Die Kondor Wessels Mitteldeutschland GmbH wird im Magdeburger Stadtteil Sudenburg einen modernen Wohnkomplex mit 68 Wohnungen und 39 Tiefgaragenstellplätzen realisieren. Das Projekt wurde von einem Hamburger Family Office erworben, das die Wohnungen nach der Fertigstellung zur Miete anbieten wird.
Die beiden Mehrfamilienhäuser mit einer Gesamtwohnfläche von 5.124 Quadratmetern entstehen auf dem Grundstück einer ehemaligen Tabakwaren- und Zichorienpulverfabrik (das Pulver der Zichorien, auch Wegwarten genannt, war im 19 Jahrhundert ein beliebter Kaffeeersatz in Deutschland) an der Salzmannstraße 4 und am Lemsdorfer Weg 18-20.
Neue Wohnungen für Magdeburg in den Zichorienhöfen
Die Fertigstellung ist für Mitte 2024 geplant, dann stehen 1,5 bis 5 Raum-Wohnungen mit 38 bis 117 Quadratmetern, alle mit Balkon oder Loggia, zur Verfügung. Das Wohnquartier besteht aus fünf Vollgeschossen und einem Untergeschoss und wird über fünf Hauseingänge erschlossen. Der Innenhof wird mit Grün- und Spielflächen sowie Fahrradstellplätzen gestaltet. Die Häuser erhalten eine extensive Dachbegrünung.
„Wir sind außerordentlich stolz und danken allen, die konstruktiv mitgearbeitet haben.“, so Bert Wilde, Geschäftsführer Kondor Wessels Mitteldeutschland GmbH, beim Mitte September 2023 begangenen Richtfest für die Zichorienhöfe. „Dass wir in der Lage sind, im Jahr 2023 noch Wohnraum zu schaffen, ist leider nicht selbstverständlich. Wir können nur hoffen, dass die politischen Entscheider hier schnell reagieren. Denn die rund 700.000 in Deutschland fehlenden Wohnungen werden mit einem ‚Weiter so‘ der Politik nicht entstehen können. Für viele Projektentwickler und Bauunternehmen ist es bereits 5 nach 12. Mit der Bauindustrie bricht gerade eine tragende Säule der deutschen Wirtschaft zusammen.“
KfW-Förderstopp wird zum großen Bremsklotz
Die Baugenehmigung hatte bereits Ende Januar 2021 vorgelegen. Ein Hamburger Family Office hatte das Projekt im November 2021 erworben. Der am 24. Januar 2022 vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz verfügte plötzliche Förderstopp des Effizienzhaus 40-Programms hatte den Baubeginn jedoch zunächst deutlich verzögert. Die beiden Mehrfamilienhäuser werden – ohne KfW-Förderung – nach Energieeffizienzhausstandard EH 40 EE errichtet. Dieser wird in der Energieversorgung mittels zwei Luft-Wasser-Wärmepumpen auf dem Dach, drei Boosterwärmepumpen im Technikraum des Untergeschosses sowie einer Gasbrennwertherme zur Abdeckung der Spitzenlast sichergestellt. Die Architekturplanung lag in den Händen des Leipziger Büros luka ehser architekten.