Wohnmarktbericht 2023: Sinkende Verkaufspreise und steigende Mieten in Leipzig und Region

Wohnmarktbericht 2023: Sinkende Verkaufspreise und steigende Mieten in Leipzig und Region

Wohnmarktbericht 2023: Sinkende Verkaufspreise und steigende Mieten in Leipzig und Region
In der Messestadt Leipzig sanken 2023 die Preise für Eigentum, während die Mieten anzogen. Copyright: Caro Sodar auf Pixabay

Die allgemeine Unsicherheit hat auf dem Leipziger Immobilienmarkt zusammen mit dem starken Zinsanstieg zu spürbar rückläufigen Preisen für Wohneigentum geführt. Im Jahr 2023 reduzierten sich die mittleren Angebotspreise für gebrauchte Einfamilienhäuser stadtweit um 7,3 Prozent – in der Spitze sackte das Preisniveau um 12,7 Prozent ab. Bei Eigentumswohnungen im Bestand betrug das Minus im Schnitt 5,0 Prozent. Das zeigt der inzwischen zweite Wohnmarktbericht der Sparkasse Leipzig.

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„Das vorangegangene Immobilienjahr war turbulent. Vor allem die höheren Bauzinsen haben sich für viele Kreditnehmerinnen und Kreditnehmer als großes Hindernis erwiesen“, sagt Ronny Lange, Vertriebsdirektor Private Immobilienfinanzierung bei der Sparkasse Leipzig. Sowohl bei neugebauten Wohnungen als auch beim Neubau von Einfamilienhäusern sei die Nachfrage deutlich zurückgegangen. „Weil sich aber zugleich das Angebot gebrauchter Immobilien vergrößert hat, müssen Verkäufer zunehmend Preiszugeständnisse machen und die Käufersuche dauert meist länger“, so Ronny Lange weiter. Gute Nachrichten gebe es hingegen für Kaufinteressenten:

„Ihre Verhandlungsposition hat sich verbessert.“

Kauf von Einfamilienhäusern ist in Leipzigs Südwesten am teuersten

Laut dem Wohnmarkbericht lag der durchschnittliche Kaufpreis für gebrauchte Einfamilienhäuser in Leipzig Ende 2023 bei rund 473.000 Euro. Die Preisspanne reichte im Jahresverlauf von circa 162.000 bis 1.355.000 Euro, wobei die Käufer im Stadtbezirk Südwest im Schnitt mit den höchsten Angebotspreisen zu rechnen hatten (546.000 Euro). Über dem stadtweiten Mittelwert rangierten zudem die Bezirke Nord (509.000 Euro) und Süd (495.000 Euro), in Nordost war der Wunsch nach einem Eigenheim am günstigsten (rund 348.000 Euro).

Der Abwärtstrend in der Preisentwicklung erwies sich als besonders signifikant im Leipziger Südosten, zu dem die Ortsteile Holzhausen, Liebertwolkwitz, Meusdorf, Probstheida, Reudnitz-Thonberg und Stötteritz gehören. In diesem Stadtbezirk gingen die Angebotspreise für gebrauchte Einfamilienhäuser um 12,7 Prozent auf 464.000 Euro zurück. Dahinter folgten Mitte (-9,8 Prozent, rund 455.000 Euro) und Alt-West (-8,2 Prozent, knapp 470.000 Euro). Keine nennenswerte Preisanpassung gab es im Stadtbezirk Süd: Mit einem Minus von 0,9 Prozent war die Veränderung allenfalls minimal.

Preisrückgänge im gesamten Stadtgebiet bei Eigentumswohnungen

Im Segment der Bestands-Eigentumswohnungen beliefen sich die mittleren Kaufpreise in ganz Leipzig auf 3.010 Euro pro Quadratmeter. Am teuersten war das Angebot im Bezirk Mitte mit 3.430 Euro pro Quadratmeter, am günstigsten in West (1.960 Euro pro Quadratmeter).

„Das Zentrum bleibt der beliebteste Standort in Sachen Wohnungskauf. Speziell im Waldstraßen- und Musikviertel muss man beim Erwerb einer Wohnung mehr Geld einplanen“, erklärt Ronny Lange. „Aber auch andere Lagen in Leipzig entwickeln sich seit Jahren weiter und werden für Kaufinteressenten immer attraktiver. Gefragt sind Eigentumswohnungen beispielsweise in Gohlis, Schleußig, Plagwitz und der Südvorstadt.“

Unter den zehn Stadtbezirken gab es nur einen, in dem sich die durchschnittlichen Angebotspreise für Bestands-Eigentumswohnungen um weniger als 5,0 Prozent verringerten: In Süd betrug das Minus 4,7 Prozent auf 3.060 Euro pro Quadratmeter. Die höchste Preisminderung verzeichnete Mitte (-5,8 Prozent), gefolgt von Südwest (-5,5 Prozent).

Deutliche Unterschiede bei den Kaltmieten pro Stadtbezirk

Eine Folge der Angebots- und Nachfragebedingungen im Bereich Wohneigentum ist der anhaltende Aufwärtstrend bei den Leipziger Mietpreisen. Laut dem Wohnmarkbericht der Sparkasse Leipzig wurde im Jahr 2023 stadtweit eine mittlere Kaltmiete von 8,45 Euro pro Quadratmeter im Bestand aufgerufen. Das entspricht einer Erhöhung um 5,0 Prozent gegenüber dem Vorjahr.

Die anteilig größten Mietzuwächse wurden in den Bezirken Alt-West (+6,3 Prozent) und Nordost (+5,6 Prozent) registriert. Mit Abstand am günstigsten ließ es sich in West mit seinen sieben Ortsteilen leben. Die Angebotsmieten lagen hier im Median bei 6,75 Euro pro Quadratmeter (+1,5 Prozent). Teuerster Wohnstandort war der Bezirk Mitte mit durchschnittlich 9,65 Euro pro Quadratmeter (+3,8 Prozent).

Starker Preisabfall im Umland

Ein Blick auf die Marktlage in den Landkreisen Nordsachsen und Leipzig offenbart auch hier bessere Chancen für Kaufinteressenten. „Bei gebrauchten Einfamilienhäusern haben sich die mittleren Angebotspreise um bis zu 8,1 Prozent reduziert, bei Bestands-Eigentumswohnungen gar um bis zu 9,3 Prozent“, berichtet Ronny Lange. „Die höchsten Preisrückgänge haben wir rund um Torgau und Oschatz sowie im Kohrener Land erfasst. Im Leipziger Südraum und rund um Delitzsch sanken die Preise hingegen moderat.“

Wohnmarktbericht der Sparkasse Leipzig zum Download

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