PriceHubble zeigt in einer Studie, wie hoch die Wertsteigerung von energieeffizienten Immobilien sein kann. Und im Postbank Wohnatlas 2023 ist nachzulesen, warum eine Stadt wie Suhl in Thüringen positiv ein Energie-Ranking anführt.
PriceHubble hat die Auswirkungen von Energielabels auf die Wohnungspreise sowie die Auswirkungen von energetischen Sanierungen berechnet. Analysiert wurden 18.855 Wohnungen in Berlin, Hamburg und München. Basis sind die Zeiträume März 2021 bis Februar 2022 sowie September 2022 bis August 2023.
Größte Preisdifferenz in München gemessen
In der bayerischen Landeshauptstadt ist der größte Gap zu sehen: „Während der durchschnittliche Quadratmeterpreis für eine Wohnung mit dem Energielabel B früher um 2,3 Prozent höher war als der einer Wohnung mit dem Label G/H, liegt er jetzt im Durchschnitt 15,5 Prozent höher. Dasselbe Phänomen ist beim Label C im Vergleich zu G/H zu beobachten: 0,5 Prozent höher im vorherigen Zeitraum versus 12,5 Prozent im zuletzt gemessenen Zeitraum.“
Preisdifferenzen in Berlin und Hamburg
Bei den zum Verkauf stehenden Wohnungen in Berlin ist laut PriceHubble der größte Abstand bei den Energielabels A/A+ und B im Vergleich zu G und H zu beobachten.
In Hamburg zeigt sich ein ähnliches Bild: Der Verkaufspreis pro Quadratmeter für eine Wohnung mit dem Energielabel B war früher im Durchschnitt 6,5 Prozent höher als der einer Wohnung mit dem Energielabel G oder H. Jetzt hat sich diese durchschnittliche Differenz fast verdoppelt und liegt für den jüngeren Zeitraum bei 12,5 Prozent.
Wer die Energieeffizienz steigert, hebt den Wert seiner Immobilie
Wer nun saniert und sein Label steigert, hebt damit auch den Wert der Immobilie an. Sicherlich keine neue Erkenntnis, die Schätzwerte von PriceHubble zeigen aber das enorme Potenzial. In der Hauptstadt wird hier ein Sprung von 8,7 Prozent bei einer Verbesserung der Bewertung von G/H auf F bis hin zu einem Anstieg von 23,5 Prozent bei umfassenden Sanierungen geschätzt, um eine Bewertung A/A+ zu erreichen.
Sanierungen, die das Energielabel von F/G auf B oder C anheben, können einen Quadratmeterpreisanstieg von 19,5 und 12,9 Prozent bewirken. Von den drei untersuchten Städten weist München das größte Wertsteigerungspotenzial auf. So kann die Durchführung von energetischen Sanierungen den Wert um über 40 Prozent steigern. Zudem würden selbst Sanierungen, die das Energielabel von G/H auf E oder F anheben, den Wert um über 20 Prozent pro Quadratmeter erhöhen.
Ost- und Süddeutschland weisen hohen energetischen Standard auf
Nimmt man eine aktuelle Analyse der Plattform ImmoScout24 dazu, wird noch klarer, welche Möglichkeiten sich durch Sanierung bieten. Etwa ein Fünftel der Objekte auf dem Portal erfüllen die Anforderungen der Energieeffizienzklasse A oder B. 38 Prozent weisen eine mittlere Energieeffizienzklasse C oder D auf, bei 42 Prozent lautet die Einordnung: Energieeffizienzklasse schlechter als D und damit ein hoher Sanierungsbedarf. Laut dem Postbank Wohnatlas 2023, für den das Hamburgische WeltWirtschaftsInstitut (HWWI) die Immobilienangebote in 400 Landkreisen und kreisfreien Städten untersuchte, ist in 51 Regionen der Anteil an Eigentumswohnungen mit nicht sanierungspflichtigen Effizienzklassen hoch: Zwischen 40 und 50 Prozent der angebotenen Eigentumswohnungen weisen einen relativ hohen energetischen Standard auf.
„Geografisch liegen diese energetisch effizienten Angebote vor allem in ostdeutschen Bundesländern und im süddeutschen Raum. In vier Mittelstädten und fünf Landkreisen ist das energieeffiziente Angebot noch größer, hier weist mindestens jede zweite Wohnung die Effizienzklasse D oder höher aus“, heißt es dort. Die Top-10-Regionen mit nicht sanierungsbedürftigen Energieeffizienzklassen finden sich ausschließlich in Bayern und in Ostdeutschland. Unter anderem liege das an dem hohen Bestand an inzwischen energetisch sehr gut sanierten Plattenbauten in vielen Städten sowie einem höheren Anteil an neueren Gebäuden. „Ganz oben auf der Liste steht die Stadt Suhl in Thüringen, in der 2022 mehr als 60 Prozent der angebotenen Wohnungen eine hohe Energieeffizienzklasse von mindestens D auswiesen. Über 50 Prozent liegt auch der Anteil in den Städten Dessau-Roßlau (Sachsen-Anhalt), Gera (Thüringen) und dem Landkreis Roth (Bayern)“, ist im Wohnatlas zu lesen.