Leipziger Investoren haben die ehemalige Husarenkaserne in Grimma erworben und wollen das Areal in das moderne Wohnquartier „Wohnensemble Husarenkaserne“ umwandeln. Doch das Projekt bringt einige Herausforderungen mit sich.
Das Leipziger Investorenduo um Steffen Löbert und Holger Otto erwarb kürzlich ein brachliegendes Kasernengelände in Grimma – mit dem Ziel dieses zu restaurieren und in ein modernes Wohnquartier zu verwandeln. Auf dem rund 3,95 Hektar großen Gelände der Husarenkaserne sollen in Zukunft 150 neue Wohnungen entstehen, wie die eigens gegründete Husarenkaserne Grimma Projekt GmbH mitteilte. Entstehen soll das Projekt „Wohnensemble Husarenkaserne“ in enger Zusammenarbeit mit der auf Denkmälern spezialisierten Kulturdenkmal.de GmbH, deren Geschäftsführer Steffen Löbert und Holger Otto sind.
Wohnensemble Husarenkaserne wird von Experten für Denkmalsanierung realisiert
Die Kulturdenkmal.de GmbH ist spezialisiert auf die Sanierung von Denkmalimmobilien und hat in Leipzig bereits verschiedene ehemalige Kasernengelände restauriert und bebaut. Diese Erfahrung zahlt sich aus, da Grundstücke wie die Husarenkaserne im Vergleich zu regulärem Bauland spezielle Anforderungen an alle Beteiligten stellen.
Durch die militärische Nutzung der Fläche muss mit Altlasten und Kampfmitteln gerechnet werden, der historische Wert sorgt zusätzlich für strenge Denkmalauflagen in puncto Bebauung und Bewirtschaftung des Geländes. In Grimma kommt zusätzlich hinzu, dass sich das Gelände neben einem Sportpark befindet und von zwei Staatsstraßen umschlossen ist. Dadurch müssen die Zufahrten des Geländes in Abstimmung mit dem Landesamt für Straßenbau und Verkehr genehmigt und zusätzliche immissionsschutzrechtliche Anforderungen eingehalten werden.
Abschreibungen dank Denkmalschutz
Der Mehraufwand für die Investoren gleicht sich durch zusätzliche Steuervorteile im Rahmen der Denkmalabschreibung aus. Neben den Verkaufs- und Mieteinnahmen profitiert der Bauherr durch prozentuale Abschreibungen der Baukosten über mehrere Jahre hinweg. Die Stadt Grimma wird im Gegenzug ein Stück beschaulicher und erhält dringend benötigten Wohnraum.
„Wir freuen uns, dass jetzt Investoren die alte Brache nehmen und gehobenen Wohnraum schaffen“, kommentiert die Chefin des Stadtentwicklungsamtes Janine Wolff, die um den Mangel an Wohnungen höheren Standards weiß. Dennoch müssen laut ihr auch Auswirkungen des Projekts auf Verkehr und Sozialstruktur berücksichtigt werden. „Wir wollen auch kein reines Wohngebiet“, merkte die Amtsleiterin dazu an.
Die Kommune wünscht sich, dass beim Bau des geplanten Areals auch Gewerbeflächen zur Nahversorgung der Anwohner berücksichtigt werden. Dennoch stehen Oberbürgermeister Matthias Berger und der Stadtrat hinter dem Projekt und sehen der Fertigstellung in den kommenden Jahren entgegen. Auch wenn die Investoren aufgrund einer Betriebsreise nicht anwesend sein konnten, wurde der Beschluss des Bebauungsverfahrens im Stadtrat einstimmig abgesegnet. Als nächstes steht nun die Ausarbeitung des Bebauungsplans an. Die Investoren zeigen sich optimistisch und möchten diesen bereits Anfang nächsten Jahres vorlegen.