„Zur Alten Täschnerei“: Flussenergie der Murg reduziert CO2-Ausstoß des neuen Quartiers in Kuppenheim

„Zur Alten Täschnerei“: Flussenergie der Murg reduziert CO2-Ausstoß des neuen Quartiers in Kuppenheim

„Zur Alten Täschnerei“: Flussenergie der Murg reduziert CO2-Ausstoß des neuen Quartiers in Kuppenheim
Die Südseite des Quartiers "Zur alten Täschnerei" - im Vordergrund die Murg. Copyright: Kiefer Immobilien UG

Wohnquartiere mit hohem Energieautarkiegrad sind gefragt. Durch den effizienten Einsatz von Wärmeenergie aus dem Fluss Murg, die großflächige Nutzung von Solarenergie sowie konsequente Niedrigenergiebauweise erreicht das geplante Wohnquartier „Zur Alten Täschnerei“ im baden-württembergischen Kuppenheim einen Energieautarkiegrad von über 70 Prozent.

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Etwa 143 Wohneinheiten mit 59 bis 106 Quadratmetern Fläche entstehen ab 2023 in dem Ort, der nahe der französischen Grenze zwischen Karlsruhe und Baden-Baden liegt. Mit zirka 99 Tonnen jährlicher CO2-Emission wird durch das vorgesehene Energiekonzept ungefähr 85 Prozent weniger Kohlendioxid ausgestoßen als im Vergleich zu ähnlich dimensionierten Quartieren: Bei konventioneller Bauweise und Energieversorgung entstehen jedes Jahr rund 650 Tonnen CO2.

Für Kuppenheims Bürgermeister Karsten Mußler ist das Projekt daher ein wichtiger Meilenstein auf dem Weg zur Klimaneutralität der Stadt bis 2040. Da das Quartier auf einer revitalisierten industriellen Brache entsteht, muss für den Bau zudem kein weiteres Land versiegelt werden.

Die Nordseite des Quartiers "Zur alten Täschnerei". Copyright: Kiefer Immobilien UG
Die Nordseite des Quartiers "Zur alten Täschnerei". Copyright: Kiefer Immobilien UG

Effiziente Heizung und Kühlung des Quartiers „Zur Alten Täschnerei“ mit Hilfe von Flusswasser

Bauherr Michael Kiefer, der das Wohnquartier auf dem rund 1,5 Hektar großen Gelände der ehemaligen Kofferfabrik seines Großvaters Anton Kiefer errichten lässt, hat das Energie-, Wärme- und Kältekonzept gemeinsam mit EnBW Nachhaltige Quartiere entwickelt. Es sieht vor, dass ein Teil des Flusswassers durch die Energiezentrale des Areals geleitet wird.

Das Wasser gibt seine Wärme über Wärmetauscher in das temperierte Nahwärmenetz ab. Mit Hilfe von dezentralen Übergabestationen ist die Wärmeenergie ganzjährig für das Heizsystem und das Brauchwasser verfügbar. Im Sommer ermöglicht das Wasser zudem eine passive und zugleich klimaneutrale Kühlung der Gebäude.

Einen negativen Einfluss hat die Wärmenutzung auf den Fluss nicht. Laut EnBW würden höchstens 40 Liter pro Sekunde kurzzeitig genutzt, wohingegen durchschnittlich 15.000 Liter jede Sekunde aus der Murg abfließen.

Der Blick von einer der geplanten Terrassen. Copyright: Kiefer Immobilien UG
Blick auf eine der geplanten Terrassen. Copyright: Kiefer Immobilien UG

Lokale Stromproduktion im Mieterstrommodell

Die auf sämtlichen Hausdächern vorgesehenen Photovoltaik-Anlagen sollen jedes Jahr durchschnittlich 300 Megawattstunden Strom produzieren. Damit ist der kalkulierte Strombedarf in etwa gedeckt. Dank Mieterstrommodell nutzen alle Parteien den Strom gemeinsam, wodurch die Strompreise auf einem konstant niedrigen Preisniveau liegen sollen. Erst sobald die Anlagen in Peak-Zeiten überschüssigen Strom produzieren, wird dieser in das öffentliche Stromnetz eingespeist.

Mit dem energetischen Gesamtkonzept erfüllt das Wohnquartier „Zur Alten Täschnerei“ von Michael Kiefer neben KfW 40 NH sämtliche Kriterien des Programms „Wärmenetze 4.0“ des Bundesamtes für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA).

Anspruchsvolle Architektur als Bindeglied zwischen Mensch und Natur

„Der Faktor Nachhaltigkeit ist bei diesem Projekt in allen Elementen deutlich spürbar“, sagt Architekt und Generalplaner Bastian Wieland vom Karlsruher Planungsbüro archis. Sowohl die Innenarchitektur als auch die Außenfassaden sind durch ihre stabile Beschaffenheit auf Langlebigkeit ausgelegt.

Das Quartier "Zur alten Täschnerei" von innen. Copyright: Kiefer Immobilien UG
Das Quartier "Zur alten Täschnerei" von innen. Copyright: Kiefer Immobilien UG

Der Gewerbebereich in dem neuen Quartier ist hochflexibel nutzbar und durch seine exponierte Lage direkt an der belebten Friedrichstraße sowohl für Konsumenten als auch für Gewerbetreibende attraktiv. „Die lebendige Mischung aus Wohnen und Gewerbe trägt zu einer stabilen und hohen Belegungsquote bei. Für viele Wohnquartiere sind dies futuristische Zielvorstellungen. Bei uns hier in Kuppenheim werden diese zur gebauten Realität“, so Wieland.

Attraktives Wirtschafts-, Natur- und Kulturangebot rund um das Quartier „Zur Alten Täschnerei“

Breite Alleen zwischen den Häusern und ein grünes Band werden dem Quartier Ambiente und wohltuende Freiräume mit drei Spielplätzen und zahlreichen Begegnungsorten verleihen. Zudem ist Kuppenheim per Bahn und Schnellstraße gut an die Wirtschaftsregion Mittelbaden angebunden. In Kuppenheim selbst entstehen ebenfalls neue Arbeitsplätze: Die Mercedes-Benz Group errichtet in der Stadt eine hochmoderne Batterie-Recyclinganlage. Mit dem Produktionsstart 2023 etabliert sich Kuppenheim als grünes Technologiezentrum Deutschlands. 

So könnte eine der entstehenden Wohnungen aussehen. Copyright: Kiefer Immobilien UG
So könnte eine der entstehenden Wohnungen aussehen. Copyright: Kiefer Immobilien UG

Das Naherholungsgebiet Murgtal sowie die Nähe zum Schwarzwald und den Rheinauen machen das neue Quartier auch für Naturliebhaber zu einem attraktiven Angebot. Vom Barockschloss Favorite in Kuppenheim bis zur mondänen Kurstadt Baden-Baden werden auch kulturelle Bedarfe gedeckt. Nicht zuletzt ist man schnell in Straßburg oder in der ehemaligen Kulturhauptstadt Paris. Bis Mitte 2025 soll das Quartier „Zur Alten Täschnerei“ fertiggestellt sein.

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