flexibilität ist ein klarer Vorteil bei solchen Projekten. Die zentralen Standorte, die oftmals barrierefrei sind, bieten ideale Voraussetzungen für Ärztehäuser und eignen sich besser als Hotels für eine Umnutzung.“

Ärztehäuser gehören im Segment der Gesundheitsimmobilien zu den begehrtesten Anlageobjekten. Die Nachfrage ist hoch, da sie durch stabile und indexierte Mieteinnahmen und ihre gesellschaftliche Relevanz überzeugen. Dies wird besonders in einem schwierigen Büromarkt relevant, in dem bislang vor allem die Umnutzung zu Wohnungen oder Hotels dominierte. Ein oft unterschätztes Potenzial liege in der Konversion zu Ärztehäusern, davon ist Rick Bening überzeugt.

Pro Health verwaltet aktuell rund 350.000 Quadratmeter an Gesundheitsimmobilien, verteilt auf knapp 100 Objekte – davon 90 Prozent Ärztehäuser und zehn Prozent Seniorenwohnheime. Die Strategie ist klar: Bestehende Immobilien sollen nicht nur erhalten, sondern auch weiterentwickelt werden, um sie zukunftsfähig zu machen. Das Thema ESG spielt dabei ebenfalls eine zentrale Rolle. Von Kiel bis Freiburg und von Berlin bis Kaiserlautern setzt ProHealth bundesweit auf die Umnutzung von Bestandsimmobilien, um durch den Ausbau von Mietflächen und gezielte Sanierungsmaßnahmen den Wert bestehender Gebäude nachhaltig zu steigern. Dies geschieht stets in enger Zusammenarbeit mit Fachplanern und Architekten, um den spezifischen Anforderungen gerecht zu werden und Immobilien für die Zukunft fit zu machen.

Der Umbau des Kaufhauses in Kaiserslautern zeigt, dass solche Umnutzungsprojekte nicht nur wirtschaftlich attraktiv, sondern auch städtebaulich sinnvoll sind. „Ein Ärztehaus kann einen wichtigen Impuls für die Quartiersentwicklung geben und helfen, Gewerbequartiere in gemischte Stadtviertel zu transformieren“, so Rick Bening weiter. Und: Mit der Sozialperspektive fällt es dem Unternehmen mit Sitz in Gießen nicht schwer, neue Teammitglieder zu finden. Auf die beiden zuletzt ausgeschriebenen Ausbildungsstellen gab es 30 qualifizierte Bewerbungen, so Rick Bening.

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